JACQUELINE BOYER: Beim Schlager-Spaß mit ANDY BORG beendet sie am 26.12. ihre Karriere – 1. großer ESC-Hit Kommentare deaktiviert für JACQUELINE BOYER: Beim Schlager-Spaß mit ANDY BORG beendet sie am 26.12. ihre Karriere – 1. großer ESC-Hit

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JACQUELINE BOYER: Sie landete den ersten großen ESC-Siegertitel

Den Grand Prix Eurovision de la Chanson – heute ESC – gibt es seit 1956. In den ersten Jahren seiner Existenz war der Wettbewerb noch nicht sonderlich bekannt – daran zu erkennen, dass sich Jahre später niemand mehr an genaue Infos zum ersten Grand Prix erinnern kann – bekannt ist gerade einmal, dass LYS ASSIA den Wettbewerb mit „Refrain“ gewonnen hatte. Der erste echte ESC-Hit war aber nach unserer Kenntnis „Tom Pilibi“ von JACQUELINE BOYER, die für Frankreich den Titel holte. Unglaublich, was vor 61 Jahren sonst noch für Stars im Wettbewerb vertreten waren:

  • RUDI CARRELL („Wat een Geluk“) für die Niederlande
  • CAMILLO FELGEN („So laang we’s du do bast“) für Luxemburg
  • SIW MALMKVIST („Alla andra fÃ¥r varann“).

Den österreichischen Beitrag schrieb niemand geringerer als der große ROBERT STOLZ, ein Komponist von Weltruhm. Weniger bekannt ist wohl der deutsche Beitrag „Bonne nuit, ma cherie“, den WYN HOOP damals gesungen hat. Das Lied, das alles überstrahlt hat und der wohl erste große Hit der Eurovisions-Geschichte wurde, hieß aber: „Tom Pilibi“ – gesungen von einer damals gerade mal 18 Jahre alten Schönheit namens JACQUELINE BOYER. Auch wenn DOMENICO MODUGNO mit „Volare“ und „Ciao Ciao Bambina“ große Hits landen konnte, ist „Tom Pilibi“ der erste Siegertitel, der richtig „eingeschlagen“ ist und auch wegweisend für spätere stars wie FRANCE GALL (1965) und SANDIE SHAW (1967) wurde.

Der Siegertitel passte zum damaligen Zeitgeist – heute völlig unvorstellbar und doch vielleicht die Emanzipation etwas vorantreibend. Heute unvorstellbar: TOM PILIBI war jemand, der Königstöchter verführen konnte – also ist es für die kleine Schäferin toll, wenn sie ihne verfürhen kann, auch wenn der Mann sie nicht alleine betört. Andrerseits war die Interpretin emanzipiert genug, den „Schlingel“ in Tom Pilibi zu erkennen und selbstbewusst selbst zu bestimmen, ob sie sich auf des „Spiel“ einlässt.

Musikalische Familie

Die Siegerin 1960 wuchs in einer mehr als musikalischen Familie auf. Wenn andere in ihren Lebensläufen den Onkel, den Opa oder sonst wen bemühen müssen, ist es bei JACQUELINE anders: Ihre Mutter war die ebenfalls sehr populäre Sängerin LUCIENNE BOYER, die ihrerseits mit „Parlez-moi d’amour“ schon 1930 einen großen Erfolg hatte. Ihr Vater war JACQUES PILLS, der 1959 beim Grand Prix Eurovision für Monaco antrat und – anders als seine Tochter – Letzter wurde. Später trennte sich JACQUELINES Vater von ihrer Mutter und heiratete niemand geringeren als EDITH PIAF. Mehr Musikalität in einer Familie geht wohl nicht.

Wobei auch ihr erster Mann, den sie mit 18 Jahren geheiratet hatte, FRANCOIS LUBIANA, ebenfalls ein Sänger war – leider hielt das Glück dann aber nicht ewig, allerdings gibt es eine gemeinsame Tochter namens GIORGIA. Als sie 1966 einen schweren Autounfall hatte, saß er am Steuer, danach machte JACQUELINE eine künstlerische Pause, um das zu verarbeiten. Sowohl mit FRANCOIS wie auch mit ihrer Mutter LUCIENNE wie übrigens auch mit Größen wie PETER WECK sang JACQUELINE BOYER Duette ein.

Großer Hit „Mitsou“ in Deutschland

Ihren in Deutschland wohl größten Erfolg landete JACQUELINE BOYER mit einem Schlager, der – zumindest der Legende nach – von CHRISTIAN BRUHN eigentlich für CONNY FROBOESS vorgesehen war, die aber dankend abgelehnt hatte. JACQUELINE hingegen sang das Lied – fertig war der Riesenhit „Mitsou“ mit japanischen Elementen – zwar klischeehaft, aber schön.

Bei der ersten ZDF-Hitparade mit dabei

Am 18. Januar 1969 wurde deutsche Schlagergeschichte geschrieben. Mit dabei: JACQUELINE BOYER, die damit zu den noch lebenden Zeitzeugen dieses legendären Events gehört – sich aber eines Interviews zufolge leider nicht mehr wirklich daran erinnern kann. „Mein Herz sagt oui“ hieß der damalige Schlager. Auch in der dritten ZDF-Hitparade war JACQUELINE BOYER dabei – mit dem Song „Mucho Amore“ – danach dann leider nicht mehr.

Karriereende bei ANDY BORG

Immer mal wieder tauchte JACQUELINE BOYER auch bei ihren treuen Fans in Deutschland auf. Insbesondere die treue ESC-Community ließ sie immer wieder hochleben. Doch nun, mit über 80 Jahren, geht die Sängerin in (vorläufigen) Ruhestand. Sehr schön finden wir, dass ANDY BORG ihr dafür ein großes Forum bietet – am 26.12. verabschiedet sich JACQUELINE bei ANDY BORG endgültig von der Bühne. Wir wünschen der charismatischen ehemaligen ESC-Siegerin alles Gute und würden uns freuen, wenn zu dem Anlass noch mal ein schöner Sampler veröffentlicht wird – zuletzt hat sich Bear Family Records 1997 der beliebten Künstlerin angenommen.

 

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BERNHARD BRINK im Quotenrausch – allein im MDR-Gebiet fast 100.000 Zuschauer mehr als „Musi“ mit STEFANIE HERTEL 5

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BERNHARD BRINK verabschiedet sich mit überragender Quote

Vorab: Leider ist uns die bundesweite Quote der gestrigen „Schlagercharts“ nicht bekannt – veröffentlicht wurde (bislang) nur die im Sendegebiet des MDR erreichte Quote für die Sendung „Schlagercharts“. Aber die kann sich nicht nur sehen lassen, sondern ist schon extrem stark. Wir erinnern uns: Am vergangenen Samstag wurde STEFANIE HERTEL für ihren schönen Quotenerfolg mit der „Musi“ gefeiert – den Erfolg wollen wir angesichts des „Konkurrenzprogramms“ auch nicht schlecht reden, ANDY BORG gegen STEFANIE HERTEL zu programmieren, ist natürlich selten dämlich – sind halt echte Experten am Werk. – Aber ein Vergleich der Quoten im Sendegebiet des MDR (dort wurden ja beide Sendungen ausgestrahlt) ist schon interessant: 

  • „Schlagercharts“ mit BERNHARD BRINK im MDR: 448.000 Zuschauer, 13,7 % Marktanteil
  • „Wenn die Musi spielt“ mit STEFANIE HERTEL im MDR: 356.000 Zuschauer, 11,1 % Marktanteil

Auch über 30 Jahre nach seinem Einstieg beim MDR hat BERNHARD BRINK gute Quoten geholt. Dass der MDR seinen Top-Moderator einerseits scheinheilig (sorry) feiert für seine Erfolge und ihn dennoch abgesetzt hat, obwohl die Sendung konstant ordentliche Einschaltquoten erreicht hatte, ist nicht nachvollziehbar – man darf gespannt sein, ob das gute Niveau gehalten werden kann. Zu wünschen wäre es dem vom Schlagertitan etablierten Format. Und wer weiß? Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen Sender auf, dass BRINK ganz offensichtlich recht konstant für gute Quoten steht.

Foto: © MDR/Tom Schulze

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MAITE KELLY: Löst sie FLORIAN SILBEREISEN und THOMAS ANDERS an der Spitze der Airplay-Charts ab? 2

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MAITE KELLY: „Shooting Star“ mit „Ich brauch einen Mann“

Wir haben es fast kommen sehen. Okay, MAITE KELLY ist immer für einen Radiohit gut. Mit „Ich brauch einen Mann“ hat sie nach unserer Meinung aber einen richtigen Volltreffer gelandet – eine echte Wohltat im derzeitigen Schlager-Einerlei, wo sonst alles recht gleich und ähnlich klingt. Wir gratulieren MAITE und ihren Song-Coautoren DANIEL SOMMER, SEBASTIAN WURTH und FLORIAN KRAHE – wirklich ein großartiger Schlager, dem wir wünschen, in der nächsten Woche an der Spitze der Airplaycharts zu stehen. In den Single-Charts wird es bei den Promotern schwierig – der Radiopromoter hingegen macht ja seinen Job, so dass man hier wirklich optimistisch sein kann. Platz 2 in der aktuellen Liste ist ein toller Erfolg…

FLORIAN SILBEREISEN & THOMAS ANDERS: „Aller guten Dinge sind Drei“

Wie in der vergangenen Woche, konnten sich auch diesmal FLORIAN SILBEREISEN und THOMAS ANDERS an der Spitze der Airplaycharts Deutschland Konservativ Pop durchsetzen – insgesamt zum nunmehr dritten Mal. Wir gratulieren! – „Fan-nah“ wie das Team von FLORIAN ist, wird natürlich NICHTS darüber gesagt, wann die nächste „Feste“-Show produziert und / oder ausgestrahlt wird. Wobei man ja einfach eine beliebige Show des letzten Jahrs noch mal wiederholen könnte – Gäste und Titel sind ja ohnehin immer gleich, Vollplayback sowieso. Vielleicht sollte man nicht unbedingt das „Adventsfest“ nehmen, das würde vielleicht auffallen. – Aber all das kann dem von CHRISTIAN GELLER produzierten Nummer-1-Hit nichts anhaben – so bleibt zu hoffen: „Alles wird gut„. 

ANDREA BERG: Noch immer Top-3 mit „Viel zu schön, um wahr zu sein“

Mit ihrer aktuellen Single hat ANDREA BERG einen tollen Radiohit gelandet. Seit vielen Monaten hält sich die Schlagerqueen in den Top-3 der Airplaycharts Deutschland Konservativ Pop – und auch aktuell steht sie noch immer auf Platz 3 – einmal mehr gratulieren wir herzlich zu diesem großartigen Erfolg. 

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