
FREDDY QUINN: Sein 54 Jahre alter Hit „100 Mann und ein Befehl“ ist beklemmend aktuell
Es ist unglaubliche 54 Jahre her, dass FREDDY QUINN 1966 letztmals mit „100 Mann und ein Befehl“ die deutschen Singlecharts angefĂŒhrt hatte. Auch wenn sein Titel bisweilen von ganz falschen Sympathisanten missbraucht wird, ist es nach unserer Wahrnehmung ein klares Anti-Kriegs-Lied. Hier mal ein Zitat aus dem Text:Â
Und ein Weg, den keiner will…
Verbranntes Land – und was ist der Sinn?
Interessant ist, dass man dem Original von „STAFF SERGEAN BARRY SADLER“ noch kriegsverherrlichende Inhalte vorwerfen kann und der tolle Text des groĂartigen Textdichters ERNST BADER ins Gegenteil gekehrt hat und damit den Titel durchaus wertvoll gemacht hat.Â
SHIREGREEN: Neue Version des Liedes – mit beklemmender AktualitĂ€t
Ohne die zeitgeschichtliche Bedeutung zu kennen, hat SHIREGREEN genau diesen Titel von FREDDY QUINN gecovert – kurios: gefördert aus dem Bundesprogramm „Partnerschaft Demokratie“. Gerne prĂ€sentieren wir den Pressetext zur neuen Version, bei deren Entstehung wohl kaum jemand erwartet hĂ€tte, wie aktuell dieses 54 Jahre alte Lied wieder werden wĂŒrde:Â
Von patriotischer MilitĂ€rhymne zum berĂŒhrenden Friedenslied
Shiregreen veröffentlicht neue Interpretation des Klassikers âHundert Mann und ein Befehlâ
Geschrieben als patriotische MilitĂ€rhymne zu Zeiten des Vietnamkriegs, gefeiert als deutscher Schlagererfolg in den Sechzigern, missbraucht als Marschlied von rechten Kriegsverherrlichern – nach einer wechselvollen 55-jĂ€hrigen Geschichte wird der Klassiker âHundert Mann und ein Befehlâ nun von dem Liedermacher Klaus Adamaschek und seiner Band Shiregreen als klassisches und berĂŒhrendes Anti-Kriegs-Lied grundlegend neu interpretiert.
Bereits 13 Alben hat der heute 64-jĂ€hrige Singer/Songwriter Klaus Adamaschek mit seiner Band Shiregreen mit seinen eigenen Liedern veröffentlicht, darunter auch zahlreiche zeitkritische Friedenslieder wie âDavids Liedâ (2015), âNot fighting in any warâ (2017) oder âDeutschlandreiseâ (2020â). Auf dem kommenden Album âIndian Summerâ (VĂ-Datum 25.03.2022) wagt sich Adamaschek mit der neuen Version des Klassikers âHundert Mann und ein Befehlâ nun an ein ebenso spannendes wie zwiespĂ€ltiges StĂŒck der Musik- und Zeitgeschichte.
Die Geschichte des Liedes beginnt Mitte der Sechziger in den USA: Mit âThe ballad of the green beretsâ verfassen Barry Sadler und Robin Moore 1966 einen patriotischen Lobgesang auf eine US-Eliteeinheit, mitten im Vietnamkrieg natĂŒrlich ein eindeutiges politisches Statement. Entsprechend geraten dann auch die Auftritte von Barry Sadler, in Paradeuniform salutierend, mit TrĂ€nen in den Augen und immer wieder unterbrochen vom vaterlĂ€ndischen Jubel des Publikums. âThe ballad of the green beretsâ schafft es auf Platz 1 der US-Charts und wird in den USA die meistverkaufte Single des Jahres 1966. Selbst der groĂe Johnny Cash covert den Song, eher kein Ruhmesblatt seiner wechselvollen Karriere.
Noch im gleichen Jahr verfasst der deutsche Schlager- und Chansonschreiber Ernst Bader, der sich mit Liedern fĂŒr Sechziger-Jahre-GröĂen wie Alexandra, Charles Aznavour und Dalida einen Namen gemacht hatte, die deutsche Fassung âHundert Mann und ein Befehlâ, mit dem der âewige Seemannâ Freddy Quinn einen Nummer-Eins-Hit in Deutschland landet. Der deutsche Text ist aus der Sicht eines Soldaten geschrieben und stellt, eher vorsichtig, den Sinn des Krieges in Frage. Die SchlagersĂ€ngerin Heidi BrĂŒhl singt im gleichen Jahr eine leicht verĂ€nderte Version aus der Sicht eines MĂ€dchens, das auf seinen im Krieg verlorenen Geliebten wartet. Beide Versionen rĂŒhren Millionen Deutsche zu TrĂ€nen.
Trotz dieser eher friedfertigen Ausrichtung des deutschen Textes findet âHundert Mann und ein Befehlâ starken Widerhall in rechtslastigen Kreisen und wird bis heute fĂŒr kriegsverherrlichende und deutschtĂŒmelnde Zwecke missbraucht. Die von einem markigen MĂ€nnerchor vorgetragene Marschversion, unterlegt mit dem Text in NS-Runen, wird auf dem sogenannten „Marschliederkanal“ ĂŒber sechs Millionen Mal aufgerufen, die zahllosen und eindeutigen Kommentare darunter sprechen fĂŒr sich.
Klaus Adamaschek und Shiregreen definieren das StĂŒck nun grundlegend neu. Im berĂŒhrenden Duett mit der SĂ€ngerin Marisa LinĂ prĂ€sentiert Adamaschek âHundert Mann und ein Befehlâ als folkigen Anti-Kriegs-Song, ganz in der Tradition legendĂ€rer ProtestsĂ€nger wie Pete Seeger, Neil Young oder auch Hannes Wader. VordergrĂŒndige MarschanklĂ€nge werden komplett vermieden, stattdessen sorgt die Band u. a. mit Akkordeon, Slide Guitar und Harps fĂŒr viel melancholische WĂ€rme, und die ausdrucksstarken Stimmen geben dem Song genau die emotionale Tiefe, die der Text verdient.
Eindringlich visualisiert wird die Anti-Kriegs-Botschaft der Shiregreen-Version durch ein bewegendes Musikvideo, unterlegt mit ausdrucksstarken Bildern aus fortwĂ€hrendem Krieg. Gedreht wurde im geschichtstrĂ€chtigen Jakob-Grimm-Gymnasium in Rotenburg an der Fulda und im renommierten Toolhouse Studio direkt gegenĂŒber, in dem auch das zugehörige Shiregreen-Album âIndian Summerâ aufgenommen wurde. Im Video wie auch in der Album-Version widmet Adamaschek das Lied seinem Vater, âder mit 15 Jahren in den Krieg ziehen musste und mich spĂ€ter gelehrt hat, dass jeder Krieg ein Verbrechen ist und dass keiner mitmarschieren sollte.â
Quelle Pressetext: DMG Germany
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Immerhin fast 55 Jahre alt ist der Song 100 Mann und 1 Befehl von freddy Quinn
Aber er ist ja seit dem vergangenen Donnerstag wieder mal so sehr absolut aktuell wie sonst nicht mehr
Hiermit möchte ich gleichzeitig den Ăberfall bzw den Angriff der russischen Armee, nicht der ganzen russischen Bevölkerung, auf die Ukraine und auf dessen Bevölkerung aufs allerschĂ€rfste verurteilen
Aber es stimmt nicht, dass es seit ĂŒber 70 Jahren auf europĂ€ischen Boden 1 Krieg gibt ich erinnere hiermit auch so sehr an den Krieg im ehemaligen Jugoslawien mit den vielen Toten und mit den vielen verletzten und mit den vielen SchĂ€den an den GebĂ€uden usw
Jeder Krieg, egal ob nun in Europa oder auch anderswo, ist völlig unnötig so etwas dient doch nur der RĂŒstungsindustrie der welt
Da kann man nur eins sagen pfui bah