Carmen Nebel und Inka Bause im Quoten-Check Kommentare deaktiviert für Carmen Nebel und Inka Bause im Quoten-Check

20181205 Weihnachtshits

Ob es für alle Beteiligten klug war, sich gegenseitig die Zuschauer wegzunehmen, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, dass das ZDF und RTLplus zeitgleich „mitten in der Woche“ Schlagersendungen programmierten mit teils sogar identischen Gästen (Eloy de Jong, Maite Kelly). Richtig kurios sind die komplett unterschiedlichen Bewertungen der erzielten Quoten, obwohl der Trend eigentlich ganz eindeutig ist.

Fangen wir an mit der „Schlagernacht“, ein seit Jahrzehnten erprobtes Konzertkonzept, das nun erstmals als Hallenveranstaltung von RTLplus für’s Fernsehen ausgestrahlt wurde. (Bislang wurden lediglich Open-Air-Veranstaltungen gesendet). Das Portal DWDL nennt die nackten Zahlen: Die von Inka Bause moderierte 4-Stunden-Sendung, in der übrigens live gesungen wurde, erreichte folgende Zahlen:

Schlagernacht:

480.000 Zuschauer gesamt

2,1 Prozent Marktanteil  beim Gesamtpublikum –> weit überdurchschnittlich; RTLPlus erzielt sonst laut DWDL 1,4 Prozent

1,1 Prozent Marktanteil  bei 14-49-jährigen Zuschauern –> laut DWDL ebenfalls weit überdurchschnittlich

Einen historischen Vergleich mit einer früheren Ausstrahlung zu treffen, ist nicht möglich, weil die „Schlagernacht“ wie geschildert eine Premieresendung war. Insofern muss der Senderschnitt als Vergleichsmaßstab herhalten.

Einschaltquote „Schlagernacht“ teils weit über dem Senderdurchschnitt

DWDL bewertet diese Quote in der Schlagzeile mit „RTLplus punktet mit Schlagern“ und attestiert der Show somit eine starke Quote. Dieser Bewertung schließen wir uns an: Es handelt sich bei RTLplus um einen privaten Spartensender mit der Zielgruppe Best Ager. Wer mit dieser Zielgruppe beim jugendlichen Publikum einen weit überdurchschnittlichen Marktanteil für seinen Sender holt, kann so viel nicht falsch gemacht haben – hätten wir gedacht.

Die Kollegen von der „Musikwoche“ des Spartensenders RTLplus allen Ernstes mit dem öffentlich rechtlichen Vollprogramm ZDF und kommt zu der „überraschenden“ Erkenntnis: „Weihnachtshits in der Zuschauergunst vor Schlagernacht“. Mal ganz ehrlich: Die ZDF-Quote uneingeschränkt mit der RTLplus-Quote zu vergleichen – da fragt man sich wirklich, welche „Fachleute“ auf solche Ideen kommen. – Mal zurück zu den nackten Fakten:

Die schönsten Weihnachts-Hits:

3,53 Millionen Zuschauer (2017: 4,36 Millionen; 2016: 4,55 Millionen; 2015: 4,9 Millionen; 2014: 4,16 Millionen;

12,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum (2017 14,2 Prozent; 2016: 15 Prozent; 2015: 17,5 Prozent; 2014: 13,9 Prozent)

4,3 Prozent Marktanteil bei 14- bis 49-jährigen Zuschauern (Vorjahr 3,4 Prozent; 2016: 5,1 Prozent; 2015: 4,4 Prozent)

„Solide Einschaltquote“ – Carmen Nebel „gewinnt und verliert“

DWDL nennt die eigentliche Quote „solide“ angesichts der starken Konkurrenz der Aenne-Burda-Doku im Ersten. Das Portal Quotenmeter bringt es – wie wir finden realistisch – auf den Punkt und sagt: „Die schönsten Weihnachtslieder gewinnt und verliert„. Quotenmeter klärt uns auf, dass Carmen die „schwächste Quote seit 2013“ erzielt habe. Damals lag die Quote beim Gesamtpublikum bei 12 Prozent – was die Gesamtzuschauer angeht, lief es auch 2013 besser (3,75 Mio. Zuschauer).

Fünf-Jahres-Vergleich wenig schmeichelnd

Die nackten Zahlen belegen also, dass im Fünf-Jahres-Vergleich die aktuelle Show die von Gesamtzahl und Marktanteil schlechteste Quote und in der Gruppe der 14- bis 49-jährigen die zweitschlechteste Quote erzielt wurde. Nicht falsch verstehen: Gerade vor dem Hintergrund des Umfelds (Burda, Schlagernacht) und der Zielgruppe ist das durchaus ordentlich.

Nur:Eine eher unterdurchschnittliche (nochmal: dennoch solide) Quote „schönzuschreiben“, indem man allen Ernstes eine ZDF-Quote mit einer RTLplus-Quote vergleicht – das kann es unsere Erachtens nicht sein. Die leichte Verbesserung des zuvor desaströsen Ergebnise bei der „werberelevanten Zielgruppe“ (wie es so schön heißt) in immer noch schlechte 4,4 Prozent als Erfolg zu feiern, finden wir nicht zielführend.

Deutlicheres Profil im Vergleich zu Silbereisen wünschenswert?

Lieber sollte man in Frage stellen, ob es Sinn macht, dem unangefochtenen Marktführer Florian Silbereisen mit sehr ähnlichem Konzept und teils gleichen Gästen (bis 21 Uhr war kein Gast bei Carmen Nebel im Showblock, der nicht in mindestens einer der beiden letzten Silbereisen-Shows (Schlager des Jahres und Adventsfest) dabei war. Man könnte mit „eigenen“ Showgästen punkten – beispielsweise ist Hein Simons seit 29 Wochen in den deutschen Charts mit seinem Album, holt Gold und wird genau so wenig eingeladen wie die Nummer-1-Album-Sänger Amigos, die ebenfalls ausgespart werden. Bei Hein Simons hätte man sich sogar profilieren können, weil der ja bei Carmen Nebel sein „Heintje und ich“ -Album vorstellen durfte – das hätte man durchaus als Nebel-Erfolg werten und mit Gold-Übergabe feiern können. So hätte es vermutlich das Silbereisen-Team gemacht – aber hätte hätte Fahrradkette: Wir drücken ehrlich die Daumen, dass die Quotenentwicklung Carmen Nebels sich positiv entwickelt, weil das für den deutschen Schlager nur gut sein kann. Ob man nicht gut beraten wäre, einfach gegen Silbereisen ein eigenes Profil zu entwickeln – z. B. mit Live-Gesang und anderen Gästen – muss die Redaktion natürlilch selber wissen. Wir drücken schon jetzt die Daumen für „Willkommen bei Carmen Nebel“ (- nächste Show leider erst am 4. Mai 2019 im Berliner Velodrom. – Und jetzt darf man raten, wo denn die nächste Silbereisen-Show produziert wird….)

Foto: © ZDF/Sascha Baumann

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Dass die Verschiebung damit zusammenhängt, dass RAMON sich nun auf seine Fußball-Karriere konzentrieren wird, dürfte eher unwahrscheinlich sein…

Kleiner Trost: Heute Abend ist RAMON im rbb zu sehen – bei der Ausstrahlung der „Schlagernacht des Jahres“.

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