Roy Bianco und die Abbrunzati Boys: Historischer Negativrekord in den Albumcharts Kommentare deaktiviert für Roy Bianco und die Abbrunzati Boys: Historischer Negativrekord in den Albumcharts

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ROY BIANCO UND DIE ABBRUNZATI BOYS: Das war ein kurzes Vergnügen: Nach 1 Woche raus aus den Charts

Den wenig schmeichelhaften Rekord des tiefsten Falls eines Nummer-1-Albums hielt bislang FYNN KLIEMANN, dessen Album „Pop“ gleich 2-mal auf Platz 1 stand und in der Woche darauf direkt aus der Liste flog. Das war allerdings ein Album, das zuvor schon mehrfach in den Charts platziert war. Dass ein Album „Von Null auf 1“ chartet und im Anschluss danach direkt rausfliegt – das gab es (zumindest unserer Kenntnis nach) noch NIE in den deutschen Albumcharts. ROY BIANCO UND DIE ABBRUNZATI BOYS haben das nun „geschafft“. 

Als Neueinstiger direkt rauszufliegen, das gab es zwar in ähnlicher Form schon einmal – aber MIA JULIA war zuvor Platz 2 – und eben nicht an der Chartsspitze, als ihr Album die Charts in der Folgewoche wieder verlassen musste. 

Wie kam das Album überhaupt auf Platz 1?

Der Schlagerprofis-Leser „Marky“ hat es in einem spannenden Kommentar auf den Punkt gebracht: 

Man kann dann schon mal fragen, wer über welche „Kanäle“ das Album gekauft hat?
Bei Media Control war das Album nicht mal in den Top10 (#1 waren die RHCP, #10 Scorpions mit 40.2%), wie konnte es das Album auf #1 der offiziellen Charts schaffen?! Eine wirklich teure Version gab es auch nicht (Vinyl für € 27.99).

Dem schließen wir uns an. Wie das Album von ROY BIANCO überhaupt die Chartspitze erobern konnte, ist in der Tat rätselhaft – wir hatten damals beim Platzhirschen Amazon gesehen – da lief das Album unter „ferner Liefen“ und war nicht mal ansatzweise als Nummer-1-Album anzunehmen. Nach diesem tiefen Fall, der wie gesagt historisch ist, ist diese Frage wohl erlaubt. Sollten wir dazu Erkenntnisse bekommen, werden wir die Informationen an dieser Stelle nachliefern. 

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IKKE HÜFTGOLD: „Darf dieser Mann für Deutschland singen?“ – Exakt 25 Jahre nach GUILDO tritt er an! 2

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IKKE HÜFTGOLD hat es tatsächlich als TikTok-Sieger zum ESC-Vorentscheid geschafft

Nachdem der NDR auch in diesem Jahr wieder sehr merkwürdige Kriterien angelegt hat, wer Deutschland beim ESC vertreten darf (oberste Maxime: Kein Schlager, ebenfalls von größter Wichtigkeit: Kein deutscher Text – und Transparenz, warum der eine Titel es geschafft hat und der andere nicht ist auch wie immer unerwünscht), haben wir überlegt, diese zur Witzveranstaltung verkommene Veranstaltung gar nicht mehr zum Thema zu machen.

Welcher Song Deutschland in diesem Jahr wieder bis auf die Knochen blamiert, erschien uns egal, wobei der eine oder andere Titel nicht ganz so schlimm ist wie das, was wir von den Vorjahren kennen (mit LORD OF THE LOST wäre zumindest ein erneuter letzter Platz wohl nicht zu erwarten). 

Nach wie vor nebulöse Kriterien für die Auswahl

WARUM z. B. eine SENTA oder ein THOMAS GODOJ keine Berücksichtigung fanden – schwer zu sagen. Transparent wird das ja nicht kommuniziert. Und warum es eine TikTok-Vorauswahl gab, bei der man sich als Fan nur dann beteiligen konnte, wenn man sich dort angemeldet hatte, um ältere Voter vom Verfahren auszuschließen, ist für einen öffentlich-rechtlichen Sender auch eine merkwürdige Vorgehensweise. Dass die Quittung dafür nun der Sieg von IKKE HÜFTGOLD ist, ist natürlich endlich mal ein positiver Aspekt, der wieder Lust auf den ESC macht. 

Vor 25 Jahren: „Darf dieser Mann für Deutschland singen?“

Schlager wird ansonsten ja ohnehin ausgeklammert, obwohl noch immer die allermeisten ganz großen ESC-Hits aus dem Schlagersektor stammen. Vor 25 Jahren war die Situation ähnlich. Damals hat sich GUILDO HORN dem Wettbewerb gestellt. Und damals gab es noch NDR-Entscheidungsträger, die sich nicht NUR am eigenen Geschmack orientiert hatten. Die BILD fragte damals – auf den Tag genau(!) am Tag der Nominierung von IKKE – exakt am 4. Februar 1998 titelte die BILD: 

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Das Wort „Krieg“ ist natürlich aus aktuellem Anlass völlig unpassend, das Thema an sich aber interessant. Mit IKKE HÜFTGOLD stellt sich ein ähnlich polarisierender Interpret, dessen Song mitnichten ein „Ballermann-Song“ ist. Augenzwinkernd, selbstironisch und für IKKEs Verhältnisse fast tiefsinnig – dem NDR wäre zu wünschen, wenn IKKE nun eine ähnliche Lawine wie im Vorjahr ESKIMO CALLBOY lostreten könnte, als auch der Frust über selbstgerechte Alleinentscheider, die diesen unglaublich erfolgversprechenden Titel einfach mal so aussortiert hatten.

Schon im November hatten wir die Hoffnung, dass IKKE es schafft. Immerhin: Die erste Hürde ist genommen. 

Wir finden: Der Zweck heiligt die Mittel – wir drücken die Daumen, dass IKKE HÜFTGOLD mit seinem geschickten Medienumgang vielleicht sogar mehr erreicht als einen TikTok-Sieg. Aktuell gratulieren wir sehr herzlich dazu, dass nach Jahren mal wieder ein Schlager zur Wahl steht, was NUR mittels eines Publikumsvotings möglich wurde und NICHT von einer weitsichtigen Jury möglich gemacht worden ist…

 

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CHRISTIN STARK: Quote „Schlager des Monats“ in etwa auf „BRINK“-Niveau 11

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CHRISTIN STARK: Quote im „grünen Bereich“

Wenn BERNHARD BRINK zu den Schlagern des Monats lud, hat er nach unserer Erinnerung oft 2-stellige Marktanteile geholt und 300.000 Zuschauer geholt. Bei „ihrer“ ersten Ausgabe konnte CHRISTIN STARK diese Werte spielend ebenfalls erreichen. 330.000 Zuschauer im MDR-Sendegebiet und 10,7 Prozent Marktanteil (ebenfalls bezogen auf das MDR-Sendegebiet) sind ordentliche Werte. 

Ob die Umstellung von Albumcharts auf Radiocharts geschickt war und dann der Hinweis (mit Ansprache an das Publikum) auf „IHRE“ Charts, obwohl wohl die wenigsten Zuschauer Radioredakteure sind. Andrerseits lässt sich nicht abstreiten, dass durch die Umstellung des Wertungsverfahrens mehr Abwechslung drin ist und auch Namen dabei sind, die sonst nicht in den einschlägigen Schlagersendungen dabei sind. 

Hinweis: Hinsichtlich der Quotenbeurteilung können wir nur auf das MDR-Sendegebiet abheben, weil die bundesweiten Quoten nach unserer Kenntnis nicht offiziell nicht abrufbar sind. 

Quelle: MDR / Gfk, AGF
Foto: Daniela Jäntsch

 

 

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