MIREILLE MATHIEU: Die große Schlagerprofis-Biografie zum 75. Geburtstag Kommentare deaktiviert fĂŒr MIREILLE MATHIEU: Die große Schlagerprofis-Biografie zum 75. Geburtstag

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Am 22.07.1946 wurde MIREILLE MATHIEU als Àltestes von vierzehn Geschwistern in Avignon geboren. Ihr Vater ROGER war Steinmetz und Marmorschleifer, die Mutter MICHELLE Hausfrau. Sie lebte in einfachen VerhÀltnissen auf.

Kindheit in einfachen VerhÀltnissen

Bereits mit vierzehn Jahren brach sie (unter Legasthenie leidend) die Schule vorzeitig ab, um fĂŒr den Lebensunterhalt ihrer Familie mit zu verdienen. Sie fand eine Anstellung in einer Papierfabrik, wo sie BriefumschlĂ€ge klebte. Über ihre Kindheit sagte MIREILLE MATHIEU einmal: „Wir lebten in einem einfachen Holzhaus. Wenn es kalt war, dann war es wirklich kalt. Wir hatten nur einen kleinen Ofen, kein warmes Wasser. Wir mussten das Wasser in einem Topf heiß machen und uns dann damit waschen“. Von ihrem verdienten Geld leistete sie sich insbesondere Gesangsstunden bei ihrer Lehrerin LAURE COLLIÈRE.

Schon frĂŒh Teilnahme an Talentwettbewerben

Schon in jungen Jahren beteiligte sie sich an Talentwettbewerben. So nahm sie bereits im Juni 1964 am „Prix du CritĂ©rium de la Chanson“, einem Wettbewerb fĂŒr junge NachwuchssĂ€nger, teil. Wie schon bei anderen Wettbewerben trug sie ein Lied von EDITH PIAF vor. Begleitet wurde sie dabei von ihrer „Tante IRENE“, die spĂ€ter noch ihre langjĂ€hrige Garderobiere und beratende Freundin blieb.

Seit erstem TV-Auftritt der “Spatz von Avignon”

MIREILLE MATHIEU gewann den Wettbewerb und qualifizierte sich damit fĂŒr einen Auftritt in einer französischen TV-Show („TĂ©lĂ© Dimanche“). Auch dort trug sie im Rahmen eines Gesangswettbewerbs am 21.11.1965 erneut einen PIAF-Song vor („JĂ©zabel“) und gewann den Contest. In Anlehnung an EDITH PIAFs Spitznamen „Spatz von Paris“ wurde sie in Deutschland seit dieser Zeit als „Spatz von Avignon“ bezeichnet. – Kurz nach diesem Auftritt folgte MIREILLE MATHIEUs erster Auftritt im Pariser „Olympia“.

Entdeckt von JOHNNY STARK

In jenen Jahren wurde sie von Talent-Scout JOHNNY STARK entdeckt, der schon damals kein Unbekannter war, hatte er mit FRANCOISE HARDY, JOHNNY HALLIDAY, DALIDA und anderen populĂ€ren französischen Interpreten ja schon einige namhafte Show-GrĂ¶ĂŸen entdeckt. Von Beginn an wurde JOHNNY STARK MIREILLE MATHIEUs Manager und vĂ€terlicher Freund. Die Bravo schrieb 1968: „Sein Management ist zwar tyrannisch, aber erfolgreich“, so gesehen war JOHNNY STARK in Frankreich wohl eine Ă€hnliche Persönlichkeit wie es in Deutschland HANS R. BEIERLEIN seinerzeit war.

Ein weiterer wichtiger Name der Anfangszeit Mireille Mathieus war EDDIE BARCLAY (bĂŒrgerlich JACQUES CANETTI), der MIREILLE MATHIEU fĂŒr seine gleichnamige Schallplattenfirma unter Vertrag nahm. Gleich die erste LP wurde ein großer Erfolg. Das Album ist ĂŒbrigens kĂŒrzlich noch einmal neu als CD aufgelegt worden – Schlagerprofis.de berichtete HIER darĂŒber.

Erste USA-Reise im MĂ€rz 1966

Quasi von Anfang an war MIREILLE MATHIEU international mit französischsprachigen Aufnahmen erfolgreich. Schon im MÀrz 1966 unternahm sie ihre erste Reise in die USA und absolvierte ihren ersten TV-Auftritt dort in der ED-SULLIVAN-Show.

Bereits ihre erste „Mini-LP“ (genau gesagt EP) „Mon CrĂ©do“ wurde ein großer Erfolg. In Frankreich war es damals nicht wie in Deutschland (und „Rest-Europa“) ĂŒblich, Singles (mit 45 Umdrehungen, also quasi „kleine Schallplatten“) mit einem Lied auf Vorder- und RĂŒckseite zu veröffentlichen, dort waren eher „EPs“ mit in der Regel vier Liedern verbreitet. Die erste EP Mireilles wurde angeblich 1,7 Mio. mal verkauft. Diese Lieder sind auf dem o. g. Album enthalten.

Schon frĂŒh in Deutschland erfolgreich

In Deutschland veröffentlichte man den zweiten Titel der EP, „C’est ton nom“, auf Single, die es bereits am 15. Juli 1966 immerhin auf Platz 33 der deutschen Verkaufscharts brachte, was um so erstaunlicher ist, als MIREILLE MATHIEU damals noch nie in Deutschland aufgetreten war und französische Chansons nicht unbedingt immer zu Charts-Hits in Deutschland wurden. Der Komponist der ersten Traumschiff-Melodie, FRANCAIS LAI, komponierte diesen ersten Hit von MIREILLE MATHIEU, produziert wurde die Nummer mit PAUL MAURIAT auch von keinem Unbekannten: Der Orchesterchef machte aus VICKY LEANDROS‘ Grand-Prix-Lied „L’amour est bleu“ einen Welthit: Seine Version schaffte es zu einem Nummer-1-Hit in den USA als „Love Is Blue“ in instrumentaler Fassung.

Auch MIREILLE MATHIEUs zweiter 1966er Hit in Deutschland ist insofern bemerkenswert, als sie mit einer französischen Version eines englischen Hits („Rusty Bells“ von BRENDA LEE) punkten konnte: „Qu’elle Est Belle“. Auch hier ist ein prominenter Autor unter den Song-Autoren zu finden: Textdichter PIERRE DELANOE verfasste u. a. auch die französische Ursprungs-Version des Liedes „Le Rossignol Anglais“, aus dem UDO JÜRGENS Jahre spĂ€ter „Es wird Nacht, Senorita“ machte.

Erste deutschsprachige Aufnahme aus JAMES-BOND-Parodiefilm

In der James-Bond-Parodie „Casino Royale“ sang MIREILLE MATHIEU in der deutschen Synchronfassung ihre erste deutsche Aufnahme: „Ein Blick von Dir“, die deutsche Version des im Original von DUSTY SPRINGFIELD gesungenen Film-Liedes „The Look of Love“.

1967 erste kleine Deutschland-Tournee

Auch Mireilles 1967er Hit in Deutschland ist ein Kuriosum: ENGELBERT hatte mit „The Last Waltz“ einen Welthit, auch die deutsche Version von PETER ALEXANDER („Der letzte Walzer“) war in Deutschland erfolgreich – MIREILLE MATHIEU enterte hingegen mit ihrer französischen Version („La derniĂšre valse“) die deutschen Hitparaden. Vielleicht half dabei, dass sie 1967 erstmals in Deutschland auftrat und auf kleine, von „Stern-Musik“ unterstĂŒtzte rein französischsprachige Tournee ging.

Im Folgejahr wurde es noch kurioser: Ende 1968 wurde eine Single veröffentlicht, als dessen „Hit“ wohl zunĂ€chst der englischsprachige Song „Sometimes“ angesehen wurde, der am 15.12.1968 in Deutschlands Verkaufs-Hitparade auf Platz 37 ausgewiesen wurde. In Österreich wurde das Lied sogar ein Top-3-Hit. – In Deutschland entdeckte man dann aber die QualitĂ€t der RĂŒckseite der Single und deklarierte dann diese englischsprachige Nummer zum Hit. Kein Wunder, kommt doch einer der schönsten Namen des deutschen Sprachraums in diesem Lied vor – leider nicht so geschrieben, wie es vielleicht wĂŒnschenswert gewesen wĂ€re – aber immerhin: “Sweet Souvenirs Of Stefan” wurde ein Hit.

Erste Kooperation mit Plattenfirma Ariola

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Beide englischsprachige Songs wurden ĂŒbrigens von LES REED komponiert, der auch „The Last Waltz“ geschrieben hatte. Die „Doppel-A-Seiten-Single“ war der erste Hit von MIREILLE MATHIEU, der im Vertrieb der Ariola auf den Markt kam.

1969 erste Begegnung mit CHRISTIAN BRUHN

1969 kam die Mathieu erstmals nach West-Berlin (im Ost-Berliner Friedrichstadtpalast trat sie bereits 1966 auf), wo sie immer in Begleitung ihres Managers JOHNNY STARK und einer „Anstandsdame“ war (CHRISTIAN BRUHN schrieb einst ironisch, er sei ĂŒberrascht, dass nicht auch noch ein Pfarrer zugegen war). Als sie im Hotel Kempinski nĂ€chtigte, ergriff der ehemalige Lufthansa-Steward und damalige Musikverleger GERHARD HÄMMERLING die Chance, mit ihr ins GesprĂ€ch zu kommen. Gemeinsam mit dem damaligen Chef der Hansa-Musikproduktion, HANS BLUME, baute er einen guten Kontakt zu Mireille und JOHNNY STARK auf, wobei KÄMMERLINGs erstklassiges Französisch dabei eine große Hilfe war.

Gesucht: Deutsche Schlager fĂŒr MIREILLE MATHIEU

Nun musste noch ein richtiger Autor fĂŒr deutschsprachige Songs gefunden werden, weil geplant war, MIREILLE MATHIEU kĂŒnftig auch mit deutschen Liedern weiter aufzubauen. GERHARD HÄMMERLING stellte den Kontakt mit dem schon damals bekannten Schlagerkomponisten CHRISTIAN BRUHN her. JOHNNY STARK besuchte den Schlagerkomponisten, der zwei Lieder fĂŒr die erste deutschsprachige Single von MIREILLE MATHIEU vorbereitet hatte. Das Lied „Martin“ stieß sofort auf Zustimmung, die geplante B-Seite „Kopenhagen“ traf nicht den Geschmack Johnny Starks.

Da kam Textdichter und BRUHN-Partner GEORG BUSCHOR der Gedanke, dass man ja noch eine Lied-Skizze entwickelt hat, von der allerdings nur eine Zeile fertig war: „Hinter den Kulissen von Paris“ – CHRISTIAN BRUHN improvisierte auf diese Zeile, JOHNNY STERK war begeistert („C’est ca! Justement!“).

Der Rest ist Geschichte: Der Song wurde ein Riesenhit in Deutschland (Top-5) und ist bis heute so etwas wie die musikalische Visitenkarte MIREILLE MATHIEUs, was sicher auch daran liegt, dass textlich wie musikalisch mit allen Klischees aufgewartet wird. Besonders orginell ist der Wechsel vom polkaartigen 4/4-Takt mit Tempowechsel zum chansonhaften 6/8-Takt („und ewig fließt die Seine“), die zwischendurch dem Schlager den Hauch eines Chansons gibt.

Das Lied war so erfolgreich, dass bereits 1969 eine schwedische Coverversion von BIBI JOHNS aufgenommen wurde. Die auch in Deutschland populĂ€re frĂŒhere Grand-Prix-Gewinnerin SEVERINE produzierte 2001 eine französischsprachige Aufnahme des Titels.

Mit der Veröffentlichung dieser Produktion begann eine langjĂ€hrige erfolgreiche Partnerschaft zwischen „MIMI“, wie CHRISTIAN BRUHN MIREILLE MATHIEU zĂ€rtlich nannte und eben CHRISTIAN BRUHN. Wieder ein Kuriosum: Auch die B-Seite, „Martin“, wurde in den deutschen Charts notiert und schaffte es immerhin auf einen 12. Platz.

Gelungener Anschlusstreffer

Mit dem nĂ€chsten 1969er- Song des Gespanns Bruhn/Buschor konnte erneut ein Top-20-Hit gelandet werden: „Tarata Ting – Tarata Tong“. In einem Buch ĂŒber das Verlagshaus Meisel wird kurz auf die Texte des Textdichters Georg Buschor eingegangen, die dieser fĂŒr MIREILLE MATHIEU schrieb: „Liest man diese Texte nur, kommen sie einem erstaunlich schlicht, fast primitiv vor.Aber das sind sie keineswegs, vielmehr erstaunlich raffiniert“. Beispiel gefĂ€llig?:  „Tarata Ting, Tarata Tong, und darum sing‘ ich meinen Song“
 – Die B-Seite von „Tarata Ting“ war ĂŒbrigens „Das Wunder aller Wunder ist die Liebe“. Das ist insofern bemerkenswert, als dieser Song in Österreich bis auf Platz 12 der dortigen Charts kam.

KATJA EBSTEIN singt Demos fĂŒr MIREILLE MATHIEU ein

Vermutlich wurden Mireilles Texte bewusst einfach gehalten, weil sie ja kein Deutsch sprach und sich die Texte phonetisch merken musste. Hilfreich dabei war, dass – so steht es ĂŒbereinstimmend in den Biografien CHRISTIAN BRUHNs und von Labelchef SIGGI LOCH – KATJA EBSTEIN oftmals Demo-Aufnahmen der spĂ€teren Hits von MIREILLE MATHIEU einsang. Produzent GERHARD HÄMMERLE brachte MIREILLE MATHIEU dann meist die Songs in deutscher Sprache bei, spĂ€ter bekam sie dann noch zusĂ€tzlich Unterricht von einem Fan namens BEATE PAPPRITZ, die ĂŒber Jahre hinweg MIREILLE mit ihren deutschen Texten vertraut machte.

1969 erste ZDF-Show: “Rendezvous mit MIREILLE”

1969 erhielt MIREILLE MATHIEU bereits ihre erste TV-Show – im ZDF wurde am 2. Mai des Jahres „Rendezvous mit MIREILLE“ ausgestrahlt (Regie: FRANCOIS REICHENBACH).

Gelungener Start in die 1970er Jahre

Die 1970er Jahre starteten mit den fröhlichen Mireille-Schlagern „An einem Sonntag in Avignon“ und „Es geht mir gut, Cheri“ unter der bewĂ€hrten Regie (CHRISTIAN BRUHN Musik, GEORG BUSCHOR Text)) – beide Titel schafften es in die Top-20. Auf der B-Seite der letztgenannten Single findet sich ĂŒbrigens das Lied „Meine Welt ist die Musik“, das CHRISTIAN BRUHN mal als eine seiner schönsten Kompositionen ansieht und wohl auch deshalb als Untertitel seiner Autobiografie „Marmorstein und Liebeskummer“ gewĂ€hlt hat. Auf der RĂŒckseite der Single charakterisiert die Ariola MIREILLE MATHIEU ĂŒbrigens als „kleine nette Mireille. Der strahlende Glanz ihrer Stimme machte sie berĂŒhmt – rund um den Erdball“. In der Tag ging MIREILLE 1970 erstmals auf Welt-Tournee und absolvierte Auftritte in Kanada, Skandinavien, Italien und Deutschland.

Pariser Festspiele

1971 gab es dann zunĂ€chst so etwas wie „Pariser Festspiele“ im Hause Mathieu – erfolgreich konnten sich die Songs „Ganz Paris ist ein Theater“ und „Der Pariser Tango“, Mireilles zweiter Top-10-Hit,  in den Hitlisten Deutschlands platzieren. Mal wieder eine Kostprobe des (wie oben erwĂ€hnt) unterschĂ€tzten Texter-Genies GEORG BUSCHOR: „Tango – Pariser Tango – ich wĂŒnsche mir, es bleibt noch lang so“. „Tango“ und  „lang so“ – reimt sich das wirklich? Solche Sorgen plagen die JACOB-SISTERS nicht, sie haben den Song erfolgreich gecovert („Bariser Tango“).

Hit “Akropolis Adieu” auf Gran Canaria entstanden

Inzwischen hatte Mireille so viele Platten verkauft, dass Komponist CHRISTIAN BRUHN sich von den Einnahmen einen Urlaub auf Gran Canaria gönnen konnte – in gewisser Weise war es aber wohl auch eine Art Arbeitsurlaub, jedenfalls sinnierte er auf der spanischen Insel ĂŒber die Textidee zum griechischen „Akropolis“. In Urlaubslaune kam ihm die zĂŒndende Idee, daran ein „Adieu“ zu hĂ€ngen. Wieder zu Hause angekommen, wollte er davon eine Demo-Aufnahme erstellen, es fand sich aber niemand zum Einsingen des Liedes, folglich sang BRUHN den Song in MIREILLEs „Spatzen-Tonart“ (allerdings eine Oktave tiefer) als Demo ein – zum Amusement des damaligen Ariola-Bosses MONTI LÜFTNER, den dieses Demo eher zum Lachen anregte, als darin einen Hit zu erkennen.

Zum GlĂŒck erkannte JOHNNY STARK das Potenzial des Hits: „Akropolis Adieu“ wurde ein großer Top-3-Hit in Deutschland, in der Schweiz konnte damit sogar die Spitze der dortigen Hitparade erklommen werden. Über zehn Jahre hielten NANA MOUSKOURIs „Weiße Rosen“ – nun sind sie lt. Song-Aussage „verblĂŒht“. Historisch ist der Song auch insofern, als er gerne (insbesondere von Travestie-KĂŒnstlern) fĂŒr MIREILLE-MATHIEU-Parodien verwendet wird. Mit ihrem unverwechselbaren Pagenkopf und ihrer eher kleinen GrĂ¶ĂŸe bietet sich das natĂŒrlich an.

Die letzten Hits aus 1971 kamen bei den Lesern des Fachmagazins DER MUSIKMARKT (ein Magazin, das nicht wie heute ĂŒblich einfach vorgelegte Pressetexte unkritisch abdruckt, ohne sie zu hinterfragen) so gut an, dass sie von den Leserinnen und Lesern des Blattes zur beliebtesten SĂ€ngerin des Jahres gewĂ€hlt worden ist.

Nachdem das mit dem Fernweh so schön geklappt hat, wurde 1972 die Mittelmeerinsel „Korsika“ besungen – zwar war das wieder ein Top-20-Hiit, konnte aber nicht an den großen Erfolg von „Akropolis“ anknĂŒpfen.

1972 Große Deutschland-Tour

Im September ging Mireille auf große Deutschland-Tournee (Premiere war am 20.09.1972 in Hamburg mit anschließender Premierenfeier im Hotel Atlantic). Kurz zuvor erschien das Lied zur ARD-Fernsehlotterie – „Hans im GlĂŒck“. Der Lotterie-„Vater“ JOCHEN RICHERT fuhr höchstpersönlich zu den ARD-Radiosendern, um den Programmgestaltern „das Lied fĂŒr den guten Zweck“ ans Herz zu legen. Außerdem durfte MIREILLE MATHIEU ihr Lied am 17.09.1972 bei der Eröffnungsveranstaltung zur Fernsehlotterie gleich zwei mal zu Gehör bringen.

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Angesichts dieser und weiterer sehr umfangreicher damaliger WerbeaktivitĂ€ten (z. B. wurde in einer Auflage von 1.000 StĂŒck fĂŒr den Fachhandel eine lebensgroße MIREILLE-MATHIEU-Pappfigur hergestellt), hielt sich der Erfolg der Single in Grenzen – immerhin Top-20 zwar, aber der Aufwand war ja auch enorm. „Lebensgroß“ heißt bei MIREILLE MATHIEU zwar nur 153 cm – aber immerhin


Parallel zum deutschen Song, der wie alle damaligen Hits von CHRISTIAN BRUHN und GEORG BUSCHOR verfasst wurde, erschien in Frankreich ĂŒbrigens eine Single, die insofern interessant ist, als sie u. a. von GIORGIO MORODER und MICHAEL KUNZE geschrieben wurde: „En frappant dans nos mains“, die in Deutschland weithin unbeachtet blieb und von USCHI GLAS auf Deutsch gesungen wurde („Denn ich liebe die Welt“).

1972, 1973 und 1974 mit BAMBI ausgezeichnet

FĂŒr ihre Erfolge wurde die Französin 1972 erstmals mit dem Unterhaltungspreis „Bambi“ ausgezeichnet; 1973 und 1974 wurde ihr diese Auszeichnung erneut verliehen.

Mit der nĂ€chsten 1973 veröffentlichten Single verfolgte Mireille Mathieu eine gewagte These: „Regen ist schön“ – ein Text, der nicht sonderlich fĂŒr Begeisterung sorgte, gerade mal eine Woche konnte sich die Single in den Charts halten. In seiner unlĂ€ngst erschienenen Autobiografie Ă€ußerte der sonst in solchen Dingen sehr zurĂŒckhaltende RALPH SIEGEL dazu klare Worte: „Regen ist wichtig und gut fĂŒr die Natur, aber ich hasse es, im Regen zu gehen oder zu stehen. 
 Nur ein ‚warmer Regen‘ kann Freude machen, indem man eine höhere GEMA-Zahlung erhĂ€lt als man erwartet hat
“ – tja, vielleicht war ja genau dieser GEMA-Regen gemeint?

Weiter ging es mit einer Hommage an die italienische(!) Hauptstadt – der flotte Song „Roma Roma Roma“ kam wieder besser an – MIREILLE MATHIEU nahm den Song auch in französischer Sprache auf.

Erster und bislang einziger Nummer-Eins-Hit in Deutschland

Die nĂ€chste Single war dann MIREILLE MATHIEUs erster und bislang einziger Nummer-Eins-Hit in Deutschland: „La Paloma AdĂ©â€œ.  Unter Toningenieur JÖRG SCHEUERMANN entstand mit Musikern wie Gitarrist SIEGFRIED SCHWAB im MĂŒnchener Union-Studio diese musikalische Bearbeitung eines traditionellen Liedes (ursprĂŒnglicher Komponist ist der 1865 verstorbene SEBASTIAN DE YRADIER) durch CHRISTIAN BRUHN.

Auch zu diesem Lied hat RALPH SIEGEL in seiner Autobiografie eine spannende Geschichte erzĂ€hlt: Durch das HinzufĂŒgen des Wortes „AdĂ©â€œ zum traditionellen Lied und natĂŒrlich durch den neuen Text von GEORG BUSCHOR entstand ein neues Copyright. CHRISTIAN BRUHN wird sich mal wieder angesichts der GEMA-Zahlungen gesagt haben: „Regen ist schön“


Nachfolger bei weitem nicht auf Niveu des vorherigen Superhits

Nach so einem Superhit einen Nachfolge-Titel zu finden, war schwierig. Mireille probierte es 1974 mit „Wenn es die Liebe will“ – mit einem griechisch angehauchten Arrangement – passend zum damaligen Zeitgeist – naturgemĂ€ĂŸ war der Song nicht annĂ€hernd so erfolgreich wie „La Paloma AdĂ©â€œ, kam aber durchaus in die Hitparaden. Auf französisch hieß der von Christian Bruhn komponierte Song „L’amour oublie le temps“.

Mit „Und der Wind wird ewig singen“ versuchte Mireille auch noch mal erfolglos, etwas in Richtung „Seemanns-Lieder“ zu gehen in Anlehnung an den „La Paloma“-Erfolg, was aber nicht von sonderlichem Erfolg gekrönt war. Trotz eines bombastischen Refrains war damit nicht mehr als ein Top-30-Hit in Deutschland drin.

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Jede Serie reißt einmal ein – warum sollte es bei Mireille Mathieu anders sein? – Nachdem von ihren mehr als einem Dutzend deutschsprachigen Singles JEDE in die Verkaufshitparade kam, wollte dieser Erfolg mit der Single „Paris vor 100 Jahren“ nicht gelingen. Diesmal bediente sich Produzent CHRISTIAN BRUHN (, der – wie groß auf der Single zu lesen ist – auch als Arrangeur und Dirigent in Erscheinung getreten ist, als Komponist wird er auch aufgefĂŒhrt -) des Themas „Can Can“ aus JACQUES OFFENBACHs Operette „Orpheus in der Unterwelt“.

Erfolg mit russischer Volksweise

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Nun war guter Rat teuer – wie konnte man Mireille wieder in die Charts zurĂŒckfĂŒhren? Das Rezept, das schon mal funktioniert hatte, sollte anno 1975 erneut aufgehen. Erneut bediente man sich einer Volksweise (diesmal war es ein russisches Lied), textete darauf einen neuen Text – und schon entstand mit „Der Zar und das MĂ€dchen (Besser frei wie ein Vogel zu leben, als im goldenen KĂ€fig zu sein)“ MIREILLE MATHIEUs nĂ€chster (und bis dato letzter) Top-10-Hit in Deutschland.

Vermutlich hat sich auch da CHRISTIAN BRUHN ein neues Copyright geschnappt, obwohl die Melodie deutschen Schlagerfreunden nicht wirklich neu gewesen sein dĂŒrfte – schon RONNY hatte mit der gleichen Melodie, aber einem anderen Text („Kleine Annabelle“) einen großen Erfolg. Der ursprĂŒngliche deutsche Originaltext, „Eintönig klingt hell das Glöcklein“, wird gerne von russischen Kosakenchören interpretiert.

HANS-ALBERS-Klassiker in neuem Glanz

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Nachdem das mit der Bearbeitung traditioneller Volksweisen bei Mireille Mathieu so gut funktioniert hat – auch FREDDY BRECK ist diesen Weg ja anfangs  gerne und erfolgreich gegangen, wurde erneut ein Lied bemĂŒht, das (wie schon La Paloma) ursprĂŒnglich mal mit HANS ALBERS ein Erfolg war (die optische und stimmliche Ähnlichkeit der beiden war aber auch frappierend
): „Aloa He“.

Die ungewöhnliche Schreibweise “Aloa He” erklĂ€rt sich vielleicht wie folgt: : Auch bei „Aloa He“ dĂŒrfte durch die andere Schreibweise (als Aloha-Oe) ein neues Copyright entstanden sein.

Die „Melodie vom fernen Palmenstrand“ kam beim Publikum aber wohl nur bedingt authentisch rĂŒber – mehr als ein Top-40-Erfolg war 1976 damit nicht drin. Nur vier Jahre spĂ€ter hatte die GOOMBAY DANCE BAND mit einer englischen Version des Songs („Aloha Oe, Until We Meet Again“) einen Top-5-Hit – ob das an OLIVER BENDTs Minipli-Frisur oder an den rassigen Karibik-Schönheiten lag, ist schwer zu sagen. (Mit ACHIM REICHELs „Aloha Heja He“ hat die Volksweise ĂŒbrigens nichts zu tun).

Wein aus Bordeaux berauscht die Fans nicht

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Den Text des nĂ€chsten Liedes „Der Wein war aus Bordeaux“ schrieb 1976 erstmals nicht Georg Buschor –diesmal durfte Kurt Hertha ran – mit wenig Erfolg, die Single konnte sich nicht in der Verkaufshitparade platzieren. Einer der GrĂŒnde dafĂŒr könnte das Plattencover sein. Forenmitglied „Bette Davis Eye“ analysiert zu diesem Thema streng sachlich: „Auf dem Cover sieht sie aus wie ’ne besoffene Porno-Queen“. – Dem ist wohl nichts hinzuzufĂŒgen.

Die “Kleine Schwalbe” fliegt in die Top-25

Auch zur nĂ€chsten Single Mireilles findet man im Internet bisweilen spitzfindige Äußerungen wie: „Der Spatz aus Avignon besingt einen anderen komischen Vogel“: „Kleine Schwalbe (fĂŒr die Heimkehr ist es nie zu spĂ€t)“. Foren-Teilnehmerin „Windfee“ drĂŒckt es noch etwas krasser, aber durchaus originell aus: „Der große Star mit dem Titel Spatz von Avignon besingt eine kleine Schwalbe – gut gevögelt, Mireille“.

Wobei – der, der eigentlich „gevögelt“ hat – also der Textdichter des Liedes war in diesem Fall GÜNTHER BEHRLE  – auch der nahm sich wieder einer traditionellen Melodie an, diesmal wurde der „FremdenlegionĂ€r“ („Gefangen in maurischer WĂŒste“) mit neuem Text versehen. Im Original wurde das Lied von VICO TORRIANI und HEINO bekannt gemacht. FĂŒr einen 25. Platz in der deutschen Verkaufshitparade hat es 1976 immerhin gereicht.

Ist denn schon Weihnachten?

Das Jahr 1976 abgeschlossen wurde mit einer weihnachtlichen Single. Die leichten TextĂ€nderungen, um aus einem traditionellen Lied eine neues Original zu machen, wurden immer abenteuerlicher – mein diesbezĂŒgliches Lieblingsbeispiel ist „Aber(!) Heidschi Bumbeidischi“ – genutzt hat es in dem Fall nichts, das Lied war kein kommerzieller Erfolg.

In PETER ALEXANDERs großer WALT-DISNEY-Show hatte MIREILLE in jenem Jahr einen Auftritt als Schneewittchen – schon damals sang sie mit diesem großen Ausnahme-Entertainer ein Duett – Jahre spĂ€ter veröffentlichte sie mit ihm ja sogar eine Single, dazu spĂ€ter mehr.

Personalityshow: “Es ist Zeit fĂŒr Musik”

1977 ließen die Verkaufszahlen fĂŒr MIREILLE MATHIEUs Single-Veröffentlichungen merklich nach – in jenem Jahr konnte sie keinen Hiterfolg landen, obwohl mehrere Singles veröffentlicht wurden. Das ist besonders erstaunlich, als 1977 im ZDF eine Personalityshow mit Mireille ausgestrahlt wurde unter dem Motto: „Es ist Zeit fĂŒr Musik“. Special Guest war damals SASCHA DISTEL.

“Liebe auf Zeit” erfolgreicher als “Walzer der Liebe”

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Ende 1976 hatte der Gitarrist RICKY KING mit dem Instrumental-Lied „La Reve“ einen Hit. Die Komposition ist eine als „Romanza“ bekannte spanische Gitarrenmelodie,  zu der es schon einige Gesangsversionen gab (BIBI JOHNS sang „Eine Romanze mit Dir“, FRANCOISE HARDY „San Salvador“ und RENATE KERN „Herbstwind“). BERNHARD BRINK erkannte die Zeichen der Zeit und veröffentlichte zeitnah „Liebe auf Zeit“ und hatte damit einen großen Hit.

In diesem Fall war die Traditional-Adaption zu spĂ€t – der von ROBERT JUNG getextete „Walzer der Liebe“, MIREILLE MATHIEUs Version der „Romanze“,  kam vermutlich zu spĂ€t auf den Markt.

Der nĂ€chste Schlager war wieder eine CHRISTIAN-BRUHN-Komposition. Auch wenn der Text „Die Liebe kennt nur der, der sie verloren hat“ von GÜNTHER BEHRLE aus dem Leben gegriffen sein dĂŒrfte – das Lied war ein Flop.

Duett mit DEAN MARTIN

1977 nahm sich CHRISTIAN BRUHN dann die Oper „Norma“ von VINZENZO BELLINI vor. Mit der daraus stammenden Arie „Casta Diva“ hatte er wieder Lied-Material „ohne Copyright“ (erneut das Motto „Regen ist schön“ – eben der warme GEMA-Regen). In Frankreich ging die Rechnung voll auf – „Mille colombes“ wurde dort ein großer Erfolg, so dass der Titel als Duett-Version mit DEAN MARTIN(!) unter dem Titel „A Million“ veröffentlicht wurde, was aber offensichtlich nicht wirklich funktioniert hatte.

Aufforderung “Nimm noch einmal die Gitarre” ohne Reaktion

Auch in Deutschland wurde die Single mit deutschem Text von MICHAEL KUNZE als „Nimm noch einmal die Gitarre“ erstaunlicherweise kein Erfolg, obwohl Mireille damit in großen TV-Shows wie „Disco“ und „Zum Blauen Bock“ zu Gast war. (In den 90er Jahren war allerdings DANA WINNER mit ihrer Version („Geef de kinderen een wereld“ mit dem Lied erfolgreich).

Erster Auftritt in der ZDF-Hitparade

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Nach absolvierter großer Deutschland-Tour im FrĂŒhjahr 1978 trat am 26.06.1978 ein historisches Ereignis ein: Mireille Mathieu „ließ sich dazu herab“, in DIETER THOMAS HECKs ZDF-Hitparade aufzutreten – und zwar mit dem ersten Verkaufs-Hit seit lĂ€ngerer Zeit: „Santa Maria“. Die von GÜNTHER BEHRLE getextete Nummer schaffte es immerhin bis auf Platz 13 der deutschen Verkaufs-Bestenliste.

Nachdem PAOLA mit ihrer Version des Linda-Ronstadt-Hits von „Blue Bayou“ einen großen Erfolg erzielen konnte, machte Mireille davon eine französische Version, die in Deutschland vom Erfolg her nicht annĂ€hernd an PAOLAs Version heranreichen konnte.

Album zum Jahr des Kindes 1979

PĂŒnktlich zum Jahr des Kindes 1979 musste kurz vorher natĂŒrlich eine Single aufgenommen werden, die das Thema zum Inhalt hat – so dachte man sich wohl seinerzeit, die Taktik ging aber nicht auf, obwohl diesmal der renommierte Textdichter FRED JAY als Co-Autor gewonnen werden konnte. Das Lied „Alle Kinder dieser Erde“ erschien auch in französischer Version („Un enfant viendra“).

1979 durfte nach lĂ€ngerer Zeit wieder GEORG BUSCHOR einen Text fĂŒr Mireille beisteuern – erneut bedienet man sich eines Traditionals – das Ergebnis war der erfolglose Song „Wenn die Liebe nicht wĂ€r“. Im Original handelt es sich um den Song „Travailler c’est trop dur“ von JULIEN CLERK (danke an „Peter Pan“ von „memoryradio.de“ fĂŒr diese Info!).

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International wurde 1979 ĂŒbrigens auch eine Single mit einem Duett mit PAUL ANKA veröffentlicht. Name der Scheibe: „Andy“.

Das Jahrzehnt klingt russisch aus

Mit dem melancholischen russisch angehauchten nachdenklichen Schlager „Zu Hause wartet Natascha“ (Text: GÜNTHER BEHRLE) wurden die 1970er Jahre abgeschlossen, fĂŒr eine Woche konnte sich MIREILLE MATHIEU damit noch mal in den Top-50 der deutschen Verkaufs-Charts positionieren, danach gab es eine vierjĂ€hrige „Hitparadenpause“ (, was die Verkaufs-Charts angeht – was DIETER THOMAS HECKs ZDF-Hitparade angeht, dauerte es rund 18 Jahre, bis sie erneut in der Schlagershow auftrat).

HAROLD FALTERMEYER ĂŒbernimmt

Nach langjĂ€hriger Zusammenarbeit startete MIREILLE MATHIEU in die 80er Jahre mit einem neuen Produzenten. Der umtriebige HAROLD FALTERMEYER (auf den Singles schreibt er sich mit „i“, inzwischen hat sich aber wohl die Schreibweise mit „y“ durchgesetzt), der u. a. in etwa in dieser Zeit auch bemerkenswerte Alben mit UDO JÜRGENS produziert hatte, produzierte fĂŒr Mireille die deutsche Version des Watson T. BROWNE-Songs „Searching For A Star“. WOLFGANG MÜRMANN textete darauf „Tage wie aus Glas“.

JOACHIM HEIDER produziert LP mit MIREILLE MATHIEU: “GefĂŒhle”

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HAROLD FALTERMEYER komponierte dann auch die nĂ€chste Nummer fĂŒr MIREILLE MATHIEU, den Text schrieb MICHAEL KUNZE. Interessant an dieser Single „Chicano“ ist der Name des Produzenten: JOACHIM HEIDER, der in diesen Jahren sehr viele KĂŒnstler produzierte, weil er sicher auch eine weit ĂŒberdurchschnittliche QualitĂ€t hatte. Über die Zusammenarbeit mit MIREILLE MATHIE war er sehr stolz – leider produzierte er allerdings nur eine LP mit ihr gemeinsam („GefĂŒhle“).

Zweite Auskopplung aus der JOACHIM-HEIDER-LP war die deutsche Version des CRYSTAL-GAYLE-Songs „Don’t Make My Brown Eyes Blue“ – eine originelle Textidee, die man 1:1 mit dem Wortwitz nicht ins Deutsche ĂŒbersetzt bekommt – MICHAEL KUNZE machte daraus „TrĂ€nen wĂŒrden mir nicht steh’n“.

 

Die dritte und damit schon letzte Heider-Single von Mireille war der bemerkenswerte Song „Du musst mir gar nichts von Liebe sagten“. Anno 1981 war „frau“ schon so emanzipiert, ihre sexuellen BedĂŒrfnisse auch mal in einem One Night Stand aus purer Lust auszuleben – eben „ohne etwas von Liebe zu sagen“.

Eine Thematik, die JOACHIM HEIDER ja so oder Ă€hnlich immer wieder gerne auch mit anderen Interpreten aufgriff (Paradebeispiel „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ von ROLAND KAISER)– zum Image der eher braven MIREILLE MATHIEU passte das wohl nicht wirklich, ein Hit wurde entsprechend nicht daraus, obwohl sie den Song in der 100. Ausgabe der ZDF-Show “Dalli Dalli zu Gehör brachte.

Die Intention der Heider LP, „statt Nachrichten aus der Schlagertraumfabrik Lieder vom richtigen Leben“ zu interpretieren, ist leider nicht aufgegangen.

ROLAND KAISER auf Französisch

FĂŒr den französischen Markt nahm „La Petite“ ĂŒbrigens noch einen weiteren Song von JOACHIM HEIDER auf – die französische Version des ROLAND-KAISER-Hits „Dich zu lieben“. Bei ihr wurde daraus „Ou est l’amour“. Kritiker wundern sich etwas ĂŒber diese Cover-Version, weil musikalisch die Betonung in der dritten Silbe liegt, das Wort „l’amour“ aber eher auf der zweiten (im Lied somit auf der vierten) Silbe betont werden mĂŒsste – na ja, das ist wohl etwas fĂŒr ganz Spitzfindige.

…und BARBARA STREISAND auf Französisch

International lief es in dieser Zeit besser fĂŒr MIREILLE MATHIEU – ihre französische Version des BARBARA-STREISAND-Welthits „Woman In Love“, „Une femme amoureuse“ wurde ein international gesehen großer Erfolg.

1981 ĂŒbernimmt RALPH SIEGEL

1981 ĂŒbernahm RALPH SIEGEL die ProduzententĂ€tigkeit fĂŒr MIREILLE MATHIEU (- interessanterweise war es beim Spatz von Avignon andersrum als bei UDOJÜRGENS – bei UDO wurde HEIDER SIEGELs Nachfolger, bei MIREILLE MATHIEU war es umgekehrt – es blieb aber alles „in der Familie“: Beide Superstars waren bei der gleichen Plattenfirma (Ariola) unter Vertrag -).

Im Vergleich zur frechen HEIDER-Ära wurde MIREILLE nun wieder brav – oder um es freundlich zu formulieren, sie wurde ihrem Image gerecht – „Die Liebe einer Frau gehört Dir ganz allein“ der Text ist wohl  prĂ€emanzipatorisch. Genutzt hat es allerdings auch nicht viel.

1982 erneut mit Personality-Show: “Bonsoir MIREILLE”

1982 ging Mireille erneut auf Deutschland-Tour durch 28 StĂ€dte (Motto „Ein Abend mit MIREILLE MATHIEU“). Am 15. April des Jahres wurde erneut eine große Personalityshow des ZDFs mit ihr ausgestrahlt mit dem Namen „Bonsoir Mireille“. Als aktuelle Single wurde in der Zeit das Chanson „Der Clochard“, geschrieben von GUNTHER MENDE und WOLFGANG DETMANN und produziert von ROLF SOJA veröffentlicht.

FrĂŒhwerk von MICHAEL CRETU

Im Anschluss wurde unter der „musikalischen Leitung“ des spĂ€ter sehr populĂ€ren Produzenten ;MICHAEL CRETU wieder die deutsche Version eines internationalen Hits produziert: Aus VANGELIS‘ Instrumental-Song „Titles“ aus dem Album „Chariots Of  Fire“ wurde „Die Liebe zu Dir“ (Text: MICHAEL KUNZE).

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Die nĂ€chste Single wurde von Produzent MICHAEL CRETU auch selber komponiert – der Text zum „Friedenslied“ „Vai Columbia Blanca“ (weiße Taube, flieg‘!), das im Jahr von NICOLEs „Ein bisschen Frieden“ vermutlich auch den Zeitgeist im Visier hatte, verfasste MICHAEL KUNZE.

Duett mit “BOBBY EWING” PATRIK DUFFY

1983 ĂŒbernahm erneut RALPH SIEGEL die Produktion MIREILLE MATHIEUs. Im Auftrag von MIREILLESs umtriebigen Manager JOHNNY STARK, der bis zu seinem Tode 1989 wesentlicher Ratgeber und Mentor MIREILLEs war, wurde RALPH SIEGEL gebeten, einen Duett-Titel zu verfassen fĂŒr MIREILLE MATHIEU und PATRICK DUFFY, der damals als „Bobby Ewing“ in der TV-Serie Dallas sehr erfolgreich war.

Zusammen mit dem Gitarristen und Textdichter RICHARD PALMER-JAMES schrieb RALPH SIEGEL den von ihm produzierten Song „Together We’re Strong“, der international recht erfolgreich war (u. a. Platz 1 in Frankreich) und auch in Deutschland MIREILLE MATHIEUs erster Verkaufs-Hit seit ca. vier Jahren wurde.

(Vorerst) letzter Solo-Hit in Deutschland

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Die SIEGEL / MEINUNGER-Nummer „Nur fĂŒr Dich“ wurde Ende 1983 MIREILLE MATHIEUs letzter Solo-Verkaufs-Hit in Deutschland.

Danach wurde es mal wieder Zeit fĂŒr ein Cover – aus YAZOOs Song „Only You“ machte Texter BERND MEINUNGER „Mon Amour – in den Armen Deiner ZĂ€rtlichkeit“.  Bemerkenswert an der Single ist deren B-Seite –„Wir sind alle Kinder Gottes“, geschrieben von RALPH SIEGEL und Bernd Meinunger, avancierte im Laufe der Jahre zu einem Radio-Wunschkonzert-Hit. Wenn man sich das Single-Cover so anschaut, erkennt man, dass ein Wechsel der ansonsten stets ĂŒblichen typischen Frisur Mireille nicht geschadet hĂ€tte – die „etwas andere“ Mireille-Frisur stand ihr durchaus gut.

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Duett mit Superstar PETER ALEXANDER

1984 war ein weiteres Duett mit PATRICK DUFFY geplant, der aber dann doch „absprang“. Der Song war schon fertig, und mit PETER ALEXANDER ein sehr guter „Ersatz-Duettpartner“ gefunden. „Good Bye My Love“ war dann der letzte Song, den MIREILLE MATHIEU in der deutschen Verkaufshitparade (Singles) unterbringen konnte.

Vor einigen Jahren (2006) packte MIREILLE den Song noch mal aus der Schublade und sang ihn mit einem unwesentlich jĂŒngeren Duettpartner – FLORIAN SILBEREISEN. UnbestĂ€tigten GerĂŒchten zufolge soll HELENE FISCHER bei dessen Vortrag der Zeilen (im Duett mit Mireille) „Ich weiß, wir beide wollen mehr – wir schenkten uns’re Sehnsucht her“ vor Eifersucht gekocht haben :-)..

Immerhin beschrieb Mireille ihren Traummann in der Bravo vom 16.09.1968 wie folgt: „Eher groß, aber nicht zu sehr. Sportlich, aber kein Muskelprotz.  Nicht zu jung, ziemlich intelligent und vor allem sehr nett. MĂ€dchen gegenĂŒber muss er zuvorkommend sein.“ – FLORIAN SILBEREISEN ist ja aktuell Single…

BeflĂŒgelt vom Erfolg der Duett-StĂŒcke, wurde schnell eine weitere Solo-Nummer auf den Markt geschmissen – aber die erneut vom Team SIEGEL/MEINUNGER geschriebene Nummer „ZurĂŒck zur ZĂ€rtlichkeit“ blieb wie Blei in den Regalen  liegen.

Bundesverdienstkreuz

Zum „Trost“ erhielt Mireille 1984 das Bundestverdienstkreuz fĂŒr ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft.

1985 erneut Produzentenwechsel

1985 stand erneut ein Wechsel des Produzenten statt. BERND DIETRICH und JÜRGEN EHLERS produzierten mit MIREILLE MATHIEU den von GERD GRABOWSKI geschriebenen im typischen „G. G. ANDERSON“-Sound gehaltenen Song „Ich schau‘ in Deine Augen“.

Das gleiche Produzententeam erinnerte sich an eine alte ZARAH-LEANDER-Nummer, die von MIREILLE neu interpretiert wurde: „Der Wind hat mir ein Lied erzĂ€hlt“.

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AnlĂ€sslich der großen Herbst-Tour 1986 von MIREILLE MATHIEU entstand eine weitere Nummer mit dem Team rund um G. G. ANDERSON (GERD GRABOWSKI): „Lieben heißt fĂŒr mich, mit Dir zu leben“.

JENNIFER-RUSH-Team schreibt fĂŒr MM

Ende 1986 pruduzierte GUNTER MENDE, der 1982 bereits den „Clochard“-Song fĂŒr MIREILLE MATHIEU schrieb, gemeinsam mit CANDY DE ROUGE, der auf besagter Single noch unter seinem bĂŒrgerlichen Namen „WOLFGANG DETMANN“ den Song schrieb, den Schlager „Du weißt doch, ich lieb‘ Dich“ mit einem Text von BERND MEINUNGER. Das Produzententeam war mit JENNIFER RUSH damals weltweit erfolgreich, bei MIREILLE reichte es nicht fĂŒr einen Hit.

Allerdings erhielt sich 1986 eine weitere Auszeichnung – die Goldene Stimmgabel wurde ihr von DIETER THOMAS HECK verliehen.

“Comeback” fĂŒr CHRISTIAN BRUHN

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Nachdem MIREILLE MATHIEU in der Zeit nach CHRISTIAN BRUHN fast jĂ€hrlich die Proudzenten wechselte, holte sie ihren langjĂ€hrigen Erfolgs-Produzenten 1987 wieder an Bord, doch auch der vermeintliche Hit-Garant fĂŒhrte sie nicht zurĂŒck auf die Erfolgsspur – BRUHNs Komposition mit dem Text von BERND MEINUNGER „Nie war mein Herz dabei (ohne Dich)“ konnte nicht an alte Erfolge anknĂŒpfen.

Der letzte deutschsprachige Song, den MIREILLE MATHIEU in den 1980er Jahren veröffentlichte, war ein Schlager, der u. a. von WOLFGANG PETRY geschrieben wurde: „Kinder dieser Welt“. Weder MIREILLEs Fassung dieses Liedes noch die drei Jahre spĂ€ter erschienene Version von BERND CLÜVER konnte einen Erfolg verbuchen.

Über fĂŒnf Jahre “Deutschland-Pause”

Erst 1993 veröffentlichte Mireille wieder deutschsprachiges Material – auf der CD „Unter dem Himmel von Paris“ wurden vornehmlich Neueinspielungen bekannter Chansons und Evergreens veröffentlicht.

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Als erste Single wurde die von ROGER LOUBET produzierte Single „Schau mich bitte nicht so an“ – der Text dieses Evergreens stammt ĂŒbrigens von RALPH SIEGELs Vater RALPH MARIA SIEGEL.

1994 wurde noch aus dem Album die Single „Rummelplatz der Liebe“, produziert von JEAN CLAUDRIC, veröffentlicht. Das Original des Schlagers wurde bereits 1953 veröffentlicht: 1953 sang ALFREDE DE ANGELIS „Que nadie sepa mi sufrir“. Daraus machte der bekannte RTL-Radiomoderator CAMILLO FELGEN unter dem Pseudonym JEAN NICOLAS den Titel „Rummelplatz der Liebe“, ursprĂŒnglich von GISELA MAY interpretiert – MIREILLE MATHIEU nahm den Schlager neu auf.

1996: Album mit MAFFAY-Team

Im FrĂŒhjahr 1996 erschien nach lĂ€ngerer Zeit mal wieder ein Album mit „eigenen“ deutschen Songs von MIREILLE MATHUEU. JEAN-JACQUES KRAVETZ, der mehrere Alben mit PETER MAFFAY aufgenommen hatte, produzierte das Album „In meinem Traum“. Als erste Single wurde „Feuer im Blut“ ausgewĂ€hlt. Kurze Zeit spĂ€ter wurde auch der Titelsong, eine Ballade, ausgekoppelt.

1998: TV-Special und Album “Meine Welt ist die Musik”

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Im MĂ€rz 1998 wurde eine weitere TV-Show von MIREILLE MATHIEU ausgestrahlt. Diesmal war es die ARD, die „Meine Welt ist die Musik“ ins Programm nahm.

Letztes Album des Jahrhunderts von WILLY KLÜTER und BERND MEINUNGER produziert

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Das Jahrtausend beschloss MIREILLE MATHIEU anno 1999 mit dem Album „Alles nur ein Spiel“, fĂŒr das Willy KlĂŒter und Bernd Meinunger verantwortlich zeichneten. Als Lokomotiv-Single wurde der von den beiden Produzenten geschriebene Song „Wie soll ich leben ohne Dich?“ ausgewĂ€hlt.

Best Of mit SILBEREISEN-Duett

In den 2000er Jahren gab es zunĂ€chst keine neuen deutschsprachigen Produktionen, allerdings zwei bemerkenswerte „Best Of“-Sampler („Bonjour Mireille“ und „Herzlichst, Mireille“). Auf der letzteren CD wurde u. a. die Neuaufnahme von „Good Bye My Love (verzeih my Love)“ mit Florian Silbereisen (auch als Promo-Single) veröffentlicht – böse Zungen sprechen von einem Duett von „Pottschnittmireille und Helenetackerbuberl“ – aber davon distanziere ich mich natĂŒrlich!!!

Krone der Volksmusik 2006

Erst 2007 gab es wieder ein Lebenszeichen in deutscher Sprache von Mireille. (Zuvor wurde ihr die „Krone der Volksmusik 2006“ als beste internationale(!) Interpretin des Jahres 2006 verliehen). Aus ihrem eigenen französischen Song „Une place dans mon coeur“, der bereits 2006 auf ihrem „Herzlichst“-Sampler als neuer Titel veröffentlicht wurde, wurde „In meinem Herzen“.

Das klassische Liebeslied war auch Titelsong ihrer damals veröffentlichten von JAN-ERIC KOHRS, der erste Erfolge als Produzent mit der damals populĂ€ren SĂ€ngerin „BLÜMCHEN“ (JASMIN WAGNER) feiern konnte, produzierten CD.

Prominente Textdichter

Spannend: FĂŒr das Album griffen bekannte Songwriter wie KRISTINA BACH, PE WERNER, DIETMAR KAWOHL und FRANCESCO BRULETTI zur Feder. Und erstmals seit 20 Jahren steuerte auch CHRISTIAN BRUHN zwei  Titel bei – getextet vom damals in der Szene recht neuen (inzwischen sehr etablierten) Textdichter TOBIAS REITZ („Sie ist die Frau“ und „Die Farben der TrĂ€ume“, letzterer cogetextet von WIEBKE WIMMER, die – wie TOBIAS REITZ – SchĂŒlerin der berĂŒhmten „Celler Schule“ fĂŒr Textdichter war).

Die Idee, bekannte, zeitgemĂ€ĂŸe Textdichter fĂŒr eine CD-Produktion zu vereinen, hatte KATJA EBSTEIN schon zwei Jahre zuvor (CD „Witkiewicz“) – deren „Erfolg“ ist mit dem von MIREILLEs CD mit Ă€hnlichem Konzept vergleichbar – um es mal so zu formulieren.. .

Als zweie Single aus dem Album wurde „Der wundervollste Mensch“ ausgekoppelt, ein Lied von DIETMAR KAWOHL und ANDREAS BÄRTELS, mit mitreißendem Refrain. SpĂ€ter gab es auch noch vom Lied „Au revoir heißt nicht Adieu“ (gleiche Autoren) eine Rundfunk-Single.

Mit der neuen CD im GepĂ€ck, ging Mireille (erstmals seit 20 Jahren) im FrĂŒhjahr 2008 auf große Deutschland-TournĂ©e.

2009 / 2010: Neues Album, neue Tour

2009 wurde erneut eine deutschsprachige CD produziert („Nah bei Dir“) – als erste Single wurde aus dem Album „Und immer wieder ZĂ€rtlichkeit“ (Musik: TOMMY MUSTAC, Text: TOBIAS REITZ) ausgekoppelt. (Jahre, nachdem CLAUDIA JUNG sich mit einer „Hand voll“ ZĂ€rtlichkeit zufrieden gab, war MIREILLE MATHIEU nicht so genĂŒgsam ;-).

Der Schweizer Komponist TOMMY MUSTAC gewann ĂŒbrigens mit einem FRANCINE-JORDI-Titel den Grand Prix der Volksmusik. – Im Folgejahr ging es erneut auf große Deutschland-Tour – Motto: „Meine grĂ¶ĂŸten Erfolge – live mit Orchester“.

2012 erneut Hommage an EDITH PIAF

2012 gab es zwar keine neue deutschsprachige Produktion, aber eine bemerkenswerte Veröffentlichung: Der Spatz von Avignon veröffentlichte erneut Aufnahmen ihres Idols EDITH PIAF, also Lieder des Spatzen von Paris ( bereits 1993 wurde eine Àhnliche Hommage-LP veröffentlicht).

2013 bislang letztes neues deutschsprachiges Studioalbum

Im Oktober 2013 veröffentlichte MIREILLE MATHIEU ihre bis dato letzte deutschsprachige CD: „Wenn mein Lied Deine Seele kĂŒsst“ mit acht Neuaufnahmen ihrer großen Erfolge und sechs neuen Titeln, erneut produziert von JAN ERIC KOHRS. Der von DIETMAR KAWOHL, MATS BJÖRKLUND und PETER BISCHOF geschriebene Titelsong wurde auch als Radiosingle ausgewĂ€hlt. Das Album hĂ€tte es beinahe in die Top 100-Verkaufscharts geschafft – aber eben nur beinahe…

Mit der nÀchsten Veröffentlichung gelang nach Jahrzehnten aber wieder der Sprung in die Charts. Parallel wurde als CD und als DVD eine Best Of-Compilation veröffentlicht, die einen Erfolg in den LP-Charts ermöglichte. Insbesondere die DVD-Zusammenstellung mit vielen selten zu findenden Mireille-Auftritten kann sich sehen lassen.

50-jÀhriges JubilÀum mit Tour gefeiert

Im FrĂŒhjahr 2015 ging MIREILLE MATHIEU erneut auf Deutschland-TournĂ©e, wobei sie ihr 50-jĂ€hriges BĂŒhnenjubilĂ€um feierte.

Vielfach wird MIREILLE MATHIEU als unnahber dargestellt. Von ihrem Privatleben ist so gut wie nichts bekannt. Im RTL-„Lexikon der Pop-Musik“ ist zu lesen: „Ein Star aus Plastik, dem man die Lieder und Texte nicht abnimmt“.  In ILJA RICHTERs Standardwerk „Star-Szene ‘77“ steht geschrieben: „Denoch fehlt ihr etwas Entscheidendes: GlaubwĂŒrdigkeit.“. CHRISTIAN BRUHN schreibt in diesem Zusammenhang hingegen in seinem Buch: „Das ewig wiederholte GeschwĂ€tz vom Marionettenhaften ist völliger Unfug. Nur unkĂŒnstlerische, bornierte und vernagelte Menschen können so etwas Ă€ußern.

Foto: ABILENE DISC

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UDO JÜRGENS: Schon wieder werden seine Lieder von ÖR-Sendern “zensiert” – diesmal: rbb 7

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UDO JÜRGENS: Seine 30 “schönsten Hits” leider erneut mit Zensur-Ambitionen

Muss man darĂŒber den Deckmantel des Schweigens legen? Wir finden: NEIN! Auch wenn die “30 schönsten Hits” von UDO JÜRGENS, ausgestrahlt vom rbb, eine schöne Sendung mit tollen Erinnerungen war, bleibt ein heftiges “GschmĂ€ckle”, weil da einiges merkwĂŒrdig war. Dem ZDF gehorsam folgend, fand wohl auch der rbb das Wort “Mohrenkopf” ĂŒberaus “rassistisch” (absolut absurd, gerade UDO so etwas zu unterstellen – einfach unfassbar) – aber dennoch wurde das Wort “sicherheitshalber” mit einem Kommentar ĂŒberdeckt. 

“Ich weiß, was ich will” stand nicht zur Debatte

Nachdem das ZDF skrupellos UDOs Texte eigenmĂ€chtig verĂ€ndert hat, haben wir schon ĂŒberlegt, welche Songs man so alles auch noch zensieren könnte. “Spiel Zigan” oder “Ich weiß, was ich will” bieten da AngriffsflĂ€chen fĂŒr die Zensur-Deppen. Und siehe da: Bei der Auswahl der 30 Songs (mitnichten konnte die Jury frei entscheiden, welches die schönsten Udo-Songs sind, es wurden vielmehr 30 Songs zur Auswahl gegeben, die in ein Ranking gestellt werden sollten – die beiden genannten Songs standen nicht zur Debatte, was gerade bei “Ich weiß, was ich will” ein Wahnsinn ist) fehlen diese beiden Titel. 

“Vielen Dank fĂŒr die Blumen”: Ganze Strophe entfernt

Dass die ĂŒbereifrigen Zensoren auch vor dem vermeintlich harmlosen Song “Vielen Dank fĂŒr die Blumen” nicht Halt machten, damit hĂ€tten wir nicht gerechnet. Aber: Auch der Song wurde “angepasst”. Der UDO-JÜRGENS-Experte RENÉ JOCHADE schreibt uns, welche Textzeile herausgeschnitten wurde: 

“Ich wusste ganz genau, dass diesmal alles klar war, sie schlug die Augen zu mir auf und sagte dann: Du bist der schönste Mann, der fĂŒr mich jemals da war – Ich heiße Dieter, und mit dir fang’ ich was an!” haben sie komplett herausgeschnitten. Letzteres vor allem Ă€ußerst ungeschickt, weil das Lied ja weiter ging, alle lachten, und niemand wusste nun, warum!

Man könnte nun sagen – okay, man hat “nur” 90 Minuten Sendezeit, da muss man schon mal Strophen streichen. Hier wurde aber ganz klar bewusst “zensiert”, denn die vorherige Textpassage “Ich sah die schönste Frau, die jemals mich betört hat Und es war richtig Liebe auf den ersten Blick Ich fĂŒhlte, dass sie mich im Stillen schon erhört hat Und dachte, Mann, was hast du wieder fĂŒr ein GlĂŒck” wurde gesendet – nur das, was sonst folgt, eben nicht. 

Vielleicht tĂ€uschen wir uns, aber wir können uns nicht vorstellen, dass die LGBTQ-Community so humorlos ist, diesen Text als anrĂŒchig zu empfinden – vor allem vor dem Hintergrund, dass der Song 1981 veröffentlicht wurde. 

Schade – wir finden: Entweder man wĂŒrdigt Leben und Werk von UDO JÜRGENS wie es “wirklich” war – oder aber man lĂ€sst es. Aber diese unertrĂ€gliche Zensur eines großartigen Lebenswerks ist kaum ertrĂ€glich. Sehr schade ist auch, dass das großartige SpĂ€twerk von UDO JÜRGENS nicht berĂŒcksichtigt wurde – Songs wie “Zehn nach Elf” oder “Mein Ziel” standen nicht zur Debatte. 

Vielen Dank an RENÉ JOCHADE fĂŒr seine interessanten Hinweise zu diesem Artikel!

Foto: rbb

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EVA LUGINGER: Absage bei “Schlager unter Palmen” – von ihr selbst nicht kommuniziert 0

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EVA LUGINGER: “Schlager unter Palmen” abgesagt – Grund nicht kommuniziert

Es ist schon kurios. Der aktuelle LebensgefĂ€hrte von EVA LUGINGER kĂŒndigt mit viel Pomp den verschobenen Tour-Start SEINER Tour auf MĂ€rz an. ALLE MĂ€rz/April-Termine werden abgesagt oder verlegt, ohne dass uns eine Kommunikation von STEFAN bekannt wĂ€re. Anscheinend fĂ€rbt diese Form der Kommunikation ab, was wir schon etwas enttĂ€uschend finden. Da auf der offiziellen Webseite der SĂ€ngerin keine Termine kommuniziert werden, haben wir uns mal auf der Fanseite der KĂŒnstlerin umgesehen. Und da ist nach wie vor auf der Startseite zu lesen:

Am 6.7.2023 gibts wieder Evas Schlagernacht in Taufkirchen, vorher am 29.4. ist Eva bei Schlager unter Palmen auf Kreta dabei !

Anders als die KĂŒnstlerin selbst ist der Veranstalter fair genug, darĂŒber zu informieren, dass EVA ihre Teilnahme abgesagt hat. BegrĂŒndet wurde das nicht. Immerhin konnte mit MARIA VOSKANIA eine prominente “Vertreterin” gefunden werden – und damit eine weitere DSDS-Vertreterin, nachdem ja auch ANNEMARIE EILFELD mit dabei ist. Ob EVA sich derweil damit einen Gefallen tut, ihren Fans eine “schöne Woche” zu wĂŒnschen, aber diese Absage nicht begrĂŒndet, nicht einmal selber kommuniziert, bleibt unklar. Ob ein “Manager” wie STEFAN MROSS damit als perfekter Ratgeber fĂŒr junge KĂŒnstler zu sehen ist, lassen wir auch mal so stehen. 

Veranstalter RENÉ ULBRICH spielt mit offenen Karten

Nach unserer Meinung wĂ€re da eine ehrliche und offene Kommunikation zielfĂŒhrender. Aber: Respekt fĂŒr Veranstalter RENÉ ULBRICH, der die missliche Lage zeitnah kommuniziert hat und mit offenen Karten spielt – gerade in einer Zeit, in der nach der Pandemie die ZurĂŒckhaltung in Sachen Ticketkauf nach wie vor schwierig ist. Und immerhin: Schlagertitan BERNHARD BRINK, OLAF BERGER und DANIELA ALFINITO stehen weiterhin auf den Plakaten…

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