
DIE PEGGY MARCH Story
Am 8. MĂ€rz 1948 um 20.24 Uhr wurde Margaret Annemarie Battavio als Tochter eines Ingenieurs in Landsale (Pennsylvania) geboren. WĂ€hrend ihre Eltern auch US-Amerikaner waren, hatte die Familie vornehmlich italienische Wurzeln â beide GroĂvĂ€ter stammten aus Italien. 1952 kam noch eine Schwester namens LINDA zur Welt. â Da der italienische Name sich fĂŒr die Showwelt weniger zu eignen schien in den USA, erfand man den KĂŒnstlernamen âPEGGY MARCHâ fĂŒr Miss Battavio. Der Legende nach (genauer gesagt nach Aussage von Peggys Mutter) soll das Töchterchen bereits als Kleinkind mit zwei Jahren Fernseh-Werbespots nachgespielt haben.
Erster Auftritt mit fĂŒnf Jahren
Wenngleich in Peggys Familie keinerlei musikalische Tradition herrschte, begann sie schon sehr frĂŒh, sich mit Musik zu beschĂ€ftigen. So sorgte ihre Musiklehrerin VERNA KERR dafĂŒr, dass sie mit fĂŒnf Jahren in der lokalen Sendung âREX TAILOR’s Stars Of Tomorrowsâ auftreten durfte.
Als Kind bereits TV-Auftritte
Bereits mit zarten acht Jahren schloss Peggy sich einer Band an, den âTUNE DUSTERS”. Mit der Gruppe hatte sie recht groĂe Aufritte â zunĂ€chst auf JahrmĂ€rkten, spĂ€ter dann sogar im Radio bei lokalen GröĂen wie TONY GRANT (Sendung “Stars Of Tomorrow”). Einige Jahre spĂ€ter verlieĂ PEGGY die Band wieder, um als Solistin tĂ€tig zu werden. In dieser Zeit absolvierte sie bereits im regionalen Fernsehen in Kindershows wie der âSALLY-STARR–Showâ erste TV-Auftritte. Mit zehn Jahren war sie sogar in der bekannten Kinder-VarietĂ©-Sendung âHorn & Hardartâs Children Hourâ zu Gast.
1962 Anheuerung eines Managers
WĂ€hrend die Eltern sich in den Anfangsjahren um geschĂ€ftliche Belange ihrer Tochter kĂŒmmerten â unterstĂŒtzt von PEGGYs musikalischer Entdeckerin und Mentorin VERNA KERR – schien es 1962 angezeigt, einen Manager mit der Organisation von Peggys beginnender Karriere zu betrauen, da sie ĂŒber den Amateur-Status langsam hinaus war. Hintergrund war das so genannte âCOOGAN Gesetzâ, das dafĂŒr Sorge tragen sollte, dass von MinderjĂ€hrigen verdientes Vermögen diesen bei deren VolljĂ€hrigkeit auch zur VerfĂŒgung stehen muss und nicht durch die Eltern verbraucht werden darf. Dazu bedurfte es â im Falle eines professionellen Engagements, wie es bei Peggy angestrebt wurde â eines Managers.
Genau in dieser Zeit lernte die Familie RUSSEL SMITH kennen, der die junge Dame bei der Hochzeitsfeier ihrer Cousine singen gehört hatte und direkt mit ihren Eltern Kontakt aufnahm. Wenngleich PEGGYs Vater alles andere als begeistert gewesen sein soll von den Profi-Ambitionen seiner Tochter, ĂŒberzeugte ihn deren Argument, dass man nicht wisse, ob jemals wieder so eine Chance kommen wĂŒrde â schlieĂlich hatte RUSSEL SMITH sehr gute Kontakte zur Musikbranche, und so willigte âPapa Marchâ ein.
Erster Plattenvertrag mit der Plattenfirma von ELVIS
Berits kurze Zeit spĂ€ter arrangierte der frisch engagierte Manager ein Treffen mit den damaligen Verantwortlichen der US-Plattenfirma RCA Victor, bei der damals auch ELVIS PRESLEY unter Vertrag stand. HUGO PERETTI und LUIGI CREATORE, die damals u. a. mit PEGGYs Idol PERRY COMO und SAM COOKE zusammenarbeiteten, waren begeistert von der jungen SĂ€ngerin, zumal diese bei einem vereinbarten Vorsingen a capella singen musste, weil der eigentlich vorgesehene Pianist nicht zum vereinbarten Termin erschien, und nahmen sie noch 1961 unter Vertrag. In der Folgezeit wurde zunĂ€chst einmal passendes Material fĂŒr das junge Talent gesichtet.
Erste Single “Little Me”
Am 25. Oktober 1962 wurde dann die erste Single aufgenommen (âLittle Meâ), die bereits am 6. November des Jahres auf dem US-Markt erschien. Wohl wegen des Liedtitels verpasste man Peggy March ein âLittleâ vor den Namen â fortan hieĂ sie âLittle Peggy Marchâ. âMarchâ wurde ĂŒbrigens gewĂ€hlt, weil wie erwĂ€hnt ihr realer Name zu sperrig klang und sie im MĂ€rz (englisch âMarchâ) geboren wurde. Ein groĂer kommerzieller Erfolg wurde das Erstlingswerk, ein Song aus dem Musical âSid Caesarâ, das damals am Broadway aufgefĂŒhrt wurde, noch nicht.
Englische Version eines PETULA CLARK-Hits schlĂ€gt ein: “I Will Follow Him”
Auf der Suche nach einem Nachfolgetitel stieĂen Peggys damalige Produzenten HUGO und LUIGI auf einen Hit der SchlagersĂ€ngerin PETULA CLARK, die mit ihrem Lied âChariotâ in Frankreich einen guten Erfolg hatte, wobei der Song auch in Frankreich bereits zuvor von LES SATELLITES und PAUL MARIAT und auch von FRANK POUCEL veröffentlicht worden war). PAUL MAURIAT war ĂŒbrigens auch der Komponist des Liedes â er veröffentlichte das Lied allerdings unter dem Pseudonym DEL ROMA.
Die Textdichter ARTHUR ALTMAN und NORMAN GIMBEL wurden beauftragt, einen englischen Text zu diesem Song zu verfassen. Am 7. Januar 1963 wurde der Titel aufgenommen und kurze Zeit spĂ€ter, am 22. Januar 1963, bereits als Single veröffentlicht. âI Will Follow Himâ sollte âLittle Peggy Marchâ zum groĂen Durchbruch verhelfen. Im MĂ€rz des Jahres ging das Lied in die US-Hitparade, wo sie am 27. April 1963 Spitzenreiter wurde. Damit war â passend zum Namen âLITTLEâ â PEGGY mit ihren damals 15 Jahren die bis dato jĂŒngste Nummer Eins der amerikanischen Popgeschichte. Immerhin drei Wochen biss sich PEGGY an der Spitze der US-Charts fest.
Bereits im Juli 1963 wurde der Song auch in Deutschland erfolgreich veröffentlicht. Im SpĂ€tsommer war sie auch bei einer TELDEC-Pressekonferenz dabei – an der Seite u. a. von ROY ORBISON.
Auch in England erfolgreich
Nicht ganz so erfolgreich war die Nachfolge-Scheibe âI Wish, I Were a Princessâ â immerhin reichte es erneut fĂŒr die US-Top-40. Kurz darauf erschien eine weitere Single: âHello Heartache, Goodbye Loveâ. Kurios: WĂ€hrend in den USA die Nummer bei weitem nicht so ankam wie der âI Will Follow Himâ-Hit, war genau dieser Song der erste und einzige Titel, den Peggy je in den britischen Charts unterbringen konnte (immerhin Top 30).
Europa-Debut in Deutschland mit “Tino”
Unter der Produktion des deutschen Musikproduzenten WOLF KABITZKY, des Ehemanns JOHANNA VON KOCZIANs,  entstand im September 1963 Peggys erste deutsche Single â die deutsche Version ihres Titels âDream Worldâ. âTinoâ wurde zunĂ€chst noch kein Hit bei uns. Allerdings gab sie mit der Nummer ihr Europa-Debut, indem sie im Rahmen der damaligen Berliner Funkausstellung diesen Titel vorstellte. Im Oktober erschien eine weitere Single von PEGGY MARCH auf dem US-Markt, die aber nicht mehr sonderlich erfolgreich war (âThe Impossible Happenedâ war eine Nummer 57 in den Staaten).
Charterfolg mit “Lady Music”
Am 11. Dezember 1963 war die SĂ€ngerin wieder in Deutschland â diesmal nahm sie keine Adaptionen eigener Hits auf, sondern von bekannten Schlagerkomponisten maĂgeschneiderte Lieder. Darunter war âLady Musicâ aus der Feder von HENRY MAYER und HANS BRADTKE. Mit dem Titel trat sie am 18. Januar 1964 in der damals sehr populĂ€ren TV-Show von CATERINA VALENTE (âBonsoir Catrinâ) auf und kam daraufhin erstmals mit einer deutschsprachigen Nummer in die deutschen Hitparaden.
WĂ€hrend die Karriere in Deutschland immer besser ins Laufen kam, wurden die PlattenverkĂ€ufe in ihrer amerikanischen Heimat rĂŒcklĂ€ufig â mit âIâm Watching Every Little Move You Makeâ schaffte Peggy es in den USA gerade mal bis auf Platz 84.
Kein “LITTLE” mehr im Namen
Die nĂ€chste deutschsprachige Single, erneut von HENRY MAYER komponiert und diesmal von CLAUS RITTER (, der 1959 auch einen Song von UDO JĂRGENS mit vertonte: âEiner kommtâ,) getextet, wurde hingegen wieder ein guter Erfolg â der Schlager âWenn der Silbermondâ kam bis auf Platz 15 der hiesigen Charts. Ab dieser Nummer lieĂ man das âLITTLEâ aus PEGGYs Namen weg.
Am 8. Juni 1964 nahm Peggy in Berlin den MAYER/BRADTKE-Schlager âHallo Boyâ auf. Es reichte erneut fĂŒr einen Top-20-Hit. Die B-Seite dieser Single, die CHARLY-NIESSEN-Nummer âDer Schuster macht schöne Schuheâ, prĂ€sentierte die Amerikanerin im Rahmen eines Gastauftritts im Kinofilm âDie lustigen Weiber von Tirolâ. Auch die A-Seite prĂ€sentierte sie im Rahmen eines Films, nĂ€mlich im Kinofilm âIch kaufâ mir lieber einen Tirolerhutâ.
Erster Top-10-Hit in Deutschland
Erneut waren es HENRY MAYER und HANS BRADTKE, die PEGGY einen Schlager auf den Leib schrieben â im Oktober 1964 aufgenommen, stieg der Song âGoodbye, goodbye, goodbyeâ im Januar 1965 in die deutschen Charts ein und wurde PEGGYs erster Top-10-Hit in Deutschland. Kurz zuvor prĂ€sentierte sie sich am 12. Dezember 1964 in der damals sehr populĂ€ren TV-Show âSchlagermagazinâ von WERNER MĂLLER. Unter anderem waren damals auch PAUL ANKA und RITA PAVONE zu Gast â mit letzterer posierte PEGGY MARCH auch auf Fotos, wobei man ins Schmunzeln kommt, dass es PEGGY war, der einst der Namenszusatz âLittleâ gegeben wurde angesichts des GröĂenunterschieds der beidenâŠ
Erfolg in Japan und Italien
Aber nicht nur in Deutschland lief die Karriere der jungen Amerikanerin super â auch in Japan wurden erfolgreich TontrĂ€ger veröffentlicht. Und in Italien nahm sie mit dem Titel âPasso su Passoâ sogar am berĂŒhmten San-Remo-Festival teil, war allerdings mit dem Song nicht fĂŒr das Finale des Wettbewerbs qualifiziert. Mit einer von ENNIO MORRICONE produzierten LP schoss sie dennoch in die italienischen Charts und landete dort mit âTe ne vaiâ einen groĂen Hit.
Im FrĂŒhjahr 1965 wurde der CHARLY-NIESSEN-Song âEr schoss mir eine Roseâ veröffentlicht, den PEGGY Ende Oktober 1964 aufgenommen hatte â auch mit dem Song kam sie in die deutschen Charts.
Bereits im Herbst 1964 rief der Verein âDeutsche Schlager-Festspiele e. V.â Komponisten und Textdichter dazu auf, einen Schlager fĂŒr den damals Ă€uĂert populĂ€ren Wettbewerb zu schreiben. Aus bis Ende Januar 1965 234 eingereichten Titeln wĂ€hlte eine Jury, die unter dem Vorsitz von Franz Grothe tagte, 24 Schlager aus. Zwei davon wurden von Peggy March interpretiert. Das Lied âLiebesbriefeâ, spĂ€tere B-Seite, schaffte es nicht in die Endrunde.
Hat PEGGY MARCH indirekt FRANK SINATRA zum Welthit verholfen?
Dieses Schicksal teilte der Song ĂŒbrigens mit dem Lied âSommerwindâ. Der Clou: Die Autoren HENRY MAYER und HANS BRADTKE, die ja eigentlich gerade PEGGYs Stammautoren waren, schrieben das Lied fĂŒr GRETHE INGMANN, die den Song auch in dĂ€nischer und englischer Sprache aufnahm. Diese englische Demo-Aufnahme der 1963er Eurovisionssiegerin kriegte Weltstar FRANK SINATRA zu hören. Der Rest ist Geschichte â das Lied, das bei der Vorentscheidung zu den Schlagerfestspielen durchfiel, wurde in der Version von FRANK SINATRA als âSummerwindâ ein Welthit â komponiert vom Deutschen HENRY MAYER, der bĂŒrgerlich ĂŒbrigens HEINZ MEIER hieĂ.
Auf einer Internetseite zum Thema FRANK SINATRA wird ĂŒbrigens behauptet, dieser sei ĂŒber PEGGY MARCHs deutsche Version des Liedes auf den Song gestoĂen â wenn man bedenkt, dass die damals ja durchaus populĂ€r war in den Staaten, ist auch diese Version nicht unwahrscheinlich.
Durchbruch mit Nummer-1-Hit “Mit 17 hat man noch TrĂ€ume”
ZurĂŒck zu Peggy March â die trat am 12. Juni 1965 mit dem âDoppelkornâ (Musik und Text schrieb der damals 41-jĂ€hrige HEINZ KORN) âMit 17 hat man noch TrĂ€umeâ an und gewann ĂŒberraschend den Wettbewerb als erste Amerikanerin. Zum Verdruss vieler damaliger Schlagerfreunde waren die Top-3-Siegerinnen der Schlagerfestspiele ja auslĂ€ndischer NationalitĂ€t: Mit Vorjahressiegerin SIW MALMKVIST wurde eine Schwedin Dritte, WENCKE MYHRE holte als Norwegerin Silber und eben PEGGY als Amerikanerin Gold.
Der Song wurde ein groĂer Hit in Deutschland und wurde hierzulande Peggys mit Abstand gröĂter Erfolg. Sie nahm ihn im Mai 1965 auf und war somit zum Zeitpunkt der Aufnahme tatsĂ€chlich 17 Jahre alt. Peggy nahm den Song in mehreren Sprachen auf â u. a. auf Englisch (âHeaven For Loversâ) und Französisch (âQuand on nâa que dix-sept ansâ). In der DDR wurde der Titel von SĂ€ngerin INA MARTELL zu einem Hit gemacht. Zahlreiche Coverversionen wurden in spĂ€teren Jahren und Jahrzehnten veröffentlicht, zuletzt u. a. von DSDS-Teilnehmerin VANESSA NEIGERT und den Grand-Prix-Veteranen der Gruppe WIND.
In dem Buch âSchlager, die wir nie vergessenâ hat Autorin SUSANNE FISCHER einen bemerkenswerten Aufsatz zum Text von âMit 17 hat man noch TrĂ€ume verfasstâ, wobei (in Anspielung auf den Lied-Verfasser) nicht bekannt ist, wie viele âKornâ sie sich dabei einverleibt hat. Angesichts ihres Schlusssatzes mĂŒssen es einige gewesen sein:
âMit 17 hat man noch TrĂ€ume, der Siegersong des deutschen Tu-Nix-Festivals 1965 , war vielleicht gar nicht einmal soooo ĂŒbel. Das bisschen verschĂ€mte TriebunterdrĂŒckung, verschwiemelte Sexualsymbolik, restriktiv-militaristische Tendenz, Ablenkungsmanöver von gesellschaftlichen AuseinandersetzungenâŠâ
â usw. â toll, was man aus so einem Schlager alles herauslesen kann⊠— PEGGY selbst sang als Gastschauspielerin den Titel auch im Schlagerfilm âTausend Takte Ăbermutâ. Auch im 1965er Spielfilm âEin Ferienbett mit 100 PSâ spielte die junge SĂ€ngerin sich selbst.
Nachfolge-Titel kann an Erfolg nicht direkt anknĂŒpfen
CHARLY NIESSEN und CLAUS RITTER schrieben fĂŒr Peggy dann den Nachfolgetitel ihres Superhits â erneut gab die junge Amerikanerin sich nachdenklich: âDie schönen Stunden gehen schnell vorbeiâ â immerhin reichte es fĂŒr einen 25. Platz in der deutschen Verkaufshitparade. Der Belgier MARCEL PEETERS schrieb unter dem Pseudonym PETER LAINE fĂŒr PEGGY den Schlager âSechs Tage langâ â mit der Single konnte aber kein Blumentopf gewonnen werden, sie kam nicht in die Hitparaden, da half auch der Text des ĂŒberaus renommierten KURT FELTZ nichts.
Duett mit BENNY THOMAS (angeblicher Boyfriend von PEGGY)
Auf DrĂ€ngen ihres Managers RUSSELL SMITH wurde dann ein Duett mit dem Amerikaner BENNY THOMAS (in anderen Quellen auch âBENNIE THOMAS” geschrieben) aufgenommen: âDie Antwort weiĂ ganz allein der Windâ. Hintergrund war, dass THOMAS auch im Management von SMITH war. PEGGY war nicht begeistert von dieser Zusammenarbeit â insbesondere warf die Perfektionistin ihrem Duettpartner mangelnde ProfessionalitĂ€t vor, konnte sich aber nicht durchsetzen. Vermutlich war sie ânot amusedâ, dass es Zeitschriften gab, in denen angedeutet wurde, sie und BENNY seien ein Paar.
Ein Jahr zuvor veröffentlichte mit dem NachwuchssĂ€nger eine ganze LP mit dem Namen âIn our fashionâ. â Die B-Seite der deutschen Single, âTausend Steineâ, sangen die beiden ĂŒbrigens im Film âDas Spukschloss im Salzkammergutâ. Ein weiterer Schauspieler dieses Films war ĂŒbrigens der junge Udo JĂŒrgens.
ZurĂŒck in den Top-20
Mit dem HENRY-MAYER-Titel âHundert Jahre und noch mehrâ â wieder solo eingesungen â war PEGGY wieder in der Spur. Der flotte Schlager schaffte es in die Top-20 der deutschen Bestenlisten. – Mit âSweetheart, schenk mir einen Ringâ war der ungeliebte Duettpartner BENNY THOMAS wohl nicht gemeint â es reichte fĂŒr eine Top-40-Notiz in den deutschen Hitparaden, damit war auch der Schlagerjahrgang 1966 fĂŒr PEGGY Geschichte. In jenem Jahr wirkte sie (sich wieder mal selbst spielend) in dem Film âDas sĂŒndige Dorfâ mit.
Trotz ihrer groĂen musikalischen Erfolge beendete PEGGY MARCH ihren Schulabschluss in der Landscale Catholic Highschool (Peggy ist katholisch).
Manager brennt mit Geld durch
Im Folgejahr brach kurzzeitig eine Welt fĂŒr Peggy zusammen. Manager RUSSELL SMITH brannte mit dem gemeinsam verdienten Geld durch. Im Teenagermagazin Bravo war zu lesen, dass âvon 320.000 DM nur noch 2.000 DMâ ĂŒbrigblieben. Der Mann, der dafĂŒr zustĂ€ndig war, dass die SĂ€ngerin das von ihr erwirtschaftete Geld ordnungsgemÀà erhalten sollte, lieĂ der SĂ€ngerin gerade 500 Dollar (so sagen es viele andere Quellen) und war von da an nicht mehr gesehen.
Schicksalhafte Begegnung mit ARNIE HARRIS
An ihrem 19. Geburtstag, am 8. MĂ€rz 1967, wurde Peggy von drei RCA-SekretĂ€rinnen zum Essen ausgefĂŒhrt. Am gleichen Tag hatte sie ein Treffen mit einem gewissen ARNIE HARRIS, der damit liebĂ€ugelte, neuer Manager PEGGYs zu werden. Durch das Essen hatte die SĂ€ngerin, die laut eigener Aussage ĂŒber die Verabredung nicht informiert worden war, sich um eine Stunde verspĂ€tet â ein denkbar schlechter Start fĂŒr eine spĂ€tere unglaublich gute Zusammenarbeit, die so gut wurde, dass die beiden ein Jahr spĂ€ter heirateten und ein weiteres Jahr spĂ€ter (auf Anraten ARNIE HARRIS’) nach Deutschland zogen – genau gesagt in die Klopstockstr. 1 a nach MĂŒnchen, wie die Bravo zu berichten wusste.
Ein Hit vom Publikum bestimmt
Die erste 1967er Single ist ein Kuriosum, das oft in der deutschen Schlagergeschichte zu konstatieren ist: Die Plattenfirma wĂ€hlt einen âHitâ als A-Seite aus, aber das Publikum entscheidet nachtrĂ€glich anders. Im Falle von PEGGY MARCH war es so, dass der Song âMale nicht den Teufel an die Wandâ mit entsprechendem Single-Cover (PEGGY steht vor einer Mauer, auf der offensichtlich mit Kreide ein Teufel hingemalt wurde) als Single erschien. Der Song wurde sogar vom Verlag beworben:
Offensichtlich gefiel dem Publikum aber ein anderer Song besser â und wie: Die von GEORG BUSCHOR und HANS BRADTKE geschriebene Nummer âMemories of Heidelbergâ schlug rasant ein, es wurde ein Top-5-Hit. Hilfreich war sicher ein Auftritt im damals sehr populĂ€ren âMusik aus Studio B.â. SpĂ€ter nahm auch GUS BACKUS den Song auf, allerdings nicht annĂ€hernd so erfolgreich.
“Romeo und Julia” mit leichten geographischen SchwĂ€chen
Mit dem nĂ€chsten Schlager âRomeo und Juliaâ, der am 26. August 1967 beim groĂen âGala-Abend der Schallplatteâ vorgestellt wurde,  konnte dann noch mal âeiner draufgesetztâ werden â der Song schlug mĂ€chtig ein, auch wenn Schlagerkenner Reiner Moritz sich spitzfindig mit dem Text des Schlagers auseinandergesetzt hat:
âPEGGY MARCHs Texter HANS BRADTKE griff in Romeo und Julia geografisch knapp daneben, als er singen lieĂ: âWir, wir beide sind nicht Romeo und Julia â und sind auch nicht zu Hause in Florenz. â Wir, wir beide machen Romeo und Julia â in puncto TrĂ€nen keine Konkurrenzâ. Man sieht, welche ungeheuren Auswirkungen der Reimzwang hat. Das Schlusswort âKonkurrenzâ ruft den fatalen Irrtum âFlorenzâ hervor, wobei, zugegebenermaĂen, das Reimwort âVeronaâ die Texterei nicht erleichtert hĂ€tte. Versuche mit âso nahâ, âIlonaâ, âdoch daâ oder Ă€hnlichem hĂ€tte HANS BRADTKE freilich unternehmen können.â
 Das Publikum nahm solche Ungenauigkeiten nicht krumm â der Song war Peggys langlebigster Hit in den deutschen Charts, die Nummer hielt sich dort 22 Wochen.
Ein Hit: Telegramm aus Tennessee
Auch die nĂ€chste Veröffentlichung, der Country-angehauchte Song âTelegramm aus Tennesseeâ, wurde ein Top-15-Erfolg fĂŒr die frisch gebackene Siegerin des von BRAVO verliehenen “Bronzenen Ottos” in Deutschland. Die Single erschien interessanterweise in zwei Versionen â einmal PEGGY mit gewohnt dunklen Haaren, dann aber auch mit blond gefĂ€rbten Haaren.
Auch âCanale Grande Number Oneâ, erneut eine HENRY-MAYER-Komposition, konnte sich in den deutschen Charts durchsetzen â erneut konnte ein Top-20-Erfolg erzielt werden.
Hochzeit mit ARNIE HARRIS in New York
Am 19. Mai 1968 machte PEGGY dann NĂ€gel mit Köpfen und heiratete in New York ihren neuen Manager ARNIE HARRIS in New York. Zu dem Zeitpunkt war die SĂ€ngerin 20 Jahre und ihr Ehemann 40 Jahre alt – allen Vorurteilen zum Trotz hielt die Ehe lebenslang – also bis zum Tod ARNIE HARRIS’ im Jahr 2013.
Kleinere Hit-Erfolge
Da man wohl kein aktuelles Material verfĂŒgbar hatte, wurde im Sommer 1968 die zwei Jahre zuvor in Berlin aufgenommene âDas ist Musik fĂŒr michâ von CHARLY NIESSEN und CLAUS RITTER auf den Markt gebracht â immerhin erzielte man auch mit der Veröffentlichung einen 21. Platz in den deutschen Hitparaden. Mit dieser Single-Veröffentlichung war PEGGY dann endgĂŒltig âerblondetâ. Die BRAVO ahnte, dass das kein Riesen-Hit werden wĂŒrde: âEine Nummer 1 dĂŒrften wohl weder âDas GlĂŒck lĂ€sst sich Zeitâ noch âDas ist Musik fĂŒr michâ  werden. Aber es sind hĂŒbsche, melodiöse, zĂ€rtliche Lieder: Das ist Musik fĂŒr alle AnhĂ€nger von PEGGY MARCH.â
Das im beschwingten Dixie-Stil gehaltene âMississippi Shuffle Boatâ stach 1968 erfolgreich in See â der Schlager von HENRY MAYER und GEORG BUSCHOR kam erneut in die Hitparaden. Am 3. September 1968 lieĂ sich Peggys Plattenfirma etwas Besonderes einfallen: FĂŒr die erfolgreichen AbsĂ€tze ihrer Schallplatten âRomeo und Juliaâ, âTelegramm aus Tennesseeâ, âMemories of Heidelbergâ und âCanale Grande Nomber oneâ wurde ihr fĂŒr 3 Millionen verkaufte Schallplatten eine goldene Schallplatte ĂŒberreicht.
PEGGY war auf dem Höhepunkt ihrer PopularitĂ€t â hinter WENCKE MYHRE und MANUELA gewann sie Ende 1968 den Preis der Jugendzeitschrift Bravo, den bereits erwĂ€hnten Bronzenen Otto. Was hingegen nicht so zu PEGGY passte, war offensichtlich der Walzer-Rhythmus, jedenfalls war ihr âYesterday Waltzâ nicht so erfolgreich wie die VorgĂ€nger-Titel.
ESC-Vorentscheidungs-Titel entpuppt sich als Erfolg
Am 22. Februar 1969 entschied sich PEGGY MARCH, gemeinsam mit zwei anderen Kollegen (SIW MALMKVIST und REX GILDO; die eigentlich auch vorgesehene ALEXANDRA hatte kurzfristig abgesagt), an der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson teilzunehmen â immerhin war sie ja fortan in Deutschland auch zu Hause.
WĂ€hrend ihre BeitrĂ€ge âKarussell meiner Liebeâ von WERNER SCHARFENBERGER und KURT FELTZ und âAber die Liebe bleibt bestehenâ von GĂNTER SONNEBORN und HEINZ KORN sich nicht durchsetzen konnten, scheiterte der âDoppelkornâ (Text und Musik HEINZ KORN) âHey â das ist Musik fĂŒr michâ, ein beschwingter zum Grand Prix passender Schlagertitel, nur denkbar knapp mit vier gegen sechs Punkte an SIW MALMKVISTs âPrimaballerinaâ.
Drei Tage nach (!) der Vorentscheidung, am 25. Februar 1968, wurde das Lied fĂŒr eine Single aufgenommen. Die stellte PEGGY dann am 5. April 1969 in der jungen ZDF Show âZDF Hitparadeâ vor â damit war PEGGY zu Gast in der dritten Ausgabe der spĂ€teren Kultsendung, der Song wurde ein Hit.
Schon 1969 bewies “Experten”-Jury beim Grand Prix sehr viel Sachkunde…
Ganz aktuell sind wir ja mal wieder davon “begeistert” worden, wie kompetent und dem Zeitgeist entsprechend “Fachjurys” agieren. Und auch in diesem Zusammenhang gibt es wieder ein âSchmankerlâ zu berichten â beim ersten Durchlauf hatte noch REX GILDO mit seinem Titel âDie beste Idee meines Lebensâ mit 7 Punkten die Nase vorn. Bei der zweiten Wertung hingegen gab es fĂŒr Sexy REXY von den gleichen Juroren(!) genau.. null(!) Punkte.
SpĂ€ter wurde REX sogar der Patenonkel von PEGGYs Tochter – laut ihrer Autobiografie hat er sich aber kaum bis gar nicht darum gekĂŒmmert, was fĂŒr die SĂ€ngerin verstĂ€ndlicherweise ziemlich enttĂ€uschend war.
Entwicklung zur Minirock-Ikone
SpĂ€testens mit dem Eindruck festigte PEGGY ĂŒbrigens ihren Ruf, die wohl kĂŒrzesten Miniröcke aller SchlagersĂ€ngerinnen zu tragen. Die âMinirock-Ikoneâ konnte es sich allerdings mit ihren schönen Beinen auch weiĂ Gott leisten. Waren das noch Zeiten, als man in diesen ZusammenhĂ€ngen nicht an die âArmlĂ€nge Abstandâ denken musste. Nicht umsonst veröffentlichte Journalist HORST KURZBACH am 17. Oktober 1970 in der groĂen TV-Zeitschrift Hörzu investigativ-journalistisch einen Artikel mit der Schlagzeile âLady Langbein schwört auf MiniââŠ
Auch politisch hat der Song einiges zu bieten, da können sich die heutigen Politiker eine Scheibe abschneiden: âIn Madrid und Kopenhagen, in Berlin und auch in Rom â da braucht man nicht viel zu sagen, mit Musik, da klappt das schonâ.
Deutsche Version des ESC-Siegertitels
Sieger des internationalen Grand Prixâ 1969 war u. a. (âunter anderemâ deshalb, weil es vier Siegertitel gab, wobei der nun genannte klar der erfolgreichste der vier war) Lulu mit âBoom Bang A Bangâ. Der Schunkelwalzer wurde von der Siegerinterpretin auf Deutsch aufgenommen, ebenso gibt es eine Version von HEIDI BRĂHL und POMPILIA. Da wollte auch PEGGY MARCH auf den Zug aufspringen, es hat aber fĂŒr eine Hitparaden-Notiz in Deutschland nicht gereicht â wie gesagt, Walzer waren wohl nicht gerade ihr Erfolgsrezept.
Im Sommer 1969 prĂ€sentierte Peggy ihren Fans das eher altbackene âBahama Lullabyeâ, das trotz der merkwĂŒrdigen Schreibweise von âLullabyâ immerhin die Top-15 der deutschen Charts stĂŒrmte. Erneut kurios: Bei der Erstauflage der Single war als A-Seite der Song âEin Zigeuner ohne Geigeâ vorgesehen. Auch dazu gab es sogar eine Werbung:
HofbrÀuhaus ohne Happy End
Noch spannender wurde es mit der nĂ€chsten Single, welche die erste unter dem Label âDeccaâ werden wĂŒrde  â die sollte nĂ€mlich eigentlich âHappy End im HofbrĂ€uhausâ heiĂen. Ein entsprechendes Single-Cover wurde auch schon kreiert â Peggy im superknappen Mini vor dem HofbrĂ€uhaus â man weiĂ nicht, fĂŒr wie viele mĂ€nnliche âHappy Endsâ schon allein die Erstauflage gesorgt hat. Wobei der Song gut zur damaligen Situation passte, immerhin entschied sie sich ja fĂŒr einen Umzug aus den Vereinigten Staaten in Richtung Bayern.
Dann kam aber wieder mal der Altmeister DIETER THOMAS HECK ins Spiel. Der prĂ€sentierte in seiner ZDF-Hitparade am 18.10.1969 nicht etwa das HofbrĂ€uhaus-Lied (mit dem HofbrĂ€uhaus scheint Heck seine Probleme gehabt zu haben, auch die SPIDER MURPHY GANG durfte in seiner Hitparade ihren Superhit vom âSkandal im Sperrbezirkâ nicht vortragen) â nein, es ging nach London. PEGGY trĂ€llerte in der Show âIn der Carnaby-Streetâ. Wie so oft hatte die ZDF-Redaktion den richtigen Riecher â der Song von HENRY MAYER und HANS BRADTKE wurde erneut ein groĂer Erfolg.
Mit ihrem âMr. Giacomo Pucciniâ, erneut einer Komposition von HENRY MAYER, beendete PEGGY dann die 1960er Jahre, wobei die B-Seite besonders spannend war â da wirft sie einen Blick zurĂŒck auf â1969 âweil es so schön warâ. Das ist insofern interessant, als der Song bereits am 16. April 1969 aufgenommen wurde â Textdichter GEORG BUSCHOR scheint da hellseherische QualitĂ€ten gehabt zu haben. So oder so war damit die RCA-Ăra endgĂŒltig beendet. Mit der A-Seite nahm Peggy erfolglos am ersten âGrand Prix RTL International â teil, einem neuen Wettbewerb des Radiosenders RTL, den dieser zwischen 1969 bis 1972 veranstaltete.
ARD-Special “PEGGY in Berlin”
Nachdem das mit der Carnaby-Street so schön funktioniert hatte, dachten sich HENRY MAYER und HANS BRADTKE, diese Linie weiter zu verfolgen und veröffentlichten einen weiteren Titel unter dem Motto âvery Britishâ: âVor dem Buckingham Palastâ. Obwohl der Song am 21. MĂ€rz 1970 wieder in der ZDF-Hitparade vorgestellt und sogar in England am Rande einer Show von CATERINA VALENTE prĂ€sentiert wurde, wurde er kein Erfolg. Dennoch gab es einen weiteren Meilenstein in PEGGYs Karriere â am 21. Oktober 1970 wurde von der ARD ein PEGGY-MARCH-Special (âPEGGY in Berlinâ) ausgestrahlt.
Grundlage war ihr Produktalbum “Meine Welt”, es handelte sich um eine Coproduktion des Senders SFB mit der TELDEC. Pech fĂŒr PEGGY: Im ZDF lief parallel zu ihrer Sendung ein Spiel des Europapokals der Landesmeister (Borussia Mönchengladbach gegen Everton) – die FuĂballfans setzten sich mit 48 % zu 14 % in der Quote durch – aber die Kritik war mit der Note “+4” sehr zufrieden.Â
1970 hatte Chris Roberts mit âDie Maschen der MĂ€dchenâ einen groĂen Hit. Henry Mayer und Georg Buschor fanden die Idee wohl originell, einen anderen Song namens âDie Maschen der MĂ€nnerâ fĂŒr Peggy March zu schreiben â es wurde ein mittelprĂ€chtiger Erfolg. Immerhin hat DORTHE von PEGGYs Lied eine dĂ€nische Version herausgebracht.
RALPH SIEGEL tritt in PEGGYs Leben
Auf einer Party des populĂ€ren Radio-Discjockeys MAL SONDOCK lernte der junge RALPH SIEGEL eines Tages ARNIE HARRIS kennen, der ihn ansprach, ob er nicht eine schöne Song-Idee fĂŒr seine Frau hĂ€tte. RALPH nahm daraufhin Kontakt zu seinem âSpeziâ, dem verstorbenen ROBERT JUNG, auf. Der brauchte einen Tag fĂŒr zwei Textideen. Die B-Seite war ein Schlager mit einem mehr als bemerkenswerten Text: âDoktor (mein Herz macht na-na-na)â.
Also dass das Herz âbum-bidi-bumâ macht, ist ja noch nachvollziehbar und wurde uns von PETER FRANKENFELD nahe gebracht â aber âna na naâ? Tolle Erkenntnis, die so bahnbrechend war, dass sie auch filmisch umgesetzt werden musste â den Schlager sang PEGGY MARCH auch im Film-Epos âDas haut den stĂ€rksten Zwilling umâ.
Als A-Seite entschied man sich fĂŒr âEinmal verliebt â immer verliebt (Peggys Mar(s)ch)â. Der Name war Programm, und dieser sehr einfach Marschrhythmus und die einfache Struktur des Lieds wurde eine SpezialitĂ€t des ganz jungen Ralph Siegel â mit Martin Manns âMeilenweitâ konnte er ja einen Ă€hnlichen Treffer landen. Der Song kam sehr gut an und wurde am 20. MĂ€rz 1971 in der ZDF-Hitparade vorgestellt â erstmals konnte sich Peggy platzieren und kam auf einen beachtlichen vierten Platz in der Heck-Show. Der Titel war 21 Wochen in den deutschen Charts.
GIORGIO MORODER und MICHAEL HOLM schreiben fĂŒr PEGGY
Am 10. Juli 1971 war Peggy im ZDF-Sportstudio zu sehen. Sie ĂŒberreichte einen Scheck in Höhe von DM 300.000,00 zu Gunsten der Sporthilfe, der aus Erlösen der LP âGala Show der Starsâ stammte, auf der sie auch vertreten war â gleichzeitig stellte sie ihre neue Single âSing, wenn Du glĂŒcklich bistâ, geschrieben von GIORGIO MORODER und MICHAEL HOLM, vor. Ganz so erfolgreich wie die VorgĂ€ngernummer wurde der Schlager nicht, immerhin reichte es fĂŒr eine Top-40-Platzierung. Spannend: Von diesem TontrĂ€ger soll es auch eine “Farb-Bildplatte” geben, die so etwas wie ein VorlĂ€ufer der DVD war.Â
PEGGY MARCH, ĂŒberzeugte Schaltwagenfahrerin, stellte sich 1971 auch dem âDeutschen Verkehrssicherheitsratâ zur VerfĂŒgung, um fĂŒr mehr Miteinander im Verkehr, also im StraĂenverkehr zu werben â ihr Motto lautete damals âHallo Partner, dankeschön!â.
Am 19. Februar 1972 trat die SĂ€ngerin wieder in der ZDF-Hitparade auf – erneut mit einer Siegel-Komposition: âIch weiĂ, ich verlieb’ mich noch heute in Dichâ. Kurz darauf trat sie gemeinsam mit RAINER HOLBE auch in der ZDF-Show âDalli Dalliâ auf.
Nach 10 Jahren: Wechsel zu Ariola
Mitte 1972 lief der Vertrag mit der Decca aus, und Peggy wechselte zur Ariola. Den Hintergrund der Trennung beschrieb die Amerikanerin Jahre spĂ€ter in einem am 15. Mai 1977 veröffentlichten Musikmarkt-Interview wie folgt: âIch habe damals gesagt: âFreunde, Peggy war nun zehn Jahre das kleine MĂ€uschen. Nun ist sie nicht mehr zwölf, fĂŒnfzehn, siebzehn. Man muss auch auf Schallplatte mitkriegen, dass sie erwachsen ist.’ Weil wir uns nicht ganz einig waren, kam es zur durchaus freundschaftlichen Trennung.â
Vor dieser endgĂŒltigen Trennung wurden von der Decca noch zwei wenig beachtete Singles mit Ă€lteren Songs auf den Markt gebracht: âCarmen aus Sevillaâ aus 1970 und âWie ein Tigerâ (ebenfalls aus 1970, auch wenn auf der Single 1973 steht) mit der bezeichnenden B-Seite âAuf Wiederseh’n und Gute Nachtâ.
Die erste Ariola-Produktion wurde gleich ein Hit. Ralph Siegel traf mit der von ihm produzierten und komponierten (Text: GĂNTHER BEHRLE und MICHAEL HOLM) Nummer âEs ist schwer, Dich zu vergessenâ den Nerv des Publikums. Begleitet wurde die Veröffentlichung wieder von guter TV-PrĂ€senz: Peggy trat am 22. Juli 1972 in ILJA RICHTERs Disco auf und am 2. September 1972 wieder in der ZDF-Hitparade. Zum Jahresende kam der Film âHeute hau’n wir auf die Paukeâ in die Kinos, in dem Peggy einen kurzen Auftritt hatte.
Am 1. Februar 1973 zierte Peggy das Titelblatt des Branchenblatts âMusikmarktâ. Dort wurde Werbung fĂŒr ihre neue Single âDas sind die TrĂ€ume, die man so trĂ€umtâ beworben und auf einen TV-Auftritt bei âMusik aus Studio Bâ hingewiesen. Die GIORGIO-MORODER-Nummer fiel beim Publikum durch. Auch mit dem Nachfolgeschlager von Ralph Siegel und GĂŒnther Behrle, âUnd dann will es keiner gewesen seinâ, war kein Blumentopf zu gewinnen.
Teilnahme am Deutschen Schlagerwettbewerb 1973
Am 19. September 1973 fand in Berlin der Deutsche Schlagerwettbewerb statt- passend zum Ort des Wettbewerbs sang PEGGY den von RALPH SIEGEL und JOACHIM RELIN (bĂŒrgerlich HANS JOACHIM BALKE)Â geschriebenen Schlager âBerlin Berlinâ. Auf der B-Seite der Single befindet sich der Titel âHand in Handâ, der ebenfalls fĂŒr den Schlagerwettbewerb eingereicht wurde, aber nicht in die Endrunde kam. Dort ist ein gewisser “RĂMER” als Komponist vermerkt. Ein Erfolg wurde die Teilnahme am Wettbewerb fĂŒr PEGGY nicht, sie landete gemeinsam mit COSTA CORDALIS auf dem achten Platz des Teilnehmerfeldes von 12 Interpreten.
Die 1974er Produktionen von RALPH SIEGEL können allesamt getrost als Flops bezeichnet werden – weder âSommerliebe good byeâ noch âMuss i denn zum StĂ€dtele hinausâ (, dessen B-Seite âGeh nach Haus und ĂŒb erst malâ, die deutsche Version des ALAIN PRICE Songs âJarrow Songâ,  immerhin in RUDI CARRELLs âAm laufenden Bandâ vorgestellt), konnten sich durchsetzen. Erstaunlich ist, dass sie gerade in jenem Jahr bemerkenswerte TV-Auftritte hatte, z. B. auch in der PETER-KRAUS-Show â8×1 in Notenâ.
“Grund fĂŒr Hit-Pause”: Tochter SANDE-ANN
Privat lief es weit besser fĂŒr die Musikerin – sie brachte ihre Tochter SANDE ANN am 22. Januar 1974 zur Welt â auf den Tag genau 11 Jahre, nachdem ihr groĂer Hit âI Will Follow Himâ in den USA veröffentlicht wurde.
Erneute Teilnahme am Grand-Prix-Vorentscheid
Gut ein Jahr spĂ€ter, am 3. Februar 1975, fand sich PEGGY in Frankfurt am Main ein – der Hessische Rundfunk suchte wieder den deutschen Beitrag zum Grand Prix Eurovision. RALPH SIEGEL und KURT HERTHA schrieben ihr zu diesem Anlass den Titel âAlles geht vorĂŒberâ – nur ganz knapp ist man damals bei bĂ€renstarker Konkurrenz (u. a. war MARIANNE ROSENBERG mit âEr gehört zu mirâ und JĂRGEN MARCUS mit âEin Lied zieht hinaus in die Weltâ am Start) am Sieg vorbeigeschrammt. PEGGY wurde Zweite hinter JOY FLEMING. Ein Hit wurde der Schlager dennoch nicht.
Konzept-LP “MĂ€nner” von RALPH SIEGEL produziert
Direkt danach produzierte RALPH SIEGEL mit ihr eine Konzept-LP, auf der es um das Thema “MĂ€nner” ging. BerĂŒhmte Persönlichkeiten wurden musikalisch beschrieben. MICHAEL KUNZE, KURT HERTHA und WERNER SCHĂLER schrieben die Texte, RAINER PIETSCH, SILVESTER LEVAY, RALF NOWY und BORIS JOJIC arrangierten die von RALPH SIEGEL komponierten und produzierten Nummern. Ein Erfolg wurde das Projekt nicht, auch die beiden ausgekoppelten Singles âSalvador Dali – Das MenĂŒ des Salvador Dali oder: wie man ĂŒberflĂŒssige Pfunde verliertâ und âThe Beatles – John, Paul, George und Ringoâ waren eher Flops.
Mit âWeiĂe WindmĂŒhlen drehen sich im Windâ war die Ariola-Zeit Peggys beendet.
Wechsel zu EMI-Electrola
AnlĂ€sslich der Internationalen Funkausstellung 1975 wurde die erste Single beim neuen Vertragspartner, der EMI-Electrola, prĂ€sentiert. Neuer Produzent war JOHN MĂRING, der die erste Single âDu, mach mich nicht anâ auch gemeinsam mit GEORGE MOSLENER geschrieben hatte. Damit konnte erstmals seit knapp vier Jahren wieder ein Hit in den Verkaufscharts lanciert werden. Auch die vom gleichen Team geschriebene Single âCosta Bravaâ war ein Achtungserfolg. FĂŒr die B-Seite der Single konnte mit PAUL KUHN ein prominenter Komponist gewonnen werden (âAdam, wo bist Du?â).
Zum 200-jĂ€hrigen JubilĂ€um der Vereinigten Staaten von Amerika nahm Peggy auf Initiative eines  Whisky-Herstellers eine Werbesingle auf: âHappy Birthday Amerikaâ wurde produziert auf Initiative von âSeagram New Yorkâ. – Mit âKeiner kann es besser als Duâ wurde das Peggy-March-Jahr 1976 abgeschlossen.
PEGGY auf Deutsch und auf Englisch
1977 wurde wieder ein neuer Produzent rangelassen – mit einer neuen Idee: CHRISTIAN BRUHN veröffentlichte den von ihm geschriebenen und produzierten Song âWenn schon – denn schonâ parallel in englischer Sprache (âNow it’s Your Turnâ), den englischen Text schrieb PEGGY höchstselbst.
Siegerin bei Songfestival auf Mallorca
Vom 26. bis 28. Mai 1977 vertrat Peggy Deutschland beim dreitĂ€gigen Festival âCertamen International de Cancionesâ in Spanien, international bekannt als âMusical Mallorcaâ. Mit der LES-REED-Komposition âYou And Iâ gewann sie nicht nur die SiegertrophĂ€e, sondern auch einen Scheck ĂŒber USD 10.000,00.
Letzte Chartnotiz in Single-Charts: Fly Away Pretty Flamingo
Damit war sie wieder in der Erfolgsspur und holte sich ihren alten Kumpel RALPH SIEGEL als Produzent an Bord. Der erkannte das Hit-Potenzial eines Songs, den DRAFI DEUTSCHER unter dem Pseudonym JACK GOLDBIRD komponierte. Ihren Song âFly Away Pretty Flamingoâ, den zuvor in englischer Sprache TINA RAINFORD veröffentlicht hatte, prĂ€sentierte sie in groĂen TV-Shows, z. B. in RAINER HOLBEs Starparade und gleich drei mal in der ZDF-Hitparade – u. a. in der 100. JubilĂ€umssendung. Es reichte nach langer Zeit mal wieder fĂŒr einen Top-15-Hit in den Verkaufshitparaden – allerdings war es die letzte Platzierung in den deutschen Charts.
Auch bei der nĂ€chsten Single setzte Produzent Siegel auf andere Komponisten, diesmal lag er aber falsch. Der von DETLEF RESHĂFT und REINHARDT FRANTZ komponierte Titel âOklaohma Boyâ schaffte es nicht in die Hitparaden. GroĂe Freude fĂŒr viele Fans: Universal veröffentlichte 2016 die Alben “Costa Brava” und “Fly Away Pretty Flamingo” auf CD.Â
Schwenk auf englischsprachige Songs
Als Konsequenz zog man, auf englischsprachige Singles zu setzen, die sich aber auch nicht durchsetzen konnten (âI Wannabe Somebody’s Babyâ, âI Will Follow Himâ, âI Love Making Love To Youâ). Dabei hat man sich viel vom Wechsel zur englischen Sprache versprochen:
âAls die Disco-Welle so richtig zu blĂŒhen begann, hielten wir den Wechsel zum Englisch fĂŒr am gĂŒnstigsten. Es kommt so viel aus Deutschland, was mit Erfolg in englischer Sprache gesungen wird. Und unser Konzept scheint aufzugehen, der Durchbruch scheint zu kommen.âÂ
Im Nachhinein ist diese Betrachtungsweise wohl nicht ganz aufgegangen. Allerdings entstanden in dieser Zeit die ersten Texte, die PEGGYÂ verfasste.
…und zurĂŒck zur deutschen Sprache
Offensichtlich kam die Einsicht, dass mit deutschsprachigen Songs in Deutschland mehr Erfolg zu erzielen ist – also entschied man sich 1980 wieder fĂŒr einen passenden deutschsprachigen Titel: âDreh die Uhr zurĂŒck zum Anfangâ, komponiert von Peggy und getextet vom groĂen FRED JAY. Den Song stellte sie am 25. August 1980 in der ZDF-Hitparade vor.
VorĂŒbergehende RĂŒckkehr in die amerikanische Heimat
Die letzte Single bei der EMI Electrola war dann die deutsche Version des TUTO CUTUGNO-Songs âInnamoratiâ. FRED JAY ersann die deutschen Worte – âDann ist es Liebeâ stellte Peggy am 12. Januar 1981 in der ZDF-Hitparade vor, um anschlieĂend fĂŒr viele Jahre Deutschland den RĂŒcken zu kehren und in ihre amerikanische Heimat zu ziehen – unter anderem, damit ihre Tochter eine amerikanische Schule besuchen konnte.
Textdichter-Megahit When the Rain Begins To Fall
In ihrer Heimat grĂŒndete Peggy eine neue Band mit dem âoriginellenâ Namen âBMWâ, wobei das âBâ fĂŒr MICHAEL BRADLEY stand, das âMâ fĂŒr PEGGY MARCHÂ und das âWâ fĂŒr âSTEVE WITTMACKâ. Besonders erfolgreich war die Band nicht, allerdings wurde gemeinsam mit dem bekannten Musikproduzenten JACK WHITE das Demo eines Songs namens âWhen the Rain Begins To Fallâ, gesungen von BRADLEY und PEGGY, aufgenommen. Komponisten des Songs sind BRADLEYÂ und WITTMACK, Textdichterin ist PEGGY MARCH.
Die Nachwuchsschauspielerin PIA ZADORA bekam diesen Titel zu hören und war begeistert. Laut Aussage MICHAEL BRADLEYs wurde er gebeten, als Duett-Partner zur VerfĂŒgung zu stehen, was er aber ablehnte (ĂŒber die GrĂŒnde schweigt buchstĂ€blich âdes SĂ€ngers Höflichkeitâ). Da ZADORA dank ihres damaligen liquiden Liebhabers gute finanzielle Möglichkeiten hatte, engagierte man mit JERMAINE JACKSON einen Top-Star an ihrer Seite â immerhin ist er der groĂe Bruder von MICHAEL JACKSON.
Aus europĂ€ischer Sicht ging die Rechnung voll auf â der Titel wurde 1984 Nummer 1 unter anderem in Deutschland. In den USA landete PIA aber keinen Erfolg â weder der âRainâ-Hit noch der Film, aus dem er stammt (âVoyage Of The Rock Aliensâ) können sich durchsetzen. PEGGY konnte es egal sein â mit dem Lied hatte sie einen sensationellen Erfolg als Textdichterin erreichen können.
Weiterer Textdichter-Hit: “Manuel Goodbye”
JACK WHITE war seinerzeit auch der Produzent des Weltstars AUDREY LANDERS, die damals die sĂŒĂe Blondine AFTON COOPER in der TV-Serie Dallas spielte. FĂŒr die wurde wohl noch ein Text gesucht, den PEGGY MARCH als Co-Autorin (ebenfalls beteiligt war u. a. mit GERD GRABOWSKI alias G. G. ANDERSON) verfasst â auch das war ein groĂer Erfolg: âManuel Goodbyeâ kam in die Top-10 der deutschen Hitparade.
Single “Where Did Our Love Go” ohne Erfolg
Im Jahr 1986 gab es dann auch wieder ein Lebenszeichen von der SĂ€ngerin PEGGY MARCH â allerdings nur fĂŒr eine Single â die bei Ariola veröffentlichte von MAL LUKER produzierte Single âWhere Did Our Love Go?â, einer Neuaufnahme des SUPREMES-Klassikers, erfĂŒllte wohl nicht die in sie gesteckten Erwartungen. Am 24. Mai 1986 stellte sie den Song in THOMAS GOTTSCHALKs damaliger Show âNa sowasâ vor.
VĂ von Oldies bei Bear Family
In den nĂ€chsten Jahren wurde es recht ruhig um die SĂ€ngerin. Erst ab 1991 gab es wieder Neuigkeiten. Die renommierte Plattenfirma âBear Family Recordsâ veröffentlichte in jenem Jahr zwei CDs mit sĂ€mtlichen 60 deutschen Aufnahmen aus Peggys Anfangszeit (âMit 17 hat man noch TrĂ€umeâ und âMemories Of Heidelbergâ); verwendet wurden dabei die Original-BĂ€nder, dazu gab es englisch-deutsche Linernotes â klasse!
In Erinnerung wurde 1992 auch Peggys erster Hit gebracht, weil im sehr erfolgreichen Kinofilm âSister Actâ der Hit âI Will Follow Himâ auch jungen Zuschauern wieder ins GedĂ€chtnis gerufen wurde.
Comeback als SĂ€ngerin: 1993
Am 1. Februar 1993 war es dann so weit â nach vielen Jahren erschien unter dem âKochâ-Label ein neues deutschsprachiges Album von Peggy auf dem Markt: âAlle Frauen wollen nur das eineâ war der frivole Titel des von JĂRGEN MARCUS produzierten Albums â der Titelsong wurde auch als erste Single ausgekoppelt. Der verstorbene JERRY RIX war Co-Autor des Liedes. Auch die damals umtriebige TV-Moderatorin und Textdichterin DHANA MORAY war an dem Lied beteiligt.
Als zweite Single wĂ€hlte man âKĂŒssen ist nicht erlaubtâ aus â diesmal hat Produzent JĂRGEN MARCUS den Song  auch komponiert. Zwischendurch nahm PEGGY mit anderen Schlagerinterpreten wie ANDY BORG eine Benefiz-Single auf: âWeiĂe Tauben fĂŒr Sarajevoâ.
Die dritte Single bei Koch, âDu hast noch fĂŒnf Minuten Zeitâ, produziert und komponiert von RUDOLF MĂSSIG,  stellte PEGGY in der letzten von JĂRGEN DREWS moderierten âDeutschen Schlagerparadeâ der Dritten Fernsehprogramme vor. Ăberregional hatte PEGGY einen Auftritt in DIETER THOMAS HECKs âGoldener Stimmgabelâ â den gleichnamigen Preis bekam sie 1993 fĂŒr ihren Evergreen âMit 17 hat man noch TrĂ€umeâ ĂŒberreicht.
Nachdem Anfang 1994 noch nostalgisch die âCarnaby Streetâ in UWE HĂBNERs Hitparade besungen wurde, wurde dort am 29. September 1994 die neue von RUDOLF MĂSSIG produzierte Single vorgestellt: âAus purer Sehnsuchtâ, geschrieben von den ALFONS WEINDORF und Dr. BERND MEINUNGER.
Vorboten des nĂ€chsten Albums, âDie Freiheit, Frau zu seinâ, waren die Lieder âNur Du bist fĂŒr immerâ, der im April 1995 in der âDeutschen Schlagerparadeâ vorgestellt wurde und âBald bald baldâ. Letzteren von RUDOLF MĂSSIG geschriebenen Titel durfte Peggy am 14. September 1995 in der ZDF-Hitparade prĂ€sentieren. Die letzte Auskopplung aus dem 1995er Album war der WEINDORF/MEINUNGER-Song âViel zu nah am Himmelâ.
In bester ROLAND-KAISER-Manier kann auch Peggy zweideutige Lieder singen â auĂereheliche AktivitĂ€ten werden jedenfalls in dem 1996 erschienenen Lied âUnd auf einmal ist er freiâ thematisiert â erneut durfte die SĂ€ngerin den Titel in UWE HĂBNERs Hitparade am 10.10.1996 prĂ€sentieren.
Weitere Wiederveröffentlichungen alter Aufnahmen
Die Oldiefreunde unter den Schlagerfreunden wurden 1996 von âBear Familyâ erneut verwöhnt â auf zwei randvollen CDs (âIn der Carnaby Streetâ und âIch denkâ zurĂŒck an die Zeitâ) wurden Decca-Aufnahmen von PEGGY wiederveröffentlicht â angereichert mit interessanten Linernotes des Journalisten und Grand-Prix-Experten JAN FEDDERSEN.
Eine neue CD wurde 1997 veröffentlicht: âEine Handvoll Paradiesâ. Daraus ausgekoppelt wurde der Song âWir werden uns erkennenâ, der am 16. August 1997 in der 333. ZDF-Hitparade vorgestellt wurde. Weitere Auskopplungen aus dem Album war der WEINDORF/MEINUNGER-Schlager âKommst Du heut Nacht?â, der im MĂ€rz 1998 in der âDeutschen Schlagerparadeâ prĂ€sentiert wurde.
Auf dem Koch-Label erschien 1998 mit âMeilensteineâ ein Best Of-Album. Neben vielen Erfolgen der jĂŒngeren Zeit enthielt das Album ein interessantes Duett mit Tochter SANDE-ANN (âânen Mann zu lieben, ist ein Fulltime-Jobâ). Als Single wurde âMach mich nicht schwachâ ausgekoppelt.
Duett mit HARALD JUHNKE
HARALD JUHNKE veröffentlichte damals ein Album mit einer Idee, die auch spĂ€ter ROGER CICERO aufgegriffen hat â er interpretierte SINATRA-Songs. Auf Single erschien die Nummer âWas kann ich denn dafĂŒr?…â (deutscher Text ĂŒbrigens von âLILIBERTâ alias ELISABETH BERTRAM) â im Duett mit PEGGY MARCH.
Eine fĂŒr den deutschen Markt ĂŒberaus wichtige Veröffentlichung erschien im Januar 1999 (kleiner Scherz..): FĂŒr PEGGY-Fans sicher ein Schmankerl ist eine CD mit ihren japanischsprachigen Aufnahmen (âSings In Japaneseâ). Das alte Jahrtausend abgeschlossen wurde mit dem Titel âEngel schweigenâ, den PEGGY in einem Weihnachts-Special der ZDF-Hitparade am 18.12.1999 zu Gehör brachte.
Abgesehen von der Hochzeit ihrer Tochter SANDE-ANN im Jahr 2002 und einigen wenigen TV-Auftritten zog sich PEGGY in den nĂ€chsten Jahren aus der Ăffentlichkeit zurĂŒck.
Kooperation mit UWE HĂBNER wohl nur von kurzer Dauer
Am 9. Januar 2006 wurde bei smago! bekannt gegeben, dass Uwe HĂŒbner mit PEGGY MARCH zusammen arbeitete: âMit groĂer Freude verkĂŒnden wir, dass wir ab sofort als europaweit exklusives BĂŒro fĂŒr Peggy March fungieren. Die bei Publikum und Medien-Kollegen sehr beliebte und hochgeschĂ€tze KĂŒnstlerin steht in ausgewĂ€hlten ZeitrĂ€umen fĂŒr Auftritte zur VerfĂŒgung. Gerne bearbeiten wir Ihre Anfragen.â  Extrem viele Anfragen scheint es nicht gegeben zu habenâŠ
Runder Geburtstag: Bei CARMEN NEBEL gefeiert
AnlĂ€sslich des 60. Geburtstages erschien 2008 eine weitere Best-Of-CD, die sogar einige neue Lieder enthielt. Bei CARMEN NEBEL durfte Peggy das Doppel-Album prĂ€sentieren. Als Single erschienen die Lieder âMeine Liebe ist stark genugâ und âIrgendwann wirst Du das vermissenâ.
Im Juni 2010 wurde der âPrĂ€sidentâ, also der âPrĂ€sident ihres Fanclubsâ, ANDREAS ZARON, Duett-Partner von Peggy. Offensichtlich kennt man sich, immerhin ist Zaron bereits auf einem Hochzeitsfoto von PEGGYs Tochter SANDE-ANN zu sehen â und als unwissender Beobachter könnte man meinen, er sei der BrĂ€utigam⊠– Man kam auf die Idee, den Hit âWhen the Rain Begins To Fallâ neu aufzunehmen â immerhin hatte PEGGY ja den Text geschrieben. Damit traten die beiden u. a. in der MDR-Show âSchlager des Sommersâ am 18. Juli 2010 auf.
Bei DA Music wurde der Song 2012 auf PEGGYs Album âAlways And Foreverâ verkoppelt. Dort findet sich auch die auf Single ausgekoppelte Single âMy Christmas Wishâ, ein Duett-Titel mit JOSĂ HOEBEE.
Dass PEGGY MARCH auch nach weit ĂŒber 50 Jahren im MusikgeschĂ€ft fĂŒr die Musik brennt und trotz der Trauer ĂŒber den Tod ihres 2013 verstorbenen Ehemanns ihre deutschen Fans nicht vergessen kann, sieht man daran, dass sie bald wieder auf Tournee geht â unter dem Motto âSchlagerlegenden LIVE auf Tourâ geht sie mit ihren Kollegen MICHAEL HOLM, LENA VALAITIS, IREEN SHEER und GRAHAM BONNEY auf Konzertreise, begleitet von OTTI BAUER und seinem Orchester. Die “Schlagerlegenden”-Tour wurde ein groĂer langfristiger Erfolg, der leider 2020 durch die Pandemie jĂ€h beendet wurde.Â
2019: Neues Album
GroĂe Freude fĂŒr Fans von PEGGY MARCH: 2019 wurde nach langer Zeit wieder ein Album von ihr veröffentlicht. “Man ist nie zu alt fĂŒr TrĂ€ume” ist ein sehr persönliches Album, das bei den Fans gut ankam. Neben dem Titelsong wurde auch “Es könnte mir nicht besser gehen” und der 90er-Song “Wir werden uns erkennen” als Neuaufnahme ausgekoppelt. PĂŒnktlich zur Weihnachtszeit erschien 2020 die Single “Mein Weihnachtstraum”.Â
SWR4-Musikpreis fĂŒr das Lebenswerk
Im Winter 2020 wurde PEGGY eine groĂe Ehre zuteil. Sie wurde mit einem SWR4-Preis fĂŒr ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Ein schöner und verdienter Award. Auch menschlich hat die KĂŒnstlerin GröĂe. So vermisst sie ihren verstorbenen Songautor RUDOLF MĂSSIG, dessen Song “Dass jeder Tag zĂ€hlt” sie 2021 posthum veröffentlicht hatte. Und 2022 gab es die neuen Songs “Die Frau in meinem Spiegel” und “First Noel” auf die Ohren.Â
Autobiografie zum runden Geburtstag
Neben einer Neuaufnahme ihres 60 Jahre alten Superhits “I Will Follow Him” prĂ€sentiert PEGGY MARCH aktuell ihre spannende Autobiografie namens “I Will Follow Me: Wie ich anfing, ich selbst zu sein” – dazu werden wir in KĂŒrze noch mal gesondert berichten. Erst mal gratulieren wir PEGGY MARCH sehr herzlich zu ihrem runden 75. Geburtstag und drĂŒcken die Daumen, dass sie sich weiterhin bester Gesundheit erfreut und ihren ansteckenden Optimismus behĂ€lt.Â
Vielleicht dĂŒrfen wir uns ja auch noch auf den einen oder anderen neuen TontrĂ€ger der unverwĂŒstlichen sympathischen SĂ€ngerin freuen â zu gönnen ist ihr aber auch eine gute Zeit â schon 1973 mahnte sie (vielleicht autobiografisch) auf einem ihrer LP-Titel (LP âFĂŒr Dichâ):
âAus dem MĂ€dchen, das zu Dir fand,
hast Du einen Star gemacht.
Weil Du so an mich geglaubt hast,
habe ich es weit gebracht.
Aber manchmal wĂ€râs mir lieber,
allâ das wĂ€re nie geschehân
und Du wĂŒrdest noch wie damals
nur das MĂ€dchen in mir sehân.
Du sprichst nur von der Karriere
Und wir leben nach der Uhr,
und ich folge Deinen PlÀnen
wie die Puppe an der SchnurâŠ.â
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