VICKY LEANDROS: Heute vor 50 Jahren gewann sie die Eurovision (ESC) – eigentlich wollte sie für Deutschland starten Kommentare deaktiviert für VICKY LEANDROS: Heute vor 50 Jahren gewann sie die Eurovision (ESC) – eigentlich wollte sie für Deutschland starten

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VICKY LEANDROS: Eigentlich wollte sie für Deutschland starten

Auf den Tag genau 50 Jahre ist es heute her, dass VICKY LEANDROS den Eurovision Song Contest für Luxemburg gewonnen hat – und das bei einem sehr prominent besetzten Teilnehmerfeld. Kurios: Papa und Manager LEO LEANDROS hatte auch Deutschland angeboten, dass VICKY an den Start gehen würde. Bedingung wäre gewesen, dass VICKY (wie im Vorjahr KATJA EBSTEIN) als Kandidatin „gesetzt“ gewesen wäre und nur das Lied sich einer Auswahl hätte stellen müssen. Das wurde damals abgelehnt – Luxemburg hat VICKY mit Kusshand genommen – dass daraus ein Siegertitel werden würde und die hoch favorisierten NEW SEEKERS („Beg, Steel Or Borrow“) sich mit Platz 2 begnügen mussten – damit hat wohl kaum jemand gerechnet. Die BRAVO durfte also vermelden:

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Im Nachhinein war VICKY dann doch froh, dass sie den Song für Luxemburg gesungen hat. Die deutsche Originalversion, „Dann kamst du“, hätte sicher nicht so international geklungen wie das von YVES DESSCA getextete „Aprés toi“ (offiziell ist auch KLAUS MUNRO als Textdichter angegeben, in alten Eurovisions-Zeitschriften sind Zweifel zu finden, ob es nicht LEO LEANDROS alleine gewesen sei, der den Song komponiert habe). Offiziell gilt MUNRO aber klar als der erste deutsche Komponist, der den Grand Prix gewonnen hat). – VICKY sagte der BRAVO damals: 

Wenn ich den Song auf Deutsch gesungen hätte, hätte ich sicher einen schwereren Stand gehabt. Französisch hört sich der Schlager einfach hübscher an. 

Das Timing von VICKYs Sieg 1972 war perfekt, weil sie damals eine Mammut-Tournee gestartet hatte und auch TV-Aufzeichnungen für das englische Fernsehen anstanden. 

Ritterschlag von UDO JÜRGENS

UDO JÜRGENS, der sich Jahrzehnte später (zurecht) sehr kritisch über das massiv gesunkene Niveau bei der Eurovision geäußert hatte (vor 50 Jahren war es noch üblich, live zu musizieren, heute hat man ja „die technischen Möglichkeiten nicht dazu“. Ganz anders äußerte sich der Superstar anno 1972 und nannte „Apres toi“ damals in der BRAVO sogar „meine liebste Platte“: 

Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich mich über VICKYs Grand-Prix-Sieg freue. Den hat sie verdient. Natürlich ist „Apres toi“ ein gutes Lied. Aber ich meine, dass diesmal nicht der Song gewonnen hat. In Edinburgh hat VICKYs großartige Persönlichkeit gesiegt. 

Bezeichnend: Noch heute, 50 Jahre später, ist VICKY LEANDROS sehr bekannt und beliebt. Und der diesjährige deutsche Teilnehmer? Wie heißt der noch mal? Oder die Sieger der letzten Jahre? Viele schon jetzt vergessen. Ganz anders VICKY LEANDROS – bis heute ein beliebter Gast im deutschen Fernsehen und auf internationalen Bühnen. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!

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Fotos: VICKY LEANDROS Fanclub

 

 

 

 

 

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IKKE HÜFTGOLD: „Darf dieser Mann für Deutschland singen?“ – Exakt 25 Jahre nach GUILDO tritt er an! 2

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IKKE HÜFTGOLD hat es tatsächlich als TikTok-Sieger zum ESC-Vorentscheid geschafft

Nachdem der NDR auch in diesem Jahr wieder sehr merkwürdige Kriterien angelegt hat, wer Deutschland beim ESC vertreten darf (oberste Maxime: Kein Schlager, ebenfalls von größter Wichtigkeit: Kein deutscher Text – und Transparenz, warum der eine Titel es geschafft hat und der andere nicht ist auch wie immer unerwünscht), haben wir überlegt, diese zur Witzveranstaltung verkommene Veranstaltung gar nicht mehr zum Thema zu machen.

Welcher Song Deutschland in diesem Jahr wieder bis auf die Knochen blamiert, erschien uns egal, wobei der eine oder andere Titel nicht ganz so schlimm ist wie das, was wir von den Vorjahren kennen (mit LORD OF THE LOST wäre zumindest ein erneuter letzter Platz wohl nicht zu erwarten). 

Nach wie vor nebulöse Kriterien für die Auswahl

WARUM z. B. eine SENTA oder ein THOMAS GODOJ keine Berücksichtigung fanden – schwer zu sagen. Transparent wird das ja nicht kommuniziert. Und warum es eine TikTok-Vorauswahl gab, bei der man sich als Fan nur dann beteiligen konnte, wenn man sich dort angemeldet hatte, um ältere Voter vom Verfahren auszuschließen, ist für einen öffentlich-rechtlichen Sender auch eine merkwürdige Vorgehensweise. Dass die Quittung dafür nun der Sieg von IKKE HÜFTGOLD ist, ist natürlich endlich mal ein positiver Aspekt, der wieder Lust auf den ESC macht. 

Vor 25 Jahren: „Darf dieser Mann für Deutschland singen?“

Schlager wird ansonsten ja ohnehin ausgeklammert, obwohl noch immer die allermeisten ganz großen ESC-Hits aus dem Schlagersektor stammen. Vor 25 Jahren war die Situation ähnlich. Damals hat sich GUILDO HORN dem Wettbewerb gestellt. Und damals gab es noch NDR-Entscheidungsträger, die sich nicht NUR am eigenen Geschmack orientiert hatten. Die BILD fragte damals – auf den Tag genau(!) am Tag der Nominierung von IKKE – exakt am 4. Februar 1998 titelte die BILD: 

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Das Wort „Krieg“ ist natürlich aus aktuellem Anlass völlig unpassend, das Thema an sich aber interessant. Mit IKKE HÜFTGOLD stellt sich ein ähnlich polarisierender Interpret, dessen Song mitnichten ein „Ballermann-Song“ ist. Augenzwinkernd, selbstironisch und für IKKEs Verhältnisse fast tiefsinnig – dem NDR wäre zu wünschen, wenn IKKE nun eine ähnliche Lawine wie im Vorjahr ESKIMO CALLBOY lostreten könnte, als auch der Frust über selbstgerechte Alleinentscheider, die diesen unglaublich erfolgversprechenden Titel einfach mal so aussortiert hatten.

Schon im November hatten wir die Hoffnung, dass IKKE es schafft. Immerhin: Die erste Hürde ist genommen. 

Wir finden: Der Zweck heiligt die Mittel – wir drücken die Daumen, dass IKKE HÜFTGOLD mit seinem geschickten Medienumgang vielleicht sogar mehr erreicht als einen TikTok-Sieg. Aktuell gratulieren wir sehr herzlich dazu, dass nach Jahren mal wieder ein Schlager zur Wahl steht, was NUR mittels eines Publikumsvotings möglich wurde und NICHT von einer weitsichtigen Jury möglich gemacht worden ist…

 

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CHRISTIN STARK: Quote „Schlager des Monats“ in etwa auf „BRINK“-Niveau 11

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CHRISTIN STARK: Quote im „grünen Bereich“

Wenn BERNHARD BRINK zu den Schlagern des Monats lud, hat er nach unserer Erinnerung oft 2-stellige Marktanteile geholt und 300.000 Zuschauer geholt. Bei „ihrer“ ersten Ausgabe konnte CHRISTIN STARK diese Werte spielend ebenfalls erreichen. 330.000 Zuschauer im MDR-Sendegebiet und 10,7 Prozent Marktanteil (ebenfalls bezogen auf das MDR-Sendegebiet) sind ordentliche Werte. 

Ob die Umstellung von Albumcharts auf Radiocharts geschickt war und dann der Hinweis (mit Ansprache an das Publikum) auf „IHRE“ Charts, obwohl wohl die wenigsten Zuschauer Radioredakteure sind. Andrerseits lässt sich nicht abstreiten, dass durch die Umstellung des Wertungsverfahrens mehr Abwechslung drin ist und auch Namen dabei sind, die sonst nicht in den einschlägigen Schlagersendungen dabei sind. 

Hinweis: Hinsichtlich der Quotenbeurteilung können wir nur auf das MDR-Sendegebiet abheben, weil die bundesweiten Quoten nach unserer Kenntnis nicht offiziell nicht abrufbar sind. 

Quelle: MDR / Gfk, AGF
Foto: Daniela Jäntsch

 

 

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