JOEL BRANDENSTEIN: Ist er die „wahre“ Nummer 1 in den Albumcharts? 2

Joel Brandenstein

Zu viele Amazonverkäufe?

Wie wir berichtet haben, hat JOEL BRANDENSTEIN sich anlässlich der Veröffentlichung der offiziellen Midweekcharts darüber „beschwert“, dass ihm bei der Chartswertung 50 Prozent gekürzt worden seien, weil zu viele Umsätze bei Amazon getätigt wurden. Offensichtlich (uns war das nicht bekannt) dürfen bei ein- und demselben Händler nicht zu viele Alben abgesetzt werden. Kleiner Hinweis nebenbei: Mit dem Gewinnspiel PIETRO LOMBARDIs für dessen Single oder vor allem mit Sexpuppen als Beilage hat die GfK keine Probleme. Wenn aber zu viel über Amazon abgesetzt wird, wird das sanktioniert. Das mag moralisch sogar durchaus begrüßenswert sein – logisch ist es aber nicht wirklich.

Immer kuriosere offizielle Chartwertung

Wie „merkwürdig“ die deutsche Chartwertung ist, haben wir oft genug betont. Es ist zugegeben momentan aber auch schwierig, „faire“ Charts zu erheben. Die Singlecharts nimmt ohnehin kaum noch jemand ernst, die meisten der dort gelisteten Songs kennt kaum jemand der volljährig ist, weil hier hochprozentig die Songs oben stehen, bei denen Computer dafür sorgen, dass sie oft genug bei Streaming-Diensten abgedudelt werden. Bei den Albumcharts geht es auch kurios zu, aber da ist zumindest noch halbwegs die Ermittlung der Zahlen nachvollziehbar. Aber auch hier zählen nicht die Stückzahlen, sondern der Wert. Wer also eine Fanbox verkauft, steht viel besser da als einer, der nur den Download (provokant gesagt: eben OHNE Sexpuppe) kauft.

Selber Fehler gemacht?

Nun muss man sagen, dass JOEL BRANDENSTEIN aktiv den Fans immer wieder den Link auf Amazon nahegelegt hat. Und vor allem – und dafür haben auch bei weitem nicht alle Fans Verständnis gehabt – die obligatorische sehr chartrelevante Fanbox war EXKLUSIV bei Amazon erhältlich. Genau diese selbst verursachte Fokussierung auf einen Händler ist JOEL BRANDENSTEIN offensichtlich nun zum Verhängnis geworden. Das war ihm offensichtlich alles andere als gleichgültig. Er nannte das „nicht fair“ und betonte auf Instagram, dass er sogar „nicht schlafen“ könne deswegen.

Löschung der eigenen Posts

Kurios: Diese Posts, bei denen JOEL die Fans gebeten hat, bei anderen Händlern als Amazon das Album zu kaufen, sind offensichtlich zumindest teilweise „kommentarlos“ gelöscht worden. Stattdessen hat JOEL heute die Charts bei sich verlinkt – und zwar die von „charts.de“. Das sind die MediaControl-Charts, die nicht nach Wert des Tonträgers, nach Sexpuppe und dergleichen wertet wie die GfK, sondern nach verkaufter Stückzahl. Das Problem dabei ist nur, dass die OFFIZIELLEN Charts zu einem anderen Ergebnis kamen – da steht JOEL BRANDENSTEIN „nur“ auf Platz 3 und wird morgen bei FLORIAN SILBEREISEN „nur“ als Drittplatzierter auftreten.

Die GfK-Methode: „Totschweigen“

Die GfK tut derweil so, als wäre nichts gewesen. Richtig „lustig“ ist, dass die Nummer 1 (FYNN KLIEMANN) auch nur durch einen Trick an der Spitze steht: Unumwunden kommuniziert „offiziellecharts.de“, dass das Album nun in einer „Bundle-Version“ erhältlich sei. Ohne auf die Differenzen mit der Ermittlung der Charts einzugehen, wird lediglich kommuniziert, dass JOEL BRANDENSTEIN sich hinter BOB DYLAN mit einem dritten Platz begnügen muss.

Ist JOEL BRANDENSTEIN seine Chartsnotiz nun egal?

Was wir aber auch komisch finden: Warum schweigt auch JOEL das Thema tot, wenn es ihm vorher so sehr am Herzen lag, dass er deshalb laut eigener Aussage sogar „nachts nicht schlafen“ konnte? Interessant ist auch, dass statt eines Statements der Art „danke für euren Support, es hat aber leider nicht geklappt“ ein Hinweis auf die Media-Control-Charts und damit eben NICHT die offiziellen Charts gegeben wird… – wir sind gespannt, ob das Thema medial noch an Fahrt aufnimmt…

Foto: Silvana Madamski

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2 Kommentare

  1. Was die bei Media Control genau alles werten und v.a. wie verraten die auch nicht im Detail, es sind aber definitv nicht nur die verkauften Stückzahlen.

    „Für die neuen MEGA Charts misst media control die verschiedenen Kanäle, über die Konsumenten Musik erleben – den Verkauf physischer Tonträger und Downloads ebenso wie Audio- und Videostreaming, dazu Airplay und Nennungen im Web.“

  2. In den Midweeks Absturz auf #32, Schweiz NE #13.
    Die ein oder andere Top10-Woche mehr wäre wichtiger als #1.

ANDREA BERG: Auch in Österreich Platz 1, Schweiz Platz 2 für „Ich würd’s wieder tun“ 2

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ANDREA BERG: Auch in Österreich und in der Schweiz sehr erfolgreich

Nachdem schon am vergangenen Freitag feststand, dass ANDREA BERG in Deutschland zum 12. Mal auf Platz 1 der Albumcharts gelandet ist (darüber haben wir als erstes Schlagerportal HIER berichtet), haben nun auch unsere deutschsprachigen Nachbarländer ihre Zahlen ermittelt. Auch in Österreich konnte ANDREA die Spitzenposition einnehmen, in der Schweiz reichte es zu einem tollen 2. Platz – interessant ist, dass in der Schweiz der Chor „HEIMWEH“ mit dem Album „Freiheit“ sich die #1 geschnappt hat. 

Achtes Nummer-1-„Produktalbum“ in Folge mit Platz 1 in Deutschland und Österreich

Wenn man nur die aktuellen Neuproduktionen nimmt (also keine Compilations etc.), hat ANDREA damit zum 8. Mal in Folge sowohl in Deutschland als auch in Österreich die Spitze der jeweiligen offiziellen Charts erreichen können – auch dazu gratulieren wir herzlich. 

 

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VANESSA MAI: Mit „Metamorphose“ Emanzipation vom Schlager 4

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VANSESA MAI: Eine Woche nach dem Duett-Auftritt mit ANDREA BERG kommt ihre neue CD

Nachdem sich – wie der Pressetext es zum Ausdruck bringt – VANESSA MAI „von den Regeln der Schlagerwelt emanzipiert“ hat, dürfen wir uns am Freitag auf ihr neues Album „Metamorphose“ freuen, dessen Name Programm ist. Im Pressetext finden sich sehr interessante Formulierungen. Bei aller früherer Kritik muss man davor den Hut ziehen – selbst die großen Superstars tanzen nach der Pfeife bzw. akzeptieren auch dümmliche auferlegte Regeln. Davon scheint VANESSA sich in der Tat „emanzipiert“ zu haben.

Was der Pressetext sagt, scheint zuzutreffen: VANESSA „macht ihr Ding“ – und hebt sich damit durchaus von vielen Kolleginnen und Kollegen ab, das macht schon neugierig auf „Metamorphose“ – der Pressetext ist sehr interessant zu lesen, mit großer Spannung freuen wir uns schon auf das Buch von VANESSA:

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Pressetext

Ab 8. September auf großer Deutschland-Tour.

METAMORPHOSE. Das heißt Verwandlung, Veränderung, Bewegung. Alles ist im Fluss. Nichts bleibt, wie es war. Wer den Weg von Vanessa Mai in den letzten Jahren verfolgt hat, für den ergibt der Titel ihres neuen Albums sofort Sinn. In einem Wort spiegelt sich alles wider, was passiert ist. Vanessa Mai hat neue Sounds ausprobiert, dabei mit neuen Musikern zusammenarbeitet, und sich Stück für Stück von den starren Regeln der Schlagerwelt emanzipiert.

Vanessa sagt:

„Ich habe wahnsinnig lange auf diese Freiheit hingearbeitet. Genau das bedeutet METAMORPHOSE für mich. Gar nicht so sehr der Switch zwischen den Genres, sondern das Sich-frei-Machen von all den Regeln, die mir auferlegt worden sind und die vermeintlich gesetzt waren. Und von all den Leuten, die bestimmen wollten, wo es für mich lang geht und mich zurückgehalten haben.“

Die Welt des Schlagers war erst der Anfang für eine junge, starke Frau mit eigenem Kopf und glühender Liebe für das Leben, so wie sie sich das vorstellt: Leben, das heißt Veränderung.  Also alles neu.  Auf eigenen Beinen, nach eigenen Spielregeln, über eigene Kanäle. METAMORPHOSE ist genau Jetzt. Eine Momentaufnahme im Leben von Vanessa Mai.

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Die neuen Songs atmen in vollen Zügen einem frischen, modernen Popsound zwischen Dance-Vibes und emotionalen Balladen. Hier treffen Pop, Schlagerund urbane Hip-Hop-Beats aufeinander. Um Genre geht es aber gar nicht. Sondern nur ums Gefühl. Vanessa Mais Gesang bringt die Tracks in den mitreißenden Hooks zum Fliegen.

Deutschrap-Ikone Sido schaut für eine Strophe voller Filmzitate in „Happy End“ vorbei. In „Schwarze Herzen“ mit dem Rapper CIVO wechselt Vanessa Mai sogar selbst hinüber zum Auto-Tune-Rap. Gemeinsam mit Mike Singer singt sie die smoothe Deutschpop-Ballade „Als ob du mich liebst“. Mit Rapper ART „Melatonin“ zu lässigen R&B-Vibes. Und mit Andrea Berg „Unendlich“, das Schlager-Duett des Jahres mit wichtiger Botschaft über menschlichen Zusammenhalt.

Produziert wurde das Album von B-Case, JUNKX, Jules Kalmbacher und Jens Schneider. METAMORPHOSE ist ein emanzipiertes Album. Ready für den Hit-Hunger der Streaming-Gegenwart. Und befreit von den Erwartungen, was man einer jungen Frau, die man als Schlagersängerin kennt, zutraut und was nicht. Vanessa Mai macht einfach ihr Ding.

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Der Weg hierher war lang. Gerade ist Vanessa Mai 30 geworden und blickt trotzdem schon auf eine zehnjährige Karriere zurück. Bekannt wurde sie als Frontfrau der Band Wolkenfrei. Nach mehreren Top-10-Erfolgen startete sie 2016 ihre Solokarriere. Mittlerweile ist sie in allen erdenklichen Genres und Bereichen unterwegs.

Vanessa Mai ist Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Werbegesicht, Moderatorin und Social-Media-Star. Immer unter Strom. Trotz all diesem Multitasking sagt sie: „Egal, was ich mache, ich bin und bleibe immer Sängerin. Musik ist meine Leidenschaft. Genau das, was ich mir als Kind erträumt habe. Mir macht es Spaß, neue Sachen auszuprobieren, aber nichts gibt mir so viel wie live auf einer Bühne zu stehen.“

Thematisch geht es in den neuen Songs auch wieder um die Liebe. Nur dass sich die Sprache darüber geändert hat. Weniger Sternendach, mehr genauere Beschreibungen verschiedenen Beziehungsphasen und emotionalen Zuständen. Es geht um das Nicht-voneinander-Loskommen („Süchtig“) und versöhnliche Abschiede („No Hard Feelings“), um heiße Flirts („Vibes“), toxische Chats („Schwarze Herzen“) und den Wunsch sich die Realität schön zu lügen („Als ob du mich liebst“).

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Eine Ausnahme bildet der Song „747“. Darin erzählt Vanessa Mai ihre eigene Geschichte in der dritten Person. Es geht um den Traum hochzufliegen. Und entschlossen den eigenen Weg zu gehen. „Im Gegenwind ist jede Landung hart / Wenn du die falschen Freunde um dich hast / Doch sie setzt alles auf einen Neuanfang / Kann doch nicht sein, dass das schon alles war“.

Musikalisch teast Vanessa Mai hier ihr erstes Buch an, das im November erscheinen wird. In „I do it Mai Way“ erzählt sie ehrlich von all den großen Widerständen und kleinen Zwischenschritten auf ihrem Weg durch die funkelnde Schlager-Show-Welt. „Der Schlager wird immer in meiner Brust schlagen“, sagt Vanessa Mai. „Das klingt cheesy, aber es ist so. Das sind meine Wurzeln.

Trotzdem musste ich erstmal aus dieser Welt herauswachsen, in der ein paar wenige Leute viel zu viel zu sagen haben.“

Musik, das ist für Vanessa Mai ein großer Möglichkeitsraum. Und Erfolg, das ist heißt Wachstum: „Stillstand ist das schlimmste, was ich mir vorstellen kann.“ METAMORPHOSE ist mehr als dieses Album. METAMORPHOSE ist ihre ganze Karriere, ihr Prozess und auch ihr Wesen, wenn man so will. Vanessa Mai will sich nicht festlegen lassen. Und jetzt, wo sich freigeboxt hat, ist sowieso alles möglich.

Quelle: Sony Music
Fotos: Sony Music, Victor Schranz

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