
Am 7. September 1943 wurde AnelĂ© Luise ValaitytĂ© in Memel (heute Klaipeda) / Litauen geboren. Ihre Mutter verlieĂ das Heimatland mit ihr und ihrem Bruder bereits, als âAnelĂ©â, die sich spĂ€ter Lena nennen wĂŒrde, noch ein Baby war. Lenas Vater fiel im zweiten Weltkrieg. Die Flucht ĂŒber verschiedene FlĂŒchtlingslager endete (nach einem zwischenzeitlichen Aufenthalt auf der Insel Fehrman) in Memmingen (Bayern), wo Lena auch ihre Volksschulzeit verbrachte.
Ausbildung bei der Bundespost in Frankfurt
Im Anschluss besuchte sie in HĂŒttelfeld (SĂŒdhessen) das Litauische Gymnasium. Dort machte sie allerdings nicht das Abitur, da sie eine Ausbildungsstelle bei der Bundespost in Frankfurt erhalten hatte. FĂŒr sie war damals wichtig, Geld verdienen zu können. Schon wĂ€hrend ihrer Ausbildungszeit hatte Lena privat Klavier- und Gesangsunterricht genommen, was die Mutter unter Opfern finanzierte. Wenngleich ihr Privatlehrer sie zur klassischen SĂ€ngerin (als Altistin) ausbilden wollte, war es von vorneherein Lenas Intention, eine gute SchlagersĂ€ngerin zu werden.
Erster Platz bei Talentwettbewerb in Frankfurt
Dass daraus etwas wurde, hat sie insbesondere einer Freundin zu verdanken, die sie zu einem Talentwettbewerb nach Frankfurt gelotst hat. Lena hatte Bedenken, weil dort lauter Leute vom Konservatorium waren â sie war damals voller Bedenken, weil sie ja kein Abitur hatte und somit nicht die Möglichkeit, das Konservatorium zu besuchen â Notenkenntnisse hatte sie damals keine. Freundin Birute setzte sich durch und meldete Lena einfach an. Lena sang âSummertimeâ und âMoskauer NĂ€chteâ und holte den ersten Preis, was ihr Selbstbewusstsein gestĂ€rkt hatte.
Entdecker: Horst Heinz Henning
Weitere erste Entertainment-Erfahrungen sammelte die SĂ€ngerin mit einer Gruppe namens âFrederik Brothersâ. Mit dieser Gruppierung trat sie Anfang der 1970er Jahre am Arlberg im âTannenberger Hofâ bei einer AprĂ©s Ski-Veranstaltung auf. Dort wurde sie fĂŒr die Schallplatte entdeckt, Produzent Horst Heinz Henning vermittelte einen Vertrag mit der Schallplattenfirma Philips. Dort erschien am 13. Juli 1970 Lenas erste Single âHalt das GlĂŒck fĂŒr uns fest!â. Dabei handelt es sich um die deutsche Version des Milva-Songs âLe stagioni dellâ amoreâ. Damit war erste Aufmerksamkeit erreicht, der erste Hit jedoch noch nicht. Am 1. Oktober 1970 hatte Lena mit diesem Lied ihren ersten TV-Auftritt in der ZDF-âDrehscheibeâ.
1971: Erster Auftritt in der ZDF-Hitparade
Produzent Horst Heinz Henning schrieb Lena den zweiten Titel auf den Leib, diesmal entschied man sich nicht fĂŒr eine Coverversion. Henning arbeitete damals viel mit Christine Neuhausen zusammen, die unter ihrem Pseudonym âMax Mainzelâ auch den Text der zweiten Lena-Single beisteuerte: Mit âUnd das Leben wird weitergehenâ trat Lena am 23. Januar 1971 in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade auf und konnte sich sogar platzieren â fĂŒr eine NachwuchssĂ€ngerin war der erzielte 4. Platz beachtlich.
Erster Hit âOb es so oder so oder anders kommtâ
Der Durchbruch gelang im FrĂŒhjahr 1971. Horst Heinz Henning schrieb einen deutschen Text zum âNickel Songâ der Folkrock-SĂ€ngerin Melanie. Bei ihm wurde daraus âOb es so oder so oder anders kommtâ. Den Schlager stellte Lena am 17. Juli 1971 in der Hitparade vor und konnte sich erneut platzieren (Platz 5). Kurz darauf war sie erstmals in den deutschen Single-Charts, wo sie eine beachtliche Top-30-Notiz erreichen konnte mit ihrem Hit.
Auch die Nachfolgesingle, âAlles, was Dein Herz begehrtâ, geschrieben von ihrem Produzenten Horst Heinz Henning und Textdichter Ralf Arnie, knackte im Herbst 1971 die deutsche Single-Hitparade (Top 30). Der Schlager erinnert etwas an den damals erfolgreichen Sound von Vicky Leandros. Abgeschlossen wurde das Jahr 1971 wieder mit der deutschen Version eines internationalen Hits â aus Cilla Blacks âSomething Tells Meâ machte Horst Heinz Henning  âDie kleinen SĂŒnden und die kleinen Freudenâ.  Passend zu âkleinen SĂŒnden und kleinen Freudenâ heiratete Lena am 22. September 1971 den Industriekaufmann Robert Wiedmann.
Sommer 1972: Erneut Teilnahme an ZDF-Hitparade
Am 8. Juli 1972 durfte Lena wieder einen Schlager in der ZDF-Hitparade vorstellen â âUnd da steht es geschriebenâ war ein recht philosophischer Text, der an Bibelworte erinnert (âUnd da steht es geschrieben, die Menschen sollân alle sich leiben. Aber das sind bis heute doch nur leere Worte geblieben..â). Es handelte sich erneut um eine Coverversion â diesmal kam das Original aus Italien und stammte von Lucio Dalla (âGesu bambinoâ). Produzent und Textdichter des Top-40-Schlagers war erneut Horst Heinz Henning. Auch bei der nĂ€chsten Single blieb Lena philosophisch und meinte: âLĂ€cheln ist der Weisheit letzter Schlussâ. Spannend â statt ihres sonst auf fast allen Singlecovers zu sehenden gewinnenden LĂ€chelns schaut sie eher ernst auf dem Cover, dafĂŒr zeigt sie immerhin etwas Bein⊠Am 3. Februar 1973 stellte sie ihr Lied in Ilja Richters âDiscoâ vor.
Erste LP: âDie Welt der Stars und Hitsâ
Ihre ersten Singles wurden von der damaligen Firma Philips auf einer Langspielplatte mit dem Titel âDie Welt der Stars und Hitsâ veröffentlicht. Zur Freude vieler Schlager- und insbesondere Lena-Fans wurde die LP im Rahmen der bemerkenswerten âOriginaleâ-Reihe der Universal auf CD neu aufgelegt, ergĂ€nzt um zwei seltene englischsprachige Aufnahmen Lenas aus jenen Jahren. Die letzte Produktion Horst Heinz Hennings fĂŒr Lena war âKann sein, vielleichtâŠâ â der von âMax Mainzelâ getextete Schlager wurde kein Erfolg, so dass sich Lena entschloss, einen neuen Produzenten zu engagieren â sie fand ihn im damals schon sehr bedeutenden Jack White.
Neuer Produzent: Jack White
In seiner typisch âbescheidenenâ Art und Weise beschreibt der Erfolgsproduzent, wie es zur Zusammenarbeit mit der hĂŒbschen Litauerin kam: âEine andere KĂŒnstlerin, mit der ich heute noch zusammen arbeite, ist Lena Valaitis. WĂ€hrend einer TV-Sendung war sie mir angenehm aufgefallen. Ich schrieb daraufhin vorsichtig den Produktionsleiter der Plattenfirma Phonogram an und bot mich als Produzent an, falls irgendwann eine neue Besetzung gefragt wĂ€re. Sie war schlicht und einfach schlecht produziert. NatĂŒrlich wollte ich dabei keinem Kollegen den Job wegnehmen, das ist nicht meine und ohnehin nicht die feine Art, aber fĂŒr den Fall einer Neuorientierung wollte ich mich angeboten haben. Es tat mir, vor allen Dingen meinen Ohren, einfach weh, dass eine so schöne Frau mit einer so unverkennbaren Stimme so schlechte Lieder singen musste. In meiner Karriere bin ich ansonsten nie wieder auf einen KĂŒnstler zugegangen. Bei Lena Valaitis war das die groĂe rĂŒhmliche Ausnahme.â
Erster Erfolg mit Jack White: âSo wie ein Regenbogenâ
Nachdem Lena bereits im Jack-White-Film âHeute hauân wir auf die Paukeâ mitgespielt hatte (, ohne darin ein Lied zu singen,) erschien 1973 dann die erste gemeinsam produzierte Single namens âSo wie ein Regenbogenâ, komponiert und getextet von Jack White. Am 17. Februar 1973 stellte Lena ihr Lied in der ZDF-Hitparade vor und konnte sich direkt platzieren (Platz 4). In den deutschen Single-Charts gelang ihr mit dem Lied ihr damit bislang bester Wurf â es reichte fĂŒr Platz 23, und sie war 12 Wochen in den Hitlisten vertreten. Den Song stellte Lena ĂŒbrigens im Juni 1990 noch mal im Rahmen der âDeutschen Schlagerparadeâ der ARD als Oldie vor. Nicht ganz so erfolgreich war die von Fred Jay getextete Nummer âDie Welt wird nicht untergehânâ â wieder im typischen Jack-White-Stil gehalten â somit ist es nicht verwunderlich, dass der Schlager auch von den White-SchĂŒtzlingen Tony Marshall und spĂ€ter auch von Tina York veröffentlicht wurde.
Privat erfuhr Lena in dieser Zeit groĂes GlĂŒck â ihr Sohn Marco kam am 20. Juli 1973 zur Welt.
Teilnahme beim âDeutschen Schlager-Wettbewerb 1973â
Sehr kurios ist die Geschichte der nĂ€chsten Single. Am 19. September 1973 fand in Berlin der damalige âDeutsche Schlager-Wettbewerb 1973â statt. Im Vorfeld wurden fĂŒr Lena Valaitis zwei Lieder eingereicht: âDich zu lieben, kannst Du mir nicht verbietenâ von Jack White und âIch freuâ mich so auf morgenâ von Delle Haensch und Heribert Thusek. FĂŒr den Wettbewerb entschieden sich Publikum und Jury fĂŒr letztgenannten Song, der sogar einen guten vierten Platz des Wettbewerbs erreichen konnte. Nachdem aber selbst der Sieger-Schlager (âEin Liedâ von Olivia Molina) ein Flop wurde, zog Dieter Thomas Heck bzw. die Redaktion der ZDF-Hitparade die ReiĂleine â man lud Lena am 17. November 1973 in die Berliner Show ein âaber mit dem Schlager âDich zu lieben, kannst Du mir nicht verbietenâ, weil der kommerzieller war. Ein richtiger Hit wurde aber auch diese Nummer nicht. Erneut war das eine typische Jack-White-Nummer, abermals wurde der Titel spĂ€ter auch von Tony Marshall und Tina York auf den Markt gebracht.
1974: GroĂe Hits âBonjour mon Amourâ und âWer gibt mir den Himmel zurĂŒck?â
Am 23. Februar 1974 fand Lena sich abermals in Berlin zur ZDF-Hitparade ein â erstmals gelang es ihr, Dieter Thomas Heck die unvergesslichen Worte zu entlocken: âDrei mal dabei â bitte nicht wiederwĂ€hlen!â, denn sie konnte sich mit âBonjour mon amourâ (Musik: Jack White, Text: Fred Jay) gleich zwei mal platzieren (jeweils Platz 4). Auch in den Single-Charts war sie wieder vertreten (Top 50). Das Lied besticht durch eine getragene Strophe, die zu einem sehr explosiven Refrain fĂŒhrt â typische Jack White-Kost der damaligen Jahre. Am 16. Mai 1974 hatte Lena den Show-Olymp erreicht – in Rainer Holbes Starparade sang sie u. a. diesen groĂen Erfolg.
Mit âWer gibt mir den Himmel zurĂŒck?â lief es noch besser â erneut konnte sich Lena doppelt platzieren und erreichte am Ende sogar Platz 2 der ZDF-Hitparade. Der White/Jay-Song hielt sich ĂŒberraschenderweise nur eine Woche in der deutschen Top-50-Verkaufshitparade. Die SĂ€ngerin veröffentlichte im Herbst 1974 auch ein Album gleichen Namens, auf der u. a. eine sehr schöne Coverversion des Carpenters-Hits âTop Of the Worldâ enthalten ist (âIch schwebe ĂŒber den Wolkenâ).
Kleiner TexthĂ€nger in der ZDF-Hitparade â toll improvisiert!
Im Januar 1975 war Lena erneut in Berlin zu Gast und stellte in der Hitparade ihren folkloristisch angehauchten Song âIch möchte die Gitarre seinâ vor. Ob es daran lag, dass sie in der Live-Show einen TexthĂ€nger hatte oder der QualitĂ€t des Songs geschuldet ist â mit dem Lied konnte sie sich nicht platzieren. Wie Lena ihren TexthĂ€nger damals ĂŒbrigens kaschiert hat, ist aller Ehren wert â ganz lĂ€ssig erfand sie drei Zeilen des Liedes textlich völlig neu â ob damals ĂŒberhaupt jemandem aufgefallen ist, dass da etwas mit dem Text nicht stimmte â man weiĂe es nicht. Schön, dass damals Livegesang im Fernsehen möglich war â heutzutage muss man sich von âFachleutenâ ja sagen lassen, dass Live-Interpretationen aus âtechnischen GrĂŒndenâ schwer bis gar nicht realisierbar seien. Dass Stefan Raab ĂŒber Jahre hinweg immer wieder das Gegenteil bewies, interessiert dabei leider die TV-Gewaltigen nicht. â ZurĂŒck zum Lena-Song: Offensichtlich mag das Publikum es expliziter â einige Jahre spĂ€ter war Bata Illic mit âIch möchtâ der Knopf an Deiner Bluse seinâ sehr erfolgreich â âIch möchte die Gitarre sein, auf der Du immer spielstâ war dann doch zu metaphorischâŠ
Ausklang der Philips-Phase
Bereits 1971 veröffentlichte Tony Marshall auf seiner Erfolgs-LP das von Jack White und Fred Jay geschriebene Lied âWas der Wind erzĂ€hltâ. Vier Jahre spĂ€ter brachte Lena ihre Version auf Single heraus â mit ĂŒberschaubarem Erfolg⊠– Am 14. Juni 1975 stellte Lena ihre neue Single âImmer die schönen TrĂ€ume (ein bisschen GlĂŒck)â vor. WĂ€hrend sie in Hecks Show erneut abrĂ€umen konnte (doppelt platziert, bis auf Platz 3), gelang dennoch kein echter Hit mit der Jack-White-Nummer.
Die letzte bei der Plattenfirma Philips erschienene Single war nach lĂ€ngerer Zeit wieder eine Coverversion. Diesmal bediente man sich eines Film-Songs aus âDer Pate IIâ. Aus Dalidas âCâest mieux comme caâ schuf Jack White âIm Regen kann man keine TrĂ€nen sehânâ. International wurde der Song ein Welthit (Andy Williams, âLove Theme From the Godfather – Speak Softly Loveâ) â Lenas Version war kein Erfolg beschieden. In einer raren Auflage wurde die englischsprachige Version ĂŒbrigens auch 1973 von Udo JĂŒrgens veröffentlicht.
Wechsel zur Ariola â sofort Riesenhit âDa kommt JosĂ©, der StraĂenmusikantâ
1976 wechselte Lena zur Plattenfirma Ariola, ihren Erfolgsproduzenten Jack White behielt sie aber. Gleich die erste Produktion bei der neuen Company schlug bombastisch ein. Bereits am 10. Januar war Lena in Rainer Holbes Starparade zu Gast. Eine Woche spĂ€ter, am 17. Januar 1976, stellte sie ihren Song âDa kommt JosĂ©, der StraĂenmusikantâ in der ZDF-Hitparade vor â und belegte in den beiden Folgesendungen damit jeweils die Spitzenreiter-Position. Erstmals erreichte sie die Top-20 der Verkaufscharts und hielt sich 17 Wochen mit ihrem Erfolgsschlager in den Charts. Den vielseitigen  Schlager mit Chorgesang und sogar Ethno-Elementen nahm das Publikum begeistert an.
Teilnahme am Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision
Mit diesem RĂŒckenwind bewarb sich Lena Valaitis um das Ticket zum Grand Prix Eurovision und trat mit dem nachdenklichen Lied âDu machst Karriereâ von Hans-Georg Moslener und Wolfgang MĂŒrmann an. Der enttĂ€uschende Platz 7 im Wettbewerb (Sieger war âeigentlichâ der ebenfalls von Jack White produzierte Tony Marshall mit seinem âStarâ) fĂŒhrte dazu, dass das Lied nicht auf Single veröffentlicht wurde. Es wurde lediglich auf der LP âKomm wieder, wenn Du frei bistâ veröffentlicht â und Jahre spĂ€ter auf einer Grand-Prix-Compilation der renommierten Plattenfirma Bear Family Records. – Lenas âDu machst Karriereâ zielt auf die frustrierte Ehefrau, die âheut ihre Lehreâ zieht, weil der Mann nur an seine Karriere denkt. Ihr Lied hatte mehr Pathos als das inhaltlich Ă€hnlich gestrickte, aber augenzwinkernde âDann heirat doch Dein BĂŒroâ von Katja Ebstein.
Evergreen âEin schöner Tagâ
Statt des Eurovisions-Songs schob die Ariola schnell eine Auskopplung aus Lenas erster Ariola-LP âDa kommt Lenaâ nach: âEin schöner Tagâ â und landete damit erneut einen absoluten Volltreffer. A Capella sang sie das Volkslied âAmazing Graceâ, zu dem Fred Jay einen deutschen Text schrieb. Am 24. April 1976 stellte sie ihren Hit in Ilja Richters Disco vor â nur kurz darauf kam der Song in die deutschen Single-Charts, wo er die Top-10 um Haaresbreite verfehlte (Platz 11). Lena hielt sich mit dem Schlager ĂŒber 20 Wochen in den Charts â ihr persönlicher Rekord. Ăber viele Jahre blieb âEin schöner Tagâ eines der beliebtesten Lieder in Radio-Wunschkonzerten (, als es so etwas noch gabâŠ). Im April 1976 war ihr Album âDa kommt Lenaâ in den Top-50 der deutschen LP-Charts. Quintessenz: Die Teilnahme bei der Vorentscheidung zum Grand Prix hat Lena nicht im geringsten geschadet â sie hatte unmittelbar vor und unmittelbar nach ihrer Teilnahme je einen Riesen-Hit, obwohl sie mit ihrem ESC-Beitrag eher âdurchfielâ. Ăbrigens â bereits 1973 veröffentlichte Vicky Leandros eine deutsche Version von âAmazing Graceâ (âAuf Wiedersehen, ihr Freunde meinâ) â aber Lenas A Capella-Version war weit erfolgreicher.
Kleiner Exkurs: In der besagten 65. Ausgabe von Ilja Richters âDiscoâ waren neben Lena Valaitis auch Acts wie Hot Chocolate (âYou Sexy Thingâ), Donna Summer (âLove To Love You Babyâ) und Cat Stevens (âMorning Has Brokenâ) zu hören â Ilja Richter hatte kein Problem damit, auch Lena Valaitis ins Programm zu holen. Warum heutzutage Redakteure  so tun, als wĂ€re es nicht möglich, Hot Chocolate und Lena Valaitis in eine Sendeschiene zu packen, ist mir ein RĂ€tsel â damals war das kein Problem⊠—
Passend zur Lebenssituation: âKomm wieder, wenn du frei bistâ
ZurĂŒck zu Lena Valaitis: Nachdem ausgerechnet âEin schöner Tagâ nicht in der ZDF-Hitparade prĂ€sentiert wurde, war Lena mit ihrem nĂ€chsten, wieder etwas fröhlicher arrangierten Schlager âKomm wieder, wenn Du frei bistâ in der Berliner Sendung am Start. Am 23. Oktober 1976 stellte sie ihr von Jack White und Fred Jay geschriebenes Lied vor und erreichte zwei mal je einen dritten Platz. Der im Stile russisch-slawischer Folklore gehaltene Schlager wurde erstmals bereits 1971 von Tanja Berg veröffentlicht â ebenfalls von Jack White produziert. Ganz lady-like gab sich Lena â irgendwie auch authentisch wirkend, dass sie eben doch Charakter hat â âKomm wieder, wenn Du frei bist â so hat das keinen Sinn â diese Spiele spielâ ich nicht, weil ich nicht so bin. Komm wieder, wenn Du frei bist, denn Du gehörst nicht mir â eine andâre hat Dich schon â ich teil Dich nicht mit ihr.â â Verglichen mit anderen SchlagersĂ€ngerinnen bekennt Lena da schon sehr explizit Farbe⊠Das Lied passte auch perfekt zu Lenas aktueller Lebenssituation, im September 1976 lieĂ sie sich von ihrem ersten Ehemann Robert Wiedmann scheiden.
Moderation der Kultshow âMusik aus Studio B.â
Genau in dem Monat gab Lena Valaitis ein Debut der besonderen Art â sie moderierte die renommierte Schlager-Show âMusik aus Studio B.â â am 20. September 1976 wurde die erste von Lena moderierte und gleichzeitig letzte, 97. Ausgabe dieser Kult-Schlagershow ausgestrahlt.
Verhasster Song: âHeinz, lass doch die Pauke stehen!â
Wolf PreuĂ textete die nĂ€chste Single Lenas zu Jack Whites Komposition mit dem bemerkenswerten Titel âHeinz, lass doch die Pauke stehenâ. Mein Vater dachte vermutlich, er sei angesprochen, zumal er Lena ja seine Postkarte schrieb fĂŒr âDu machst Karriereâ (sein Filius stimmte fĂŒr Tony Marshall â bis heute hat er es nicht verwunden, dass seine Wertung böse annulliert wurde J). â In einem Interview mit der Homepage âqueer.deâ sagte Lena: âAlso schĂ€men tue ich mich fĂŒr nichts. Es gibt schon ein paar Lieder, die ich heute weglasse. Eines hat mich immer besonders genervt: âHeinz, lass doch die Pauke steh’nâ. Als das veröffentlicht wurde, war ich nicht glĂŒcklich darĂŒber. MerkwĂŒrdigerweise gibt es aber immer noch Leute, die mich gerade auf diesen Titel ansprechen. Der hat noch nie zu meinem Repertoire gehört. Ich habe den Titel einfach mal im Studio gesungen, als Probeding. Aber ich habe mich geweigert, mit diesem Lied Fernsehauftritte zu machen und deshalb ist er dann auch in der Versenkung verschwunden.â Besser dĂŒrfte Lena die B-Seite der Single gefallen haben, âMarcoâ â das ist der Name ihres kurz zuvor geborenen ersten Sohnes. Das Lied dĂŒrfte autobiografische ZĂŒge haben, weil es sich mit Problemen und Freuden eines heranwachsenden Kindes beschĂ€ftigt â wer weiĂ, vielleicht war Lena auch enttĂ€uscht, dass dieser Schlager nicht als A-Seite der Single veröffentlicht wurde.
Viele Fans meinten, die âHeinzâ-Nummer wĂŒrde besser zu Tony Marshall passen â und irgendwann, 1983, erbarmte sich Jack White, lieĂ erneut Wolf PreuĂ einen neuen Text dazu schreiben (âFreunde hat man nie genugâ) und lancierte es gleich drei mal auf B-Seiten von Tony-Singles (âIn unserâm StĂ€dtchenâ, âIn Freudenstadt im Schwarzwaldâ und âWir sind die Championsâ).
âDenn so ist Joâ
Der nĂ€chste Schlager war wieder eine Neuaufnahme einer Nummer von Tanja Berg. Im damals beliebten Discosound prĂ€sentierte Lena ihre Version des Titels âDenn so ist Joâ, die Tanja 1969 als B-Seite ihrer Single âNa na na hey hey good byeâ veröffentlichte. In Anlehnung an die Single wurde eine LP Ă€hnlichen Namens veröffentlicht (âDenn so ist Lenaâ; darauf enthalten erstmals auch Eigenkompositionen von Lena). Am 01.10. und 26.11.77 stellte Lena den ungewöhnlichen, von Fred Jay getexteten Titel in der ZDF-Hitparade vor.
GroĂe Liebe Horst JĂŒssen bei TV-Show Klimbim kennengelernt
GröĂere Bedeutung in Lenas Leben sollte ein Auftritt in der ARD haben â sie war Gast in der 24. Folge der ARD-Comedy-Serie âKlimbimâ, die am 9. August 1977 ausgestrahlt wurde. Dort lernte sie Horst JĂŒssen kennen und verliebte sich in ihn. Lena heiratete den Schauspieler und Kabarretisten im Jahr 1979. Aus ihrer LP âDenn so ist Lenaâ wurde noch das romantische, von Fred Jay getextete âCheri, je tâaimeâ veröffentlicht. Horst JĂŒssens Einfluss auf Lena war seit 1977 nicht nur privat, sondern auch beruflich erkennbar. So ist er als Co-Texter von Lenas nĂ€chster Single vermerkt: âVon irgendwo ertönt ein Liedâ. Die Nummer sollte an den Erfolg von âEin schöner Tagâ anknĂŒpfen, weil erneut eine internationale Volksweise mit deutschem Text versehen wurde (diesmal nahm man sich der Weise âAuld Lang Syneâ an).
Kinofilm âMĂ€dchenkriegâ
In dieser Zeit war Lena ĂŒbrigens auch fĂŒr den Film aktiv – nicht etwa als Schauspielerein, aber als SĂ€ngerin: im 1977 entstandenen Film âMĂ€dchenkriegâ sang Lena zwei nostalgische Lieder aus den Zwanziger Jahren. Auch die nĂ€chste Single, die im Radio recht oft gespielt wurde, war von Horst JĂŒssen getextet â in die Charts kam Lena aber mit der im Samba-Rhythmus gehaltenen White-Nummer âIch spreche alle Sprachen dieser Weltâ nicht â obwohl sogar die internationalen Ăbersetzungen auf dem Single-Cover abgedruckt waren (z. B. âI Speak All the Languages In the Worldâ). Am 5. Januar 1978 sang Lena ihren Schlager in Hans Rosenthals âDalli Dalliâ, am 18. Februar in Rudi Carrells âAm laufenden Bandâ und am 2. MĂ€rz in der âDrehscheibeâ. Mit so viel TV-Promotion NICHT in die Charts zu kommen, muss man auch erst mal schaffen…
Vorerst letzte Jack White-Produktionen: âOh Cavalloâ und âIch bin verliebtâ
Im Sommer 1978 war es wohl mal wieder Zeit fĂŒr eine Coverversion. Roberte Vecchioni brachte einen temperamentvollen Song namens âSamarcandaâ auf den Markt und hatte in Italien 1977 damit einen groĂen Hit â in Lenas deutscher Version hieĂ es âOh Cavallo (Don Quichotte)â. Interessant: Im Original spielt das Lied in Italien â âPferdâ heiĂt auf Italienisch âCavalloâ. Textdichter Christian Heilburg ĂŒbernahm den Begriff âCavalloâ in seinen deutschen Text, verlagerte den Handlungsstrang aber nach Spanien â auf Spanisch heiĂt Pferd aber âCaballoâ (und wĂŒrde auch noch âCabajoâ ausgesprochen). Ob das der Grund ist, warum der Song eher floppte â man weiĂ es nicht, immerhin wurde die Nummer am 10. Juli 1978 in Ilja Richters âDiscoâ-Show prĂ€sentiert.
Die letzte Single des Jahres 1978 war âIch bin verliebtâ â eine LP gleichen Namens wurde auch veröffentlicht. Der Text zu dieser Single stammte erneut von Horst JĂŒssen â es war eine historische Single, nĂ€mlich die (vorerst) letzte Jack-White-Produktion. Seit dem Streit wegen Lenas Weigerung, ihren âHeinzâ-Song öffentlich zu singen, kam es zu Zwistigkeiten zwischen Lena Valaitis und Jack White, so dass dieser beschloss, Lena aus ihren vertraglichen Verpflichtungen zu entbinden und zu sagen (in Anspielung der B-Seite der nĂ€chsten Single) âGeh, wenn Du gehen musstâ.
Nicht nur beruflich, sondern auch privat begann 1979 ein neuer Lebensabschnitt: Am 25. April des Jahes heirateten Horst JĂŒssen und Lena Valaitis.
Neue Produzenten: Michael Holm und Rainer Pietsch
Als neues Produzententeam wurden Michael Holm und Rainer Pietsch engagiert. Nach einigen von der Plattenfirma abgelehnten Nummern wurde als erste Single dieser neuen Konstellation das Lied âAuf der StraĂe ohne Zielâ veröffentlicht, ein langsamer Walzer, den Peter Thomas komponierte (Text: Horst JĂŒssen).
Comeback-Song âNimm es so wie es kommtâ
Wie in âseinerâ Folge berichtet, grĂŒndete Michael Holm 1979 den Verlag und das Label âAutobahnâ. Einer der VertragskĂŒnstler seines Labels war die polnische Formation â2 plus 1â. Die hatten einen kleinen von Wolff-Eckehardt Stein und Wolfgang Jass geschriebenen Hit namens âEasy Come Easy Goâ. Dazu schrieben Gerd Grabowski (G. G. Anderson) und âO. Pinionâ einen deutschen Text namens âNimm es so wie es kommtâ. Hinter âO. Pinionâ (darauf muss man erst mal kommen..) verbirgt sich ĂŒbrigens Dr. Bernd Meinunger. â Nach lĂ€ngerer Zeit konnte Lena diesen Schlager am 14. Januar 1980 in der ZDF-Hitparade vorstellen (imposant – der Schlager erschien bereits im September des Vorjahres). Die zwei Jahre vorher wurde ja ein neuer Modus der ZDF-Hitparade eingefĂŒhrt, dass nur Songs aus der Verkaufshitparade den Weg in die Heck-Show schafften â und 1978 und 1979 schaffte keines von Lenas Liedern einen echten Verkaufs-Hit. â Immerhin reichte es mit diesem Lied mal wieder fĂŒr einen 2. Platz in der ZDF-Sendung.
Die 1980er Jahre starteten wieder mit einer Coverversion. Aus dem von Toto Cutugno komponierten Domenico-Modugno-Song âGiorno per Giornoâ schuf zunĂ€chst Dalida âIl faut danser Reggaeâ, was Fred Jay zur Textidee von âJamaika Reggae Manâ gebracht hat â erneut war das nicht wirklich ein Hit, obwohl Lena am 21. April 1980 damit in der ZDF-Hitparade zu Gast war. (Ganz wichtig: Jamaika wude auf dem Cover mit âkâ geschriebenâŠ)
Nachdem die letzten Veröffentlichungen nicht von groĂem Erfolg gekrönt waren, machte Lena eine kleine Pause und nahm Kontakt zum damals sehr angesagten Ralph Siegel auf. Der hatte eine schöne Song-Idee â passend zum Jahr des Kindes 1981 ersann er eine Melodie von einem kleinen blinden Jungen, der nur mit seiner Stimme und mit seiner Mundharmonika die Herzen der Menschen eroberte. Mit der Geschichte von eben diesem âJohnny Blueâ trat Lena am 28. Februar 1981 bei der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix an â gesucht wurde âEin Lied fĂŒr Dublinâ.
GroĂer Grand-Prix-Erfolg: âJohnny Blueâ
Im Gegensatz zum ersten Anlauf (1976) siegte sie diesmal fulminant. Spannend: Komponist und Produzent Ralph Siegel freute sich zwar sehr ĂŒber den Erfolg, war aber doch auch etwas traurig, dass der von ihm favorisierte, ebenfalls von ihm stammende Titel âMannequinâ der âHornettesâ ânurâ auf den zweiten Platz kam. Hintergrund war, dass Siegel seit vielen Jahren in deren SĂ€ngerin Linda G. Thompson, die ĂŒbrigens die Schwester der ehemaligen Udo-JĂŒrgens-Musiker Willi und Siggi Uebleherr ist, verliebt war.
Zweiter Platz beim Grand Prix (Eurovision Song Contest)
Dennoch lag Siegel natĂŒrlich auch sein SchĂŒtzling Lena am Herzen, und er verstand es, sie gut in Szene zu setzen â Lena trug bei ihrem Eurovisions-Auftritt ein schwarzes Kleid und verlieĂ sich voll auf ihre Stimme. Auf der BĂŒhne war noch ein Mundharmonikaspieler â eben âJohnny Blueâ zu sehen; die Aufgabe ĂŒbernahm damals Benny Gebauer. Ein im Hintergrund agierender Chor rundete das Bild ab â so schaffte es ĂŒbrigens der SĂ€nger GĂŒnter Eric Thöner 1981 zur Eurovision. âUm ein Haarâ hĂ€tte Lena den Grand Prix sogar gewonnen â Deutschland war mit âJohnny Blueâ so nah wie nie zuvor an einem Sieg. Leider gab die Schweiz dem deutschen Beitrag keinen einzigen Punkt â hĂ€tte sie mindestens fĂŒnf Punkte gegeben, wĂ€re Deutschland bereits 1981 Eurovisions-Sieger geworden â so ging der Sieg an England mit dem Song âMaking Your Mind Upâ, der allerdings auch ein groĂer Hit wurde.
âJohnny Blueâ wurde Lenas letzter Hit in den deutschen Verkaufs-Charts- erstmals gelang ihr mit dem Eurovisionsbeitrag ein Top-10-Hit (Platz 9). Zweimal errang Lena mit dem Lied einen zweiten Platz in der ZDF-Hitparade. Der Schlager wurde auch in englischer Sprache veröffentlicht. Bis heute wird der Song gerne gecovert, zuletzt 2013 von âGestört aber geilâ und 2015 von âBrunner und Stelzerâ, wobei wie so oft festzustellen ist, dass offensichtlich die QualitĂ€t des Originals meist unerreichbar bleibt.
Neue Deutsche Welle â keine Chance mit Schlagern wie âRio Bravoâ und âGemeinsam mit Dirâ
Im Stile seiner Dschinghis Khan-Songs hielt Produzent Siegel die Nachfolgenummer seines Eurovisions-Erfolges â Dr. Bernd Meinunger achtete als Textdichter bei âRio Bravoâ wohl besonders auf die Hervorhebung von Lenas erotischem rollenden ârâ. Es geht dabei um die Geschichte eines am âRio Bravoâ stattfindenden Duells aus Sicht der hinterbliebenen (verwitweten) Ehefrau â Dramatik pur. Trotz eines Auftritts am 12. Oktober 1981 in der ZDF-Hitparade konnte Lena damit nicht an ihren Eurovisions-Erfolg anknĂŒpfen.
Zu Jahresbeginn 1982 war Ralph Siegel voll mit den Vorbereitungen zum nĂ€chsten Eurovisions-Spektakel beschĂ€ftigt â vielleicht deshalb wurde die nĂ€chste Single von Lena â erneut von Dr. Bernd Meinunger getextet â in die Produktions- und Kompositions-HĂ€nde von Halle Haller gelegt. âGemeinsam mit Dirâ ist eine sehr typische Haller-Produktion der damaligen Zeit. Am 5. April 1982 stellte Lena den Schlager in der ZDF-Hitparade vor â damals hatten es SchlagersĂ€nger gegen die Stars der Neuen Deutschen Welle ĂŒberaus schwer.
Gaststar auf FuĂball-WM-LP
Im Sommer 1982 fand wieder eine FuĂball-WM statt, und zwar in Spanien. Obwohl Deutschland immerhin Vize-Weltmeister wurde, wĂŒrden viele angesichts von Spielen wie die Niederlage gegen Algerien und das Skandal-Spiel (âNichtangriffspaktâ) gegen Ăsterreich den Mantel des Schweigens legen. Allerdings gab es damals noch die selige Tradition, zur FuĂball-WM eine Schallplatte mit der deutschen Nationalmannschaft herauszubringen. 1982 war federfĂŒhrend Michael Schanze der SĂ€nger, dem die Ehre zuteil wurde, die Lieder mit den Jungs einzusingen, sein âOle Espanaâ wurde auch ein guter Erfolg. Gaststar auf der LP war Lena Valaitis. Gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft sang sie ein Lied ĂŒber Schottland ein, das damals auch fĂŒr die WM qualifiziert war: âHighland oh Highlandâ. Die im Walzertakt gehaltene vorerst letzte Ralph Siegel-Produktion fĂŒr Lena war trotz des namhaften Begleitchors kein Erfolg.
Im Sommer des Jahres sang Lena die deutsche Version des Schlussliedes âFlying Dreamsâ im Kinofilm âMrs. Brisby und das Geheimnis von Nimhâ. – Im Herbst 1982 kehrte Lena wieder zu ihrem langjĂ€hrigen WeggefĂ€hrten und Erfolgsproduzenten Jack White zurĂŒck. Damals trat sie u. a. in der ersten Tony-Marshall-Show âLass das mal den Tony machenâ auf und sang dort zur Ăberraschung vieler Fans ein litauisches Volkslied (âO jus cigunaiâ).
RĂŒckkehr zu Jack White â Hit âGloriaâ
In jener Zeit begann Jack White, auch international in den USA groĂe Erfolge zu haben. Beispielsweise war seine Produktion fĂŒr Laura Branigan mit dem Umberto-Tozzi-Song âGloriaâ ein groĂer Erfolg in den Staaten, so dass man sich entschloss, mit Lena eine deutsche Version des Hits herauszubringen. Den deutschen Text verfasste Dr. Michael Kunze â die Nummer wurde damals sogar in einer Discotheken-Auflage als 5:55-Minuten-Maxi-Single veröffentlicht – kein Wunder, dass sie folgerichtig am 18. Oktober 1982 in Ilja Richters Disco gebracht wurde. Am 6. Dezember 1982 stellte Lena ihren Schlager in der ZDF-Hitparade vor und schaffte damit sogar einen dritten Platz â in Zeiten der Neuen Deutschen Welle ein Achtungserfolg. Kurz darauf erschien auch eine gleichnamige LP, auf der u. a. auch Lenas Version des Hits âVoyeurâ zu hören war.  Jahre spĂ€ter nahm ĂŒbrigens Michelle unter ihrem Pseudonym âTanja Thomasâ den Song noch einmal auf.
âFleurop Lady des Jahresâ
Eine sehr hohe Ehre wurde Lena 1982 zuteil â sie wurde â Achtung! â zur âFleurop-Lady des Jahresâ gekĂŒrt⊠– na, mehr gefreut dĂŒrfte sie sich ĂŒber die Auszeichnung der âGoldenen Stimmgabelâ haben, die ihr im gleichen Jahr von Dieter Thomas Heck ĂŒberreicht wurde.
Wenig Erfolg mit Jack-Whites letzten Produktionen â Weggang von Ariola
Im Geburtsjahr ihres zweiten Sohns Don (1983) gab es recht wenig MedienprĂ€senz von Lena. Ihre Jack-White-Produktionen âWorte wie Sterneâ (Text: Christian Heilburg) und âSo sind meine TrĂ€umeâ (Text: Dhana Moray, deutsche Version des Klassikers âWe Shall Overcomeâ) erfuhren wenig Aufmerksamkeit, obwohl der Bezug zu Lenas geborenen Sohn gerade mit diesem Lied gegeben war. Letztgenannten Schlager sang Lena immerhin am 19. Januar 1984 in den âMontagsmalernâ – der Erfolg blieb trotzdem aus.
In der damaligen Zeit produzierte Jack White sehr erfolgreich den sexy Dallas-Star Audrey Landers. Die hatte mit dem von u. a. G. G. Anderson komponierten Song âManuel Goodbyeâ einen echten Hit. Mit âFarewellâ wollte man den Erfolg wiederholen, was nicht wirklich gelang. Dennoch schrieb Dhana Moray Lena zu dem Titel eine deutsche Version: âFarewell â jeder Sommer geht einmal zu Endeâ. Auch im Herbst 1984 war der Sommer beendet, so dass Lena am 17. November 1984 zur vorletzten von Dieter Thomas Heck moderierten Hitparade eingeladen wurde â platzieren konnte sie sich allerdings nicht. Erneut trat Lena in dieser Zeit ĂŒbrigens auch in Tony Marshalls neuer ZDF-Show auf.
Erste Duett-Single mit Costa Cordalis: âWenn der Regen auf uns fĂ€lltâ
Die kommende Single kann man als historisch ansehen â erstmals sang Lena auf Single im Duett (mit Costa Cordalis), letztmals bei ihrer langjĂ€hrigen Plattenfirma Ariola, erstmals und gleichzeitig letztmals trat sie in der Viktor-Worms-Ăra der ZDF-Hitparade auf â und letztmals (voererst) wurde sie von Jack White produziert. Der internationale, von Jack White produzierte und (u. a.) Peggy March geschriebene Hit âWhen the Rain Begins To Fallâ wurde in deutscher Version (Text: Dr. Michael Kunze) von Lena Valaitis und Costa Cordalis interpretiert: âWenn der Regen auf uns fĂ€lltâ wurde am 27. MĂ€rz 1985 in der ZDF-Hitparade prĂ€sentiert und schrammte nur knapp an einem Sieg vorbei. Dieter Thomas Heck war allerdings trotzdem schneller – am 16. Februar war das Duo in dessen âPyramideâ zu Gast. Hinweis: Bereits 1981 wurde von Lena ein Duett veröffentlicht, nĂ€mlich mit Rex Gildo (, in dessen Show âGestatten, Rex Gildoâ der Song vorgetragen wurde). Name des recht beliebten Songs: âSag noch mal ich liebe Dichâ, die deutsche Version des Sommerset-Hits âViva la musicaâ. Ein Jahr spĂ€ter sang sie mit Tony Marshall und Costa Cordalis im Duett âCucurucucu Palomaâ. Die Nummern waren aber nicht auf Single erhĂ€ltlich.
Wechsel zur Frankfurter Plattenfirma Bellaphon
1986 wechselte Lena zur Plattenfirma Bellaphon und wurde fortan von Peter LĂŒdemann produziert. Ihre erste dort veröffentlichte Single, âMein Schweigen war nur Spielâ, textete sie gemeinsam mit Dhana Moray selber, komponiert wurde die Nummer u. a. von Mel Jersey. Recht traurige BerĂŒhmtheit errang der Schlager dadurch, dass er in der letzten Sendung âDalli Dalliâ vorgestellt wurde â kurze Zeit spĂ€ter verstarb ja dessen beliebter Showmaster Hans Rosenthal. Interessant war die AnkĂŒndigung zum Wechsel zur Bellaphon – so ist im Branchenblatt âMusikmarktâ vom 15. November 1986 zu lesen: âMit dieser Produktion wollte sie vor allen Dingen eigene Vorstellungen realisieren, einen auf sie zugeschnittenen, kĂŒnstlerisch von ihr mitbestimmten Wunschtitel herausbringen.â
Die zweite und letzte Bellaphon-Single hatte einen witzigen Text â âMĂ€nner sind âne verrĂŒckte Erfindungâ ist wohl eine Schlagzeile, die viele Menschen unterschreiben wĂŒrden. Den Text schrieb Lena damals höchstselbst. Interessant ist ĂŒbrigens in dem Zusammenhang die AnkĂŒndigung zu Beginn der Zusammenarbeit mit Bellaphon: â…stellt Lena Valaitis im Rahmen eines langfristigen Vertrages mit Bellaphon ihre neue Single vor..â – was die Bellaphon unter âlangfristigâ versteht, konnten auch andere Kollegen wie Bernhard Brink feststellen. (Allerdings gibt es auch ein Gegenbeispiel: Die Flippers, die inzwischen ja im âRuhestandâ sind, wenn sie nicht gerade im smago!-GĂ€stebuch aktiv sind – kleiner Scherz…)
Neue Plattenfirma: Jeton
Im nĂ€chsten Jahr unterschrieb Lena einen Vertrag mit der kleinen Plattenfirma Jeton. Dort erschien 1987 der Schlager âIch liebe Dichâ â ein ungewöhnliches Lied, das auch in Maxi-Single-Konfiguration erschien. Unter dem Pseudonym âGino Rocciâ komponierte Gerd Rochel das StĂŒck, den Text lieferte erneut Lena höchstselbst ab; der Song war als LiebeserklĂ€rung an ihren Mann Horst JĂŒssen gedacht. Ausgerechnet das Teenie-Blatt âBravoâ vermeldete in Ausgabe 10/88 die Tragik dieses Schlagers: âPech fĂŒr Lena Valaitis: Kaum spielten die Sender ihr neues Lied ‚Ich liebe Dich‘, ging ihre Plattenfirma pleite – keiner mehr konnte ihren Schlager kaufen.â
Politischer Schlager: âNastrowje, Mr. Gorbatschowâ
Bereits gut ein Jahr vor der deutschen Wiedervereinigung, 1988, erkannte Lena die Wichtigkeit eines Politikers, der in dem Zusammenhang von gröĂter Bedeutung war und nahm so etwas wie einen politischen Schlager auf â offensichtlich war sie damals ihrer Zeit mit âNastrowje, Mr. Gorbatschowâ etwas voraus. Kleiner Textauszug: âNastrowje, Mr. Gorbatschow – wir wollen darauf trinken, dass Ihnen, klingt’s auch paradox – himmlische Zeiten winken. Wir lieben Ihen Wodka und den guten schwarzen Tee. Und wenn Sie unser Freund sind, dann sind Sie auch okayâ. Im gleichen Jahr betĂ€tigte sich Lena als WerbetrĂ€gerin â sie veröffentlichte exklusiv fĂŒr VW eine Single namens âYou Get Itâ. Hinweis auf dem Single-Cover: âDer Kunde kommt zuerstâ â was immer damit gemeint gewesen sein magâŠ
Langzeiterfolg: Weihnachtsalbum âWeihnachten mit Lena Valaitisâ
Lena lieĂ mit einem Weihnachtsalbum die 1980er Jahre ausklingen â 1989 hieĂ es âWeihnachten mit Lena Valaitisâ bei der Firma Koch Records, produziert von Horst JĂŒssen. Aus unerfindlichen GrĂŒnden (die CD war nie in den Charts) wurde Lena dafĂŒr eine Goldene Schallplatte fĂŒr angeblich 250.000 verkaufte Exemplare ĂŒberreicht â vermutlich hat niemand die genauen Verkaufszahlen ĂŒberprĂŒft; es darf stark angezweifelt werden, dass das Album derart gut verkauft wurde. Ein âSangeskollegeâ Lenas war bei der Gold-Verleihung ĂŒbrigens zugegen: Karl-Heinz Rummenigge, der ja auch schon bei der Single âHighland oh Highlandâ mitgewirkt hatte.
1992: Erneut Teilnahme am Grand-Prix-Vorentscheid
Nach einer lĂ€ngeren Karrierepause beteiligte sich Lena am 30. MĂ€rz 1992 wieder bei der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision. Erneut schrieben Ralph Siegel und Dr. Bernd Meinunger ihr einen passenden Titel, der wieder bei der Ariola veröffentlicht wurde â diesmal reichte es bei der Vorentscheidung mit âWir sehen uns wiederâ ânurâ fĂŒr einen dritten Platz. Dennoch war der Song ein Achtungserfolg und wurde u. a. im Mai 1992 in der âDeutschen Schlagerparadeâ der ARD und am 4. Juni 1992 in Uwe HĂŒbners ZDF Hitparade vorgestellt. Den recht schwermĂŒtigen Schlager schrieben Siegel und Meinunger ĂŒbrigens unter Pseudonym (âPeter Starkowskiâ und âGĂŒnter Johansonâ). Geteiltes Leid ist halbes Leid â auch Wencke Myhre scheiterte ĂŒbrigens 1992 mit dem Versuch, Norwegen beim Grand Prix zu vertreten.
Titelmelodie ARD-Serie âMenschen mit Herzâ
Im nĂ€chsten Jahr, 1993, sang Lena die Titelmelodie der ARD-Reihe âMenschen mit Herzâ. Wieder produzierte und komponierte Ralph Siegel den von Dr. Bernd Meinunger verfassten Text. Die TV-Gewaltigen fanden es erneut gut â im Oktober 1993 stellte Lena den Schlager in der âDeutschen Schlagerparadeâ vor, und am 25. November 1993 fand sie sich erneut in Berlin ein zur ZDF-Hitparade â es sollte ihr allerletzter Auftritt in dieser fĂŒr ihre Karriere wichtigen Show sein.
Erster Song des neuen Jahrtausends: âIch lebe fĂŒr den Augenblickâ
Nach langen Jahren der BĂŒhnen-Pause kehrte Lena 2001 erneut zu ihrem âLieblingsproduzentenâ Jack White zurĂŒck . Unter anderem wurde das Album âThe Very Best Of Lena Valaitisâ veröffentlicht. Interessant â es fehlte darauf der groĂe Hit âJohnny Blueâ â vermutlich ist das ein weiteres Indiz dafĂŒr, dass Ralph Siegel und Jack White nicht unbedingt die allerbesten Freunde sind (vorsichtig gesagt). Stattdessen gab es einen neuen taufrischen Song auf dem Album: âIch lebe fĂŒr den Augenblickâ, die deutsche Version des Faith-Hill-Hits âThere Youâll Beâ aus dem Film âPearl Harbourâ. Nach langer Zeit gab sich Horst JĂŒssen wieder als Textdichter die Ehre. Am 21. Oktober 2001 gab Lena ihr Comeback in der ZDF Show zu Gunsten der Welthungerhilfe.
Achtungserfolg: Duett mit Hansi Hinterseer
Nun war Lena wieder im GeschĂ€ft â und entschloss sich, mit dem bekannten Skifahrer und âSĂ€ngerâ Hansi Hinterseer ein Duett zu veröffentlichen. Man entschied sich fĂŒr die deutsche Version des Frank-Sinatra-Klassikers âSomething Stupidâ: âI Love You (Was kann ich denn dafĂŒr?)â. Der Song kam recht gut an und wurde am 16. Februar 2002 auch im damaligen âWinterfest der Volksmusikâ vorgestellt. Zum Jahresende 2002 wurde Lena auch wieder als Solo-Interpretin aktiv â Jerry Rix und Norbert Hammerschmidt schrieben ihr den Schlager âUnd wenn ich meine Augen schlieĂââ auf den Leib.
Danach suchte Lena sich wieder einen internationalen Hit aus, den sie eindeutschen konnte. Simon & Garfunkel hatten Erfolg mit ihrer Interpretation des Volkslieds âScarborough Fairâ. Horst JĂŒssen textete darauf âStill rinnt die Zeitâ. Der Song wurde leider nicht auf Single, sondern zunĂ€chst nur auf einem Sampler (âBÀÀÀrenstarkâ) veröffentlicht, obwohl viele Fans ihn fĂŒr einen der besten Valaitis-Schlager halten.
TĂŒrkische KlĂ€nge in âMorgen soll die Hochzeit seinâ und âKomm lass uns tanzenâ
Mit ihrer 2004 erschienenen Maxi-CD erfĂŒllte sich Lena einen lang gehegten Wunsch, indem sie die deutsche Version eines tĂŒrkischen Volksliedes interpretierte: âVor vielen Jahren, ich war damals 19 Jahre alt und arbeitete nach der Schule bei der Post, lernte ich eine junge TĂŒrkin kennen. Wir freundeten uns an, und sie brachte mir diese traditionelle tĂŒrkische Volksweise bei. Ich fand die Melodie so bezaubernd, und sie geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Janine White, eine HalbtĂŒrkin, verbindet Ă€hnliche GefĂŒhle wie ich mit diesem Lied und hat den deutschen Text mit geschrieben. In Jack White habe ich endlich einen Produzenten gefunden, den ich von diesem Titel ĂŒberzeugen konnte.â
Passend zur Silberhochzeit mit ihrem Horst kam die Single âMorgen soll die Hochzeit seinâ im Sommer 2004 auf den Markt. Der Schlager wurde recht viel beachtet, weil tĂŒrkischer Pop in jener Zeit sehr angesagt war (z. B. Sertab Erener und Tarkan).
Da der orientalische Sound beim Publikum gut ankam, blieb man dabei â im Sommer 2005 wurde der Schlager âKomm lass uns tanzenâ veröffentlicht, eine von Norbert Hammerschmidt getextete Komposition Jack Whites. Kurz darauf wurde unter dem Motto âDie schönsten Jahreâ eine weitere âBest Ofâ-CD veröffentlicht, die auch die jĂŒngeren Erfolge Lenas enthielt. 1981 scheint ein schlimmes Jahr gewesen zu sein â erneut fehlt âJohnny Blueâ auf der ZusammenstellungâŠ
2005 auf Tour mit âKulthitparadeâ
Nach vielen Jahren ging Lena 2005 mit einigen Schlagerkollegen wieder auf groĂe Tournee unter dem Motto âdie Kulthitparadeâ â von Dieter Thomas Heck prĂ€sentiert, erinnerten Stars wie Roland Kaiser, Bernd ClĂŒver und eben Lena an selige Hiparaden-Zeiten, wobei auch die Original-Requisiten der ZDF-Kult-Show nicht fehlen durften.
2006 veröffentlichte Lenas Duett-Kumpel Hansi Hinterseer eine erfolgreiche CD namens âMeine Berge, meine Heimatâ. Daraus ausgekoppelt wurde wieder ein Duett mit Lena Valaitis â bei Carmen Nebel sangen die beiden âMuss i denn zum StĂ€dtele hinausâ. Im Winter des Jahres wurde es wieder weihnachtlich â erneut kam (diesmal bei Jack Whites Plattenfirma unter dem Motto âWeihnachten mit Lenaâ) Lenas Weihnachts-CD von 1989(!) auf den Markt, die sie u. a. bei Carmen Nebel vorstellen durfte.
Theatergastspiel âDer Silvesterstarâ
FĂŒr eine Ăberraschung sorgte Lena 2007, als sie sich fĂŒr eine kleine Rolle des StĂŒckes âDer Silvesterstarâ zur VerfĂŒgung stellte â gemeinsam mit ihrem Mann Horst JĂŒssen stand sie beim Chiemgauer Volkstheater fĂŒr genau diese Rolle auf der BĂŒhne, die Aufzeichnung wurde Silvester 2007 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. 1982 hatte Lena ĂŒbrigens noch ein Angebot abgelehnt, bei der Neuverfilmung von âKöhlerliesels Töchterâ mitzuspielen. Kurz zuvor erschien eine Radiosingle namens âHundert Jahre FrĂŒhlingâ, eine Ballade, die ein Jahr spĂ€ter in englischer Sprache von Judy Weiss gecovert wurde (âJust Because I Love Youâ).
Auftritt bei Florian Silbereisens FrĂŒhlingsfest der Volksmusik
Im FrĂŒhjahr 2008 wurde nach lĂ€ngerer Zeit wieder eine Handelssingle Lenas auf den Markt gebracht. Bei Jack Whites Plattenfirma âGloriellaâ erschien die Single âDu bist nicht alleinâ, die Lena u. a. beim damaligen âFrĂŒhlingsfest der Volksmusikâ vorstellen durfte. In dem von Jack White komponierten und produzierten Song geht es inhaltlich darum, dass Lena als mĂŒtterliche Ratgeberin fungiert und einer Dame den tröstenden Hinweis gibt (sinngemĂ€Ă), dass âauf jeden Topf ein Deckel passtâ.
Ironie des Schicksals â kurze Zeit spĂ€ter war Lena es, die âalleinâ war â am 10. November 2008 verstarb ihr geliebter Ehemann Horst JĂŒssen.
Lena lieĂ sich nicht unterkriegen und veröffentlichte âschon wiederâ eine Best Of-CD namens âEin schöner Tag â Best of 2009â. Darauf enthalten ist eine Neuaufnahme ihres Klassikers âEin schöner Tag (2009)â, den sie in Carmen Nebels TV-Show am 9. Mai 2009 vorstellte.
Am 5. Februar 2010 erschien nach langer Zeit ein neues (nicht Best Of-) Album von Lena mit dem schlichten Titel âLiebe istâŠâ. Mit dem Album kam sie nach vielen Jahren sogar in die Top 100 der bestverkauften CDs in Deutschland (Platz 74). Als erster Titel des Albums wurde âUnd ich rufe Deinen Namenâ ausgekoppelt, Lenas von Norbert Hammerschmidt getexteter Nachruf auf ihren verstorbenen Ehemann Horst.
Duett mit Roland Kaiser
Auch Roland Kaiser veröffentlichte zu der Zeit (kurz nach seiner Lungen-OP) ein Album. Darauf enthalten – ein bemerkenswertes Duett mit Lena Valaitis (âLeg nicht auf!â). Einige Monate spĂ€ter, am 16. Februar 2011, sangen die beiden ihren Hit in Carmen Nebels ZDF-Show. – Als nĂ€chste Single wurde die von Walter J. W. Schmid produzierte und von den jungen Autoren Mark Bender und Andi Kulmbacher geschriebene Nummer âCiao Casanovaâ ausgekoppelt. Ihren sommerlichen Schlager stellte Lena am 24. Juli 2010 in der Fernsehshow âWenn die Musi spielt – Sommer Open Air 2010â vor.
Am 7. August war Lena zu Gast in der RTL II-Show âDie neue Hitparade – wir singen Deutsch Folge 3â zu Gast. Schade, dass Versuche einer Wiederbelebung der ZDF-Hitparade immer nur sehr halbherzig unternommen wurden. Jack White und Norbert Hammerschmidt schrieben die nĂ€chste Single fĂŒr Lena -ebenfalls ausgekoppelt aus ihrem Erfolgsalbum âLiebe istâŠâ: âGefĂŒhle, die durchâs Feuer gehenâ.
GeschĂ€ftstĂŒchtig, wie Jack White ist, hat er mit Lena auch 2010 ein âneuesâ Weihnachtsalbum auf den Markt gebracht – diesmal unter dem Namen âFrohe Weihnachten mit Lena Valaitisâ. Diesmal gab es sogar eine Promo-Single: âSĂŒĂer die Glocken nie klingenâ, wobei da wohl eher die Kassen klingeln sollten – auch wenn behauptet wurde, dass die Songs remastert wurden und teils mit neuen Instrumenten versehen. Mit  âIch muss immer an Dich denkenâ wurde eine weitere romantische Single aus Lenas Erfolgs-CD veröffentlicht.
2012 â neues Album âIch will allesâ, 2013 auf Tour mit Florian Silbereisen
Im Januar 2012 wurde dann ein weiteres neues(!) Album von Lena veröffentlicht: âIch will allesâ. Als erste Single wurde daraus die deutsche Version des Mary Hopkin-Hits âThose Were the Days“ veröffentlicht: âEin schöner FrĂŒhlingstagâ. Am 28. Januar 2012 sang Lena diesen neuen Schlager im Winterfest der Volksmusik. Ein Jahr spĂ€ter ging Lena mit Florian ĂŒbrigens mit anderen Stars auf Tournee unter dem Motto âDas FrĂŒhlingsfest – Showlegenden und neue Stars prĂ€sentiert von Florian Silbereisenâ. – Als zweite Single aus ihrem neuen Album wurde ein Lied ausgewechselt, das die Plattenfirma als den âSchlĂŒssel fĂŒr die schönsten Wochen des Jahresâ bezeichnete: âSommersonnenparadiesâ.
Eindeutschung eines ESC-Songs: âIch will alles (Drip Drop)â
(Erstaunlicherweise) wurde 2013 erst als dritte Single der Titelsong ihrer CD ausgekoppelt: âIch will alles (Drip Drop)â. Dabei handelt es sich um die deutsche Version des Eurovisions-Beitrags 2010 von Aserbaidschan, mit dem die SĂ€ngerin Safura einen guten Platz 5 belegte – nach langer Zeit gab es also wieder einen BerĂŒhrungspunkt Lenas zum Eurovision Song Contest. Lena stellte am 28. April 2013 ihr Lied in der ZDF-FrĂŒhlingsshow vor.
AnlĂ€sslich ihres 70. Geburtstags brachte Jack White – man glaubt es kaum – schon wieder eine Best Of von Lenas groĂen Hits heraus. Selbstredend wurde erneut âJohnny Blueâ ausgespart. DafĂŒr fand sich der Song  âIch hab Dir nie den Himmel versprochenâ auf dem Album. Wie so oft, wurde eine alte Tanja-Berg-Nummer aufgewĂ€rmt, deren Schlager auch schon in der Version von Andrea JĂŒrgens als Single veröffentlicht wurde. Das Lied wurde als Promo-Single veröffentlicht: âIch hab Dir nie den Himmel versprochen 2013â. Mit âTi Amoâ und âDas Buch des Lebensâ wurden immerhin zwei neue Schlager auf das Album genommen. Am 11. Oktober 2013 stellte sie ihre aktuelle Best Of CD in Florian Silbereisens âHerbstfest der TrĂ€umeâ vor.
Wechsel zur Plattenfirma DA Music
2014 wechselte Lena zur Plattenfirma DA Music und veröffentlichte dort im FrĂŒhjahr ihre im Motown-Sound gehaltene Single  âHeute scheint mal die Sonneâ, geschrieben von Toni Peeters. Als Produzent war weiterhin Walter Schmid aktiv. Ein Jahr spĂ€ter erschien eine weitere Single bei DA Music: âAlles, was geschieht (hat seine Zeit)â. Den Text zur Komposition von Toni Peeters schrieb diesmal ĂŒbrigens der bekannte Udo-JĂŒrgens-Textdichter Wolfgang Hofer.
Dauerbrenner: âSchlagerlegenden auf Tourneeâ
Mit einigen Kollegen aus der  âguten alten Zeitâ wie Michael Holm, Ireen Sheer und Peggy March ist Lena seit 2015 bis heute erfolgreich auf Tour unter dem Motto âSchlager-Legenden auf Tourneeâ. Im kommenden Herbst wird die Erfolgs-Tournee fortgesetzt.
Album zum runden Geburtstag: âMeine Sprache ist die Musikâ
AnlĂ€sslich ihres runden Geburtstags erscheinen gleich drei Alben von Lena Valaitis. Als (halb) neues Album wird âMeine Sprache ist die Musikâ erscheinen, das sie ausfĂŒhrlich in der ZDF-Show âWillkommen bei Carmen Nebelâ vorstellen wird. Bei Telamo erscheint in Kooperation mit Shop24Direct das Album âDie JubilĂ€umsboxâ mit 80 Titeln aus Lenas Karriere. Und als weiteres Best Of-Album hat DA Music die CD âMy Starâ angekĂŒndigt.
Wir von den Schlagerprofis gratulieren der sympathischen und sehr attraktiven Lena sehr herzlich zum runden Geburtstag und wĂŒnschen noch viele Jahre bei bester Gesundheit!
Autor: Stephan Imming
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