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Mary Roos und Wolfgang Trepper: Auch nach über 3 Jahren überzeugend mit “Nutten, Koks & frische Erdbeeren”

Als am 6. April 2015 der erste Vorgang für ein neuartiges Schlagerprogramm fiel, das der Kabarettist Wolfgang Trepper und die Schlagersängerin Mary Roos ins Leben gerufen haben, ist der nachhaltige Erfolg dieses Programms sicher nicht vorhersehbar gewesen. Laut Aussage Wolfgang Treppers waren gerade einmal fünf Vorstellungen geplant.

Das ist nun fast drei einhalb Jahre her – und die Show ist wie der gute alte VW Käfer: Sie läuft und läuft und läuft… – am vergangenen Donnerstag fand laut Aussage Treppers die 157. Vorstellung der Show statt. Auch das Colosseum in Essen, eine sehr schöne Location für ca. 1.400 Zuschauer, war restlos ausverkauft.

Eigentlich ist das Prinzip der Tour leicht erklärt. Wolfgang Trepper macht sich über den Schlager im Allgemeinen und Mary Roos im Besonderen lustig. Er nimmt Schlagertexte wörtlich (z. B. „Die Liebe ist ein seltsames Spiel – sie kommt und geht von einem zum anderen“ – bei uns hätte man früher Flittchen gesagt oder heute in München Spielerfrau). Insbesondere aber ist er sehr kreativ darin, Marys aus seiner Sicht biblisches Alter aufs Korn zu nehmen. So stellte er z. B. die These auf, dass Mary schon Karriere gemacht habe, als das Tote Meer noch das Kranke Meer gewesen sei. Das alles steht natürlich unter dem Motto: „Was sich neckt, das liebt sich“.

Mary ihrerseits steht in dem Programm in aller Regel über den Dingen und zieht ihr Ding durch, indem sie z. B. viele Hits ihrer Karriere vorträgt – begleitet von einer starken Vier-Mann-Band, von denen Trepper augenzwinkernd behauptet, das seien polnitsche Spargelstecher, die er vom Arbeitsamt zugewiesen bekommen habe.

Der Charme des Programms und damit der in dieser Wucht vollkommen unerwartete große Erfolg liegt erstens darin, dass Trepper seinen Schlagerhass nur spielt – in Wahrheit liebt er ganz offensichtlich das Genre – auch wenn er zwischen Protagonisten wie Udo Jürgens auf der einen Seite und Michael Wendler auf der anderen sehr wohl zu differenzieren weiß. Zweitens spielt Nostalgie eine Rolle. Wenn Trepper heute – rund 40 Jahre, nachdem Heck das zuletzt im Fernsehen skandierte, ins Publikum brüllt: „65 Mainz..?“ und das Publikum wie aus der Pistole geschossen antwortet „500!!“, sagt das etwas über die Nachhaltigkeit von Dieter Thomas Hecks Schaffen aus, aber auch natürlich über das Alter des Publikums, das sich hochprozentig noch an die goldenen 1970er Jahre aus eigener Erfahrung erinnern konnte. Nicht unberechtigt ist Treppers Anmerkung, dass die Frage nach den letzten fünf deutschen Bundeskanzlern wohl nicht so spontan hätte beantwortet werden können…

Ein weiterer wichtiger Punkt der „Nutten, Koks & frische Erdbeeren“-Erfolgsgeschichte ist Treppers Fähigkeit, zwischendurch auch einmal sehr ernste Sätze anzubringen. Etwa, wenn es um das Thema Chemnitz geht – oder auch um die Wichtigkeit von Erinnerungen. Solche ernste Momente dosiert Trepper genau richtig – um so nachhaltiger wirkt das dann wieder folgende Gag-Feuerwerk.

Und so waren weit nach 23 Uhr auch einmal mehr alle Menschen glückselig – vielleicht bis auf die vier Menschen, die zur Halbzeit weggelaufen sind (das wurde penibel genau nachgezählt). Werbung für diese großartige Tournée zu machen, ist fast müßig – die Veranstaltungen sind in aller Regel ohnehin restlos ausverkauft. Von besonderer Bedeutung wird sicherlich die Show am 9. November in Treppers Heimatstadt Duisburg sein. Dort, wo vor drei einhalb Jahren alles anfing, wird nun nach dann ca. 170 Vorstellungen ein endgültiger Schlussstrich gezogen.

Schon jetzt sind sich Trepper und Roos einig: Da werden Tränen fließen. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis des Tourneeprogramms ist nämlich der große Zusammenhalt innerhalb des Ensembles. Trepper meinte in Essen, dass man sich ja heute fast dafür entschuldigen müsse – aber Mary und ihm (und dem Team) mache die Arbeit wirklich Spaß. – Und das sind keine leeren Worte, dieser Spaß ist Mary Roos und Wolfgang Trepper in jeder Sekunde des Programms anzumerken – der Spaß überträgt sich förmlich auf das Publikum.

Wer die großartige Show noch nicht gesehen hat, dem sei sie wärmstens ans Herz gelegt – vielleicht gibt es ja noch hier und da einzelne Tickets.

Und wer kein Ticket mehr bekommen hat, dem sei eine tolle Alternative empfohlen: Die (laut Wolfgang Trepper) „Helene Fischer der Bronzezeit“ wunderbare MARY ROOS geht nämlich auf große Solo-Tour. Die Tourtermine von Mary Roos wollen wir euch nicht vorenthalten:

17.11.2018: Berlin // Admiralspalast // 20 Uhr

21.11.2018: Hamburg // Laeiszhalle // 20 Uhr

22.11.2018: Dortmund // Westfalenhalle // 20 Uhr

23.11.2018: Leipzig // Haus Auensee // 20 Uhr

01.03.2019: Würzburg // Congress Centrum // 20 Uhr

02.03.2019: Stuttgart // Liederhalle // 20 Uhr

04.03.2019: Chemnitz // Stadthalle // 20 Uhr

23.03.2019: Halle/Saale // Steintor Variete

24.03.2019: Erfurt // Alter Oper // 18 Uhr

04.04.2019: Rostock //Stadthalle // 20 Uhr

05.04.2019: Bremen // Metropol Theater // 20 Uhr

06.04.2019: Lübeck // Musik- und Kongresshalle // 20 Uhr

10.04.2019: Frankfurt // Jahrhunderthalle // 20 Uhr

11.04.2019: Wuppertal // Stadthalle // 20 Uhr

12.04.2019: Essen // Colosseum Theater// 20 Uhr

13.04.2019: Bielefeld // Stadthalle // 20 Uhr

14.04.2019: Düsseldorf // Mitsubishi Electric Halle // 19 Uhr

27.04.2019: Flensburg // Deutsches Haus // 20 Uhr

28.04.2019: Hannover // Theater am Aegi // 19 Uhr

30.04.2019: München // Circus Krone // 20 Uhr

02.05.2019: Köln // Lanxess Arena // 20 Uhr

03.05.2019: Magdeburg // AMO Kultur- und Kongresshaus // 20 Uhr

04.05.2019: Nürnberg // Meistersingerhalle // 20 Uhr

18.05.2019: Stade // Stadeum // 19.45 Uhr

31.05.2019: Kempten // bigBOX Allgäu // 20 Uhr

01.06.2019: Mannheim // Rosengarten Mozartsaal // 20 Uhr

02.06.2019: Siegen // Siegerlandhalle // 19 Uhr

 

 

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