MAGGIE MAE im Alter von nur 61 Jahren verstorben 4

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MAGGIE MAE tot: Wir Schlagerprofis sind traurig

Dass MAGGIE MAE in Deutschland im TV war, ist wohl schon sehr lange her. Die Künstlerin ist in die USA gezogen und ist medial so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung getreten, obwohl sie zeitweise ein großer Star war. Sie wirkte bei ihren Auftritten stets fröhlich, unbeschwert und nahbar. Wie das Portal smago.de herausgefunden hat, ist die beliebte Sängerin mit nur 61 Jahren am 30. August 2021 verstorben. 

Erster Auftritt mit 10 Jahren

Im zarten Alter von 10 Jahren absolvierte MAGGIE MAE gemäß Angaben des „Fachblatts“ BRAVO in der Schwarzwaldhalle Karlsruhe ihren ersten Auftritt – damals noch als ANDREA CARLE, so ihr bürgerlicher Name. Entdeckt wurde sie vom Produzenten HORST HORNUNG bei einem Talentwettbewerb. Ihre erste Single veröffentlichte sie mit 13 Jahren:

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Mit 14 Jahren Platz 1 in der ZDF-Hitparade

Kaum zu glauben: Damals schaffte das „verrückte Huhn“ (so wurde sie von der BRAVO genannt) als 14-jährige Realschülerin in der renommierten ZDF-Hitparade den ersten Platz gegen etablierte Stars. Wohl gemerkt: Sie war kein Nachwuchstalent, das bei Hecks Manager unter Vertrag stand, sondern hat sich mit Talent durchsetzen können. Der damalige Mastermind TRUCK BRANSS, nicht gerade bekannt für Gefühlsausbrüche, wird wie folgt zitiert:

Mädel, ich weiß nicht warum, aber am liebsten würde ich dir jetzt einen Kuss geben.

MAGGIE gab sich, obwohl sie Ballettschülerin war und ihr Vater GÜNTHER seriöser Steuerprüfer war, total verrückt mit unglaublichen Tanzbewegungen – das kam an, das gab es noch nie in der ZDF-Hitparade. Das Original stammt übrigens aus dem Jahr 1956 und stammt von BARBIE GAYE – siehe HIER. Ein Hit wurde es einige Jahre später in der Version von MILLIE – und schließlich 1974 durch MAGGIE MAE, die mit „My Boy Lollipop“ 17 Wochen in den Charts war – ihr leider einziger Charthit.

Auch „Baby Spaß muss sein“ ein Cover aus 1956

Und dann passierte das, was so oft passiert. Man versucht, den Erfolg zu kopieren und scheitert. Erneut sollte es eine Version des LITTLE-RICHARD-Hits aus 1956 richten – aus „Long Tall Sally“ wurde „Baby Spaß muss sein“ – ein Hit wurde das leider nicht. Dem Erfolg tat es keinen Abbruch: Sie gewann den Bronzenen BRAVO-Otto. Sogar ein Starschnitt wurde von ihr angefertigt. Außerdem wirkte sie bei der BRAVO-Super-Disco mit.

Zwei Mal Grand Prix Eurovision

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Mit dem von GEORG BUSCHOR und HENRY MAYER geschriebenen Song „Die total verrückte Zeit“ bewarb sich MAGGIE MAE um den Grand Prix 1975 – Siegerin wurde damals JOY FLEMING. Immerhin konnte sich MAGGIE für die ZDF-Hitparade qualifizieren, wo sie sich diesmal aber nicht platzierte – das gab damals laut BRAVO Tränen.

Ein Jahr später trat MAGGIE MAE noch einmal an – mit einem richtig tollen Song: „Applaus für ein total verrücktes  Haus“ vermittelte bunte Vielfalt, wie sie heute im Schlager normal ist, aber damals schon ungewöhnlich. Ein Jahr nach dem „ehrenwerten Haus“ kam „Appalaus für ein total verrücktes Haus“. Damit kam MAGGIE MAE auf Platz 3 – nachdem TONY MARSHALL (aus unfassbaren Gründen) disqualifiziert wurde, war sie dann sogar Zweite: 

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Siegerin beim internationalen Songfestival Freistadt (Österreich)

MAGGIE machte weiter und beteiligte sich kurz nach ihrem ersten ESC-Auftritt 1975 am internationalen Songfestival Freistadt. Hier holte sie mit dem gleichen Titel den Sieg vor AFRIC SIMONE aus Mosambique und RUBY MANILA aus Thailand. Im gleichen Jahr ging sie auch mit DENNIE CHRISTIAN zusammen auf eine 14-tägige Bädertour. Mit zunehmendem Erfolg beschloss MAGGIE, die Schule vor dem Realschulabschluss zu beenden und stattdessen die Badische Schauspielschule in Karlsruhe zu besuchen.

Erste und einzige LP 1976

Anfang 1976 wurde das erste Album von MAGGIE MAE veröffentlicht. Das Album hieß wie die neue Single „I’m On Fire“, die MAGGIE zwar sexy (rote Seidenhose, knallrote Stiefel) präsentierte, sich aber nicht durchsetzen konnte.

Dubioser Auftritt in San Remo

Mit einem italienischen Titel („Sing My Song“) trat MAGGIE MAE beim berühmten Festival von San Remo auf. Laut BRAVO gab es lautstarke Proteste – und dennoch wurde MAGGIE MAE nicht zum Finale zugelassen. Übrigens erging es ihr da wie einer gewissen ROMINA POWER, die ebenfalls nicht zur Endausscheidung zugelassen wurde. Selbst RITA PAVONEs Fürsprache half da laut BRAVO nichts. Immerhin: Sie trat anschließend im italienischen Fernsehen auf.

1976 auf großer Starparaden-Tour

Im Jahr 1976 war MAGGIE MAE auf großer Tour mit prominenten Kollegen wie BERND CLÜVER, PETER KRAUS und vielen anderen. Sie machte mit nur 15 Jahren den „Opener“. Selbstverständlich haben wir das Konzert in Dortmund damals besucht und können befinden: Schön war es. Damals noch mit Live-Band (FREDDY BROCK). Kurz darauf lernte sie ihren ersten Freund ROBERT kennen.

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1977: Neuer Produzent, neue Plattenfirma

 

Als MAGGIE MAE zum Produzenten JOACHIM HEIDER wechselte, der mit Namen wie UDO JÜRGENS; MARIANNE ROSENBERG und PETER MAFFAY sensationelle Hits ablieferte, klappte das nicht. Grund war ein gewollter Imagewechsel, den MAGGIE bei der CBS schaffen wollte, was aber laut ihrer Aussage misslang. Hinzu kam ein nicht diskutabler Hitparaden-Auftritt. Diesmal waren TRUCK BRANSS und MAGGIE MAE wohl nicht mehr ein Herz und eine Seele. MAGGIE sagte damals der BRAVO:

Branss wollte es so haben. Wegen der Jacke hat es Streitereien und Tränen gegeben. Ich musste sie einfach anziehen.

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Musikalisch versuchte sich MAGGIE dann an einer Ballade: „Und dann noch eins – ich liebe dich“. Das überzeugte das Publikum nicht sonderlich. Besser lief es mit einer neuen TV-Reihe namens die Gimmicks unter der Regie von MICHAEL PFLEGHAR, bei der MAGGIE im Stile von Klimbim, wo sie später auch mitwirkte, mitspielte und sich verdammt sexy gab. Die Sendung lief als Rahmenprogramm zur Serie „Zwei himmlische Töchter“.

Privat lief es in der Zeit nicht so gut für MAGGIE – sie entfremdete sich zeitweise von ihren Eltern und lebte laut BRAVO bei der Immobilienmaklerin GERDA KÖHLER. In späteren Interviews warf sie ihrem Vater vor, ihre damaligen Gagen veruntreut zu haben. – Dank BRAVO gab es dann aber doch wieder zum Glück eine Versöhnung. Der Versuch, ohne Brille aus MAGGIE einen musikalischen Star zu machen, ist leider zumindest auf die Musik bezogen gescheitert, auch wenn die Plattenfirma es anders sah: 

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1980er Jahre: Auswandern in die USA

Mit ihrem damaligen Mann ROBERT ist MAGGIE nach ihren letzten Plattenaufnahmen – u. a. sang sie noch den „Rock’n’Roll-Cowboy“, die deutsche Version von „Making Your Mind Up“ – in die USA ausgewandert, wo sie blieb und am 30. August 2021 nach Angaben ihres Mannes verstorben ist. Wir hatten immer gehofft, mal ein Interview mit der sympathischen Sängerin führen zu dürfen – immerhin gab es ein sehr schönes Autogramm. 

Nur seltene Auftritte in Deutschland

Nur selten ließ sich MAGGIE MAE nach Beendigung ihrer Gesangskarriere in Deutschland blicken – leider. Auch in späteren Lebensjahren versprühte sie immer Optimismus und Fröhlichkeit. 1994 war sie noch einmal zu Gast bei DIETER THOMAS HECKs „Musik liegt in der Luft“. 

Bitterer Covid-19-Tod

Mit erschreckenden Bildern dokumentierte MAGGIE MAEs Ehemann, wie elend die beliebte Sängerin verstorben ist. Seinen Angaben zufolge verstarb MAGGIE an den Folgen von Covid-19. MIKE YARDICH, MAGGIEs Witwer, rief laut Wikipedia dazu auf, sich impfen zu lassen. 

Kein einziger CD-Sampler

Es ist schon fast historisch – nach unserer Kenntnis gibt es von MAGGIE MAE bis heute keinen Re-Release-Sampler mit ihren teils wirklich schönen Aufnahmen. Vereinzelt wird mal „My Boy Lollipop“ und der gleichen verkoppelt – aber einen CD-Sampler gibt es nicht. Uns ist (außer ELKE BEST) kein weiteres Beispiel eines Stars, der in den Charts war und Popularität genoss, bekannt, von dem es wirklich nicht ein einziges Best Of gibt. Wie wäre es? Die Rechte müssten nach unserer Einschätzung bei Sony Music Catalog liegen. 

Möge MAGGIE MAE in Frieden ruhen – sie hat in nur wenigen Jahren viele Menschen mit ihrer Herzlichkeit, Fröhlichkeit und ihrem Können begeistert. 

 

 

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4 Kommentare

  1. Danke für den so fundierten Bericht über den WIRBELWIND .

    Maeggie hat mich in der Kindheit begleitet und My Boy Lollipop mit dem einzigartigen Style legendär bis heute .

  2. Danke für den so fundierten Bericht über den WIRBELWIND .

    Maeggie hat mich in der Kindheit begleitet und My Boy Lollipop mit dem einzigartigen Style legendär bis heute .

  3. danke für die vielen Infos zur verstorbenen Sängerin. Bin selbst nur wenig älter als sie und kann mich an ihren ersten Hitparaden-Auftritt noch erinnern. Was die CD-Sampler betrifft. Ich hätte gern einen von Tanja Berg, die wohl ähnlich bekannt ist wie Elke Best.

BERNHARD BRINK im Quotenrausch – allein im MDR-Gebiet fast 100.000 Zuschauer mehr als „Musi“ mit STEFANIE HERTEL 5

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+++zuerst bei Schlagerprofis.de+++Recherchieren statt Kopieren+++zuerst bei Schlagerprofis.de+++

BERNHARD BRINK verabschiedet sich mit überragender Quote

Vorab: Leider ist uns die bundesweite Quote der gestrigen „Schlagercharts“ nicht bekannt – veröffentlicht wurde (bislang) nur die im Sendegebiet des MDR erreichte Quote für die Sendung „Schlagercharts“. Aber die kann sich nicht nur sehen lassen, sondern ist schon extrem stark. Wir erinnern uns: Am vergangenen Samstag wurde STEFANIE HERTEL für ihren schönen Quotenerfolg mit der „Musi“ gefeiert – den Erfolg wollen wir angesichts des „Konkurrenzprogramms“ auch nicht schlecht reden, ANDY BORG gegen STEFANIE HERTEL zu programmieren, ist natürlich selten dämlich – sind halt echte Experten am Werk. – Aber ein Vergleich der Quoten im Sendegebiet des MDR (dort wurden ja beide Sendungen ausgestrahlt) ist schon interessant: 

  • „Schlagercharts“ mit BERNHARD BRINK im MDR: 448.000 Zuschauer, 13,7 % Marktanteil
  • „Wenn die Musi spielt“ mit STEFANIE HERTEL im MDR: 356.000 Zuschauer, 11,1 % Marktanteil

Auch über 30 Jahre nach seinem Einstieg beim MDR hat BERNHARD BRINK gute Quoten geholt. Dass der MDR seinen Top-Moderator einerseits scheinheilig (sorry) feiert für seine Erfolge und ihn dennoch abgesetzt hat, obwohl die Sendung konstant ordentliche Einschaltquoten erreicht hatte, ist nicht nachvollziehbar – man darf gespannt sein, ob das gute Niveau gehalten werden kann. Zu wünschen wäre es dem vom Schlagertitan etablierten Format. Und wer weiß? Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen Sender auf, dass BRINK ganz offensichtlich recht konstant für gute Quoten steht.

Foto: © MDR/Tom Schulze

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MAITE KELLY: Löst sie FLORIAN SILBEREISEN und THOMAS ANDERS an der Spitze der Airplay-Charts ab? 2

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MAITE KELLY: „Shooting Star“ mit „Ich brauch einen Mann“

Wir haben es fast kommen sehen. Okay, MAITE KELLY ist immer für einen Radiohit gut. Mit „Ich brauch einen Mann“ hat sie nach unserer Meinung aber einen richtigen Volltreffer gelandet – eine echte Wohltat im derzeitigen Schlager-Einerlei, wo sonst alles recht gleich und ähnlich klingt. Wir gratulieren MAITE und ihren Song-Coautoren DANIEL SOMMER, SEBASTIAN WURTH und FLORIAN KRAHE – wirklich ein großartiger Schlager, dem wir wünschen, in der nächsten Woche an der Spitze der Airplaycharts zu stehen. In den Single-Charts wird es bei den Promotern schwierig – der Radiopromoter hingegen macht ja seinen Job, so dass man hier wirklich optimistisch sein kann. Platz 2 in der aktuellen Liste ist ein toller Erfolg…

FLORIAN SILBEREISEN & THOMAS ANDERS: „Aller guten Dinge sind Drei“

Wie in der vergangenen Woche, konnten sich auch diesmal FLORIAN SILBEREISEN und THOMAS ANDERS an der Spitze der Airplaycharts Deutschland Konservativ Pop durchsetzen – insgesamt zum nunmehr dritten Mal. Wir gratulieren! – „Fan-nah“ wie das Team von FLORIAN ist, wird natürlich NICHTS darüber gesagt, wann die nächste „Feste“-Show produziert und / oder ausgestrahlt wird. Wobei man ja einfach eine beliebige Show des letzten Jahrs noch mal wiederholen könnte – Gäste und Titel sind ja ohnehin immer gleich, Vollplayback sowieso. Vielleicht sollte man nicht unbedingt das „Adventsfest“ nehmen, das würde vielleicht auffallen. – Aber all das kann dem von CHRISTIAN GELLER produzierten Nummer-1-Hit nichts anhaben – so bleibt zu hoffen: „Alles wird gut„. 

ANDREA BERG: Noch immer Top-3 mit „Viel zu schön, um wahr zu sein“

Mit ihrer aktuellen Single hat ANDREA BERG einen tollen Radiohit gelandet. Seit vielen Monaten hält sich die Schlagerqueen in den Top-3 der Airplaycharts Deutschland Konservativ Pop – und auch aktuell steht sie noch immer auf Platz 3 – einmal mehr gratulieren wir herzlich zu diesem großartigen Erfolg. 

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