ART GARFUNKEL JR.: Kurioser Chartrun seines dem Vater gewidmeten Albums „Wie du – Hommage an meinen Vater“Kommentare deaktiviert fĂŒr ART GARFUNKEL JR.: Kurioser Chartrun seines dem Vater gewidmeten Albums „Wie du – Hommage an meinen Vater“
ART GARFUNKEL JR.: Sein Album hÀlt sich hartnÀckig in den Charts
Manchmal ist es wirklich kurios. ART GARFUNKEL JR. hat schon im letzten Jahr ein bemerkenswertes Album veröffentlicht, das seinem Vater gewidmet ist. Darauf befinden sich Duette mit vielen populĂ€ren Schlagerstars, die die legendĂ€ren Hits von PAPA ART GARFUNKEL auf Deutsch interpretieren. Die CD hat sich fĂŒr einen „Newcomer“ recht ordentlich verkauft – ein Top-20-Erfolg war zunĂ€chst aber nicht zu verzeichnen. Das Album stieg am 5. November auf Platz 59 ein und konnte sich eine Woche spĂ€ter immerhin in den Top-30 katapultieren. Nun sind einige Wochen vergangen und – zumindest fĂŒr uns ĂŒberraschend – in der 6. Chartwoche wurde die Top-20 geknackt.
Platz 18 ein toller Erfolg
Sechs Wochen Top-100, nun sogar Top-20 – das ist ein bemerkenswerter Erfolg fĂŒr ART GARFUNKEL JR. Wir gehen davon aus, dass sein Vater stolz darauf sein kann, zumal das Vater-Sohn-VerhĂ€ltnis offensichtlich gut ist. Das letzte Chart-Album von ART GARFUNKEL „senior“, das 1998 die Charts erreicht hatte, war „Daydream – Songs From A Father To A Child“. Da hat er wohl nicht damit gerechnet, dass Söhnchen ART JR. knapp 24 Jahre spĂ€ter seinerseits die Charts mit den Hits von Papa sprengt – wir gratulieren zu diesem schönen Erfolg.Â
IKKE HĂFTGOLD hat es tatsĂ€chlich als TikTok-Sieger zum ESC-Vorentscheid geschafft
Nachdem der NDR auch in diesem Jahr wieder sehr merkwĂŒrdige Kriterien angelegt hat, wer Deutschland beim ESC vertreten darf (oberste Maxime: Kein Schlager, ebenfalls von gröĂter Wichtigkeit: Kein deutscher Text – und Transparenz, warum der eine Titel es geschafft hat und der andere nicht ist auch wie immer unerwĂŒnscht), haben wir ĂŒberlegt, diese zur Witzveranstaltung verkommene Veranstaltung gar nicht mehr zum Thema zu machen.
Welcher Song Deutschland in diesem Jahr wieder bis auf die Knochen blamiert, erschien uns egal, wobei der eine oder andere Titel nicht ganz so schlimm ist wie das, was wir von den Vorjahren kennen (mit LORD OF THE LOST wĂ€re zumindest ein erneuter letzter Platz wohl nicht zu erwarten).Â
Nach wie vor nebulöse Kriterien fĂŒr die Auswahl
WARUM z. B. eine SENTA oder ein THOMAS GODOJ keine BerĂŒcksichtigung fanden – schwer zu sagen. Transparent wird das ja nicht kommuniziert. Und warum es eine TikTok-Vorauswahl gab, bei der man sich als Fan nur dann beteiligen konnte, wenn man sich dort angemeldet hatte, um Ă€ltere Voter vom Verfahren auszuschlieĂen, ist fĂŒr einen öffentlich-rechtlichen Sender auch eine merkwĂŒrdige Vorgehensweise. Dass die Quittung dafĂŒr nun der Sieg von IKKE HĂFTGOLD ist, ist natĂŒrlich endlich mal ein positiver Aspekt, der wieder Lust auf den ESC macht.Â
Vor 25 Jahren: „Darf dieser Mann fĂŒr Deutschland singen?“
Schlager wird ansonsten ja ohnehin ausgeklammert, obwohl noch immer die allermeisten ganz groĂen ESC-Hits aus dem Schlagersektor stammen. Vor 25 Jahren war die Situation Ă€hnlich. Damals hat sich GUILDO HORN dem Wettbewerb gestellt. Und damals gab es noch NDR-EntscheidungstrĂ€ger, die sich nicht NUR am eigenen Geschmack orientiert hatten. Die BILD fragte damals – auf den Tag genau(!) am Tag der Nominierung von IKKE – exakt am 4. Februar 1998 titelte die BILD:Â
Das Wort „Krieg“ ist natĂŒrlich aus aktuellem Anlass völlig unpassend, das Thema an sich aber interessant. Mit IKKE HĂFTGOLD stellt sich ein Ă€hnlich polarisierender Interpret, dessen Song mitnichten ein „Ballermann-Song“ ist. Augenzwinkernd, selbstironisch und fĂŒr IKKEs VerhĂ€ltnisse fast tiefsinnig – dem NDR wĂ€re zu wĂŒnschen, wenn IKKE nun eine Ă€hnliche Lawine wie im Vorjahr ESKIMO CALLBOY lostreten könnte, als auch der Frust ĂŒber selbstgerechte Alleinentscheider, die diesen unglaublich erfolgversprechenden Titel einfach mal so aussortiert hatten.
Schon im November hatten wir die Hoffnung, dass IKKE es schafft. Immerhin: Die erste HĂŒrde ist genommen.Â
Wir finden: Der Zweck heiligt die Mittel – wir drĂŒcken die Daumen, dass IKKE HĂFTGOLD mit seinem geschickten Medienumgang vielleicht sogar mehr erreicht als einen TikTok-Sieg. Aktuell gratulieren wir sehr herzlich dazu, dass nach Jahren mal wieder ein Schlager zur Wahl steht, was NUR mittels eines Publikumsvotings möglich wurde und NICHT von einer weitsichtigen Jury möglich gemacht worden ist…
Wenn BERNHARD BRINK zu den Schlagern des Monats lud, hat er nach unserer Erinnerung oft 2-stellige Marktanteile geholt und 300.000 Zuschauer geholt. Bei „ihrer“ ersten Ausgabe konnte CHRISTIN STARK diese Werte spielend ebenfalls erreichen. 330.000 Zuschauer im MDR-Sendegebiet und 10,7 Prozent Marktanteil (ebenfalls bezogen auf das MDR-Sendegebiet) sind ordentliche Werte.Â
Ob die Umstellung von Albumcharts auf Radiocharts geschickt war und dann der Hinweis (mit Ansprache an das Publikum) auf „IHRE“ Charts, obwohl wohl die wenigsten Zuschauer Radioredakteure sind. Andrerseits lĂ€sst sich nicht abstreiten, dass durch die Umstellung des Wertungsverfahrens mehr Abwechslung drin ist und auch Namen dabei sind, die sonst nicht in den einschlĂ€gigen Schlagersendungen dabei sind.Â
Hinweis: Hinsichtlich der Quotenbeurteilung können wir nur auf das MDR-Sendegebiet abheben, weil die bundesweiten Quoten nach unserer Kenntnis nicht offiziell nicht abrufbar sind.Â