CHRIS EVANS-IRONSIDE verstorben – Ein Nachruf von RENÉ DEUTSCHER Kommentare deaktiviert fĂĽr CHRIS EVANS-IRONSIDE verstorben – Ein Nachruf von RENÉ DEUTSCHER

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CHRIS EVANS IRONSIDE: Ein bedeutender Songautor ist verstorben

Seinen Namen kannten eher die Insider, doch er war ein ganz GroĂźer, der nun die BĂĽhne des Lebens verlassen hat: CHRIS EVANS-IRONSIDE. Schon mit Anfang 20 textete er mit “Geld wie Heu” fĂĽr GERD BĂ–TTCHER seinen ersten Hit. Der größte Erfolg seines Lebens war “Guardian Angel” bzw. dessen deutsche Version “Jenseits von Eden”. Sehr eng arbeitete er auch mit DRAFI DEUTSCHER zusammen. Dessen Sohn hat einen bewegenden Nachruf geschrieben, den wir sehr gerne veröffentlichen. Vielen Dank fĂĽr die Abdruckgenehmigung!

Farewell, ‘Guardian Angel’!

Chris Evans-Ironside ist nun gegangen – so still und mit so leisen Tönen, dass es dabei unüberhörbar wird.

Chris’ legendärer Meilenstein

Ich weiß noch gut, wie mein Vater im Chameleon Studio saß und an einem Song arbeitete. Er rief mich zu Hause an und sagte „Alter, komm mal ins Studio, dit musste hör’n!“ Also düste ich ins Studio, wo mein Vater grinsend auf mich wartete. Der Song, den er mir vorspielte, hieß GUARDIAN ANGEL!

Ich erkannte sofort die Handschrift von Chris. Die typischen PPG-Sounds, und unverkennbar die Fairlight-Sounds, die Chris einsetze und teils auch ins Waveterm 2.2 sampelte. Chris kam dann etwas später hinzu, wo wir dann bis spät in die Nacht zusammen saĂźen. An diesem Abend arbeitet Chris gerade am “Prologue” des Masquerade Albums – er tĂĽftelte am Sound der Oboe, da sie ihm schlicht zu wenig natĂĽrliches Timbre entwickelte, was fĂĽr eine Oboe aber typisch ist. Letztendlich wurde es statt einer Sound-Modifikation eine Modwheel-Lösung …

Geburtstag und Tod – erstaunliche Parallelen

Nun ist Chris gegangen, sechs Tage vor dem Todestag seines langjährigen Partners – meines Vaters Drafi Deutscher. Es ist schon verrückt: Chris wurde am 10. Mai geboren. Oftmals saßen Chris und mein Vater zusammen und feierten ihre Geburtstage zusammen, denn mein Vater hatte ja am 09. Mai Geburtstag. Ich möchte allerdings betonen, dass Chris immer ein ganz ruhiger und gemäßigter Zeitgenosse war. Er rauchte nicht und trank auch nicht – und er hatte eine so stoische Ruhe, dass ich oftmals das Gefühl hatte, er muss irgendwann mal gegen Erdbeben geimpft worden sein. Ich kannte Chris seit frühester Kindheit, da fuhr ich noch mit meinem Dreirad durch die Gegend, als Chris schon bei uns ein und aus ging.

Chris hat ‘den Briten’ nie abgelegt – er behielt (neben seinem Akzent) immer seine tiefe innere Ruhe. Oftmals gab es dann die Zeitpunkte, wo sich Chris wieder verstärkt um seine eigenen Projekte kĂĽmmerte – Filmmusiken (Hanni & Nanni) oder auch sein Stonehenge-Projekt mit David Hanselmann. Doch irgendwann kam der Zeitpunkt, wo Chris (auf Bitten meines alten Herren) wieder auf der Matte stand, meist, weil er dann den Arrangements und Produktionen den letzten Schliff geben ‘musste’ .

Nicht selten rettete Chris meinen Vater auch buchstäblich den Ars**, weil meinem alten Herren manchmal die zĂĽndende Idee fehlte. Chris hatte dann meist genau den Input, der gefragt war. So auch Anfang der 80er, als mein Dad sich den ersten legendären EMULATOR kaufte. Der “Orchestra-Hit” hatte es meinem Vater sofort angetan, nur wie sollte man so einen brachialen Sound in eine Produktion einbauen?

Und hier kam Chris und hatte die Lösung parat: Brachiale Sounds mĂĽssen in ein brachiales Playback eingebettet werden! Und so war der “Sound of Masquerade” geboren – denn dieser war tatsächlich das Werk eines genialen Musikers, Komponisten und Virtuosen namens CHRIS EVANS-IRONSIDE. Unnötig zu erwähnen, dass Chris auch beim späteren Projekt “Mixed Emotions” seine Handschrift verewigte …

Ăśbrigens nannte sich Chris am Anfang tatsächlich nur ‘Chris Evans’ – bis dann aber ein Hollywood-Schauspieler mit gleichem Namen erfolgreich wurde. Daraufhin hatte Chris auch öffentlich den Zusatz “Ironside” gewählt.

Chris war ein Meister eingängiger Sounds, er war Schöpfer des genialen Ostinato, der bei Masquerade (neben dem Orchestra-Hit) das Markenzeichen war! Wer sich nun fragt, was der Ostinato ist: Hört euch mal “Lay your head on my shoulder” von Masquerade an – gleich der erste Sound, der das StĂĽck einleitet, das ist der Ostinato.

Aber genauso, wie Chris ein Fan der klassischen Musik war, so war er auch ein SoundtĂĽftler. In den 70ern hatte Chris sein Zimmer voll mit den ARP-Synths (u. A. ‘Odyssey’) stehen … aber der ARP 2600 war damals Chris’ ganzer Stolz.

Doch auch zu digitalen Samplerzeiten hatte seine Kreativität keine Grenzen! Als Beispiel werde ich nun etwas „verraten“, was bislang nicht bekannt war: Im Song „Guardian Angel“ kennt jeder sicher diesen “zischelnden Sound”, der kurz vor dem Gesangseinsatz kommt. Dieser Sound ist an Genialität kaum zu ĂĽbertreffen. Chris fiel irgendwann mal dieser Sound auf, wenn man in der Stehdusche (Brausekopf hängt oben an der Stange) das Wasser aufdreht.

Jeder kennt das Geräusch, wenn das Wasser aus dem Duschkopf schieĂźt und dann auf den Boden trifft. Und genau dieses Geräusch hat Chris gesampelt! Dann noch ein wenig modifiziert und beim Spielen das Pitch-Wheeel (-12) ziehen … fertig ist der Effekt. Chris nannte den Sound auch immer “die Dusche”.

Blickt man auf all die Jahre zurĂĽck, und bedenkt man, was Chris fĂĽr eine Koryphäe seines Genres war, dann muss man zwangsläufig erkennen, dass er wirklich ein ‘Guardian Angel’ war – der meines Vaters zumindest auf jeden Fall! Und so sage ich: Farewell … und danke fĂĽr alles!

(Nachruf: RENÉ DEUTSCHER)

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UDO JĂśRGENS: Schon wieder werden seine Lieder von Ă–R-Sendern “zensiert” – diesmal: rbb 7

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UDO JĂśRGENS: Seine 30 “schönsten Hits” leider erneut mit Zensur-Ambitionen

Muss man darĂĽber den Deckmantel des Schweigens legen? Wir finden: NEIN! Auch wenn die “30 schönsten Hits” von UDO JĂśRGENS, ausgestrahlt vom rbb, eine schöne Sendung mit tollen Erinnerungen war, bleibt ein heftiges “Gschmäckle”, weil da einiges merkwĂĽrdig war. Dem ZDF gehorsam folgend, fand wohl auch der rbb das Wort “Mohrenkopf” ĂĽberaus “rassistisch” (absolut absurd, gerade UDO so etwas zu unterstellen – einfach unfassbar) – aber dennoch wurde das Wort “sicherheitshalber” mit einem Kommentar ĂĽberdeckt. 

“Ich weiĂź, was ich will” stand nicht zur Debatte

Nachdem das ZDF skrupellos UDOs Texte eigenmächtig verändert hat, haben wir schon ĂĽberlegt, welche Songs man so alles auch noch zensieren könnte. “Spiel Zigan” oder “Ich weiĂź, was ich will” bieten da Angriffsflächen fĂĽr die Zensur-Deppen. Und siehe da: Bei der Auswahl der 30 Songs (mitnichten konnte die Jury frei entscheiden, welches die schönsten Udo-Songs sind, es wurden vielmehr 30 Songs zur Auswahl gegeben, die in ein Ranking gestellt werden sollten – die beiden genannten Songs standen nicht zur Debatte, was gerade bei “Ich weiĂź, was ich will” ein Wahnsinn ist) fehlen diese beiden Titel. 

“Vielen Dank fĂĽr die Blumen”: Ganze Strophe entfernt

Dass die ĂĽbereifrigen Zensoren auch vor dem vermeintlich harmlosen Song “Vielen Dank fĂĽr die Blumen” nicht Halt machten, damit hätten wir nicht gerechnet. Aber: Auch der Song wurde “angepasst”. Der UDO-JĂśRGENS-Experte RENÉ JOCHADE schreibt uns, welche Textzeile herausgeschnitten wurde: 

“Ich wusste ganz genau, dass diesmal alles klar war, sie schlug die Augen zu mir auf und sagte dann: Du bist der schönste Mann, der fĂĽr mich jemals da war – Ich heiĂźe Dieter, und mit dir fang’ ich was an!” haben sie komplett herausgeschnitten. Letzteres vor allem äuĂźerst ungeschickt, weil das Lied ja weiter ging, alle lachten, und niemand wusste nun, warum!

Man könnte nun sagen – okay, man hat “nur” 90 Minuten Sendezeit, da muss man schon mal Strophen streichen. Hier wurde aber ganz klar bewusst “zensiert”, denn die vorherige Textpassage “Ich sah die schönste Frau, die jemals mich betört hat Und es war richtig Liebe auf den ersten Blick Ich fĂĽhlte, dass sie mich im Stillen schon erhört hat Und dachte, Mann, was hast du wieder fĂĽr ein GlĂĽck” wurde gesendet – nur das, was sonst folgt, eben nicht. 

Vielleicht täuschen wir uns, aber wir können uns nicht vorstellen, dass die LGBTQ-Community so humorlos ist, diesen Text als anrĂĽchig zu empfinden – vor allem vor dem Hintergrund, dass der Song 1981 veröffentlicht wurde. 

Schade – wir finden: Entweder man wĂĽrdigt Leben und Werk von UDO JĂśRGENS wie es “wirklich” war – oder aber man lässt es. Aber diese unerträgliche Zensur eines groĂźartigen Lebenswerks ist kaum erträglich. Sehr schade ist auch, dass das groĂźartige Spätwerk von UDO JĂśRGENS nicht berĂĽcksichtigt wurde – Songs wie “Zehn nach Elf” oder “Mein Ziel” standen nicht zur Debatte. 

Vielen Dank an RENÉ JOCHADE für seine interessanten Hinweise zu diesem Artikel!

Foto: rbb

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EVA LUGINGER: Absage bei “Schlager unter Palmen” – von ihr selbst nicht kommuniziert 0

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EVA LUGINGER: “Schlager unter Palmen” abgesagt – Grund nicht kommuniziert

Es ist schon kurios. Der aktuelle Lebensgefährte von EVA LUGINGER kündigt mit viel Pomp den verschobenen Tour-Start SEINER Tour auf März an. ALLE März/April-Termine werden abgesagt oder verlegt, ohne dass uns eine Kommunikation von STEFAN bekannt wäre. Anscheinend färbt diese Form der Kommunikation ab, was wir schon etwas enttäuschend finden. Da auf der offiziellen Webseite der Sängerin keine Termine kommuniziert werden, haben wir uns mal auf der Fanseite der Künstlerin umgesehen. Und da ist nach wie vor auf der Startseite zu lesen:

Am 6.7.2023 gibts wieder Evas Schlagernacht in Taufkirchen, vorher am 29.4. ist Eva bei Schlager unter Palmen auf Kreta dabei !

Anders als die KĂĽnstlerin selbst ist der Veranstalter fair genug, darĂĽber zu informieren, dass EVA ihre Teilnahme abgesagt hat. BegrĂĽndet wurde das nicht. Immerhin konnte mit MARIA VOSKANIA eine prominente “Vertreterin” gefunden werden – und damit eine weitere DSDS-Vertreterin, nachdem ja auch ANNEMARIE EILFELD mit dabei ist. Ob EVA sich derweil damit einen Gefallen tut, ihren Fans eine “schöne Woche” zu wĂĽnschen, aber diese Absage nicht begrĂĽndet, nicht einmal selber kommuniziert, bleibt unklar. Ob ein “Manager” wie STEFAN MROSS damit als perfekter Ratgeber fĂĽr junge KĂĽnstler zu sehen ist, lassen wir auch mal so stehen. 

Veranstalter RENÉ ULBRICH spielt mit offenen Karten

Nach unserer Meinung wäre da eine ehrliche und offene Kommunikation zielfĂĽhrender. Aber: Respekt fĂĽr Veranstalter RENÉ ULBRICH, der die missliche Lage zeitnah kommuniziert hat und mit offenen Karten spielt – gerade in einer Zeit, in der nach der Pandemie die ZurĂĽckhaltung in Sachen Ticketkauf nach wie vor schwierig ist. Und immerhin: Schlagertitan BERNHARD BRINK, OLAF BERGER und DANIELA ALFINITO stehen weiterhin auf den Plakaten…

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