LSMM Schneemanna

Lady Sunshine und Mr. Moon begeistern Bochum mit der Revue “Das kann doch einen Schneemann nicht erschüttern”

Schlager der 1920er bis 1960er Jahre – das ist die Musik, der sich das österreichische Duo Lady Sunshine & Mr. Moon verschrieben hat.

Für die Weihnachtszeit haben sich Elisabeth Heller und Oliver Timpe, der eigentlich aus Norddeutschland stammt, aber offensichtlich seinen Ansagen zufolge in Österreich „eingebürgert“ wurde, ein ganz spezielles Programm ausgedacht, das sie nun auch in deutschen Städten vorgestellt haben. Am 14. Dezember war das sympathische Duo in der Stadthalle Bochum-Wattenscheid zu Gast und begeisterte die Freunde des guten alten Schlagers restlos.

Entertainment wie in der “guten alten Zeit”

Das Publikum fühlte sich in die „gute alte Zeit“ versetzt: Als ausgebildete Musical-Musiker treffen Elisabeth und Oliver jeden Ton und begeistern mit unterhaltsamen Tänzen. Begleitet werden die beiden von einer fantastischen Fünf-Mann-Band, das „Guten-Morgen-Orchester“. Insbesondere die Liebe zum Detail macht einen Auftritt von Lady Sunshine & Mr. Moon so einzigartig – von den Kostümen (wie viele Kleider Elisabeth im Laufe des Auftritts trägt, ist kaum noch zählbar) über die schönen Requisiten bis hin zur Textsicherheit und originellen Arrangements – da wird nichts dem Zufall überlassen. Da muss sich auch das „Guten-Morgen-Orchester“ anpassen – insbesondere die Kostümierung der 2. Hälfte lässt sich sehen und ist fürwahr „weihnachtlich“ bzw. winterlich.

Weihnachtlicher Start mit bekannten Weihnachtsmelodien

Die weihnachtliche Revue startete mit einem vom „Guten-Morgen-Orchester“ gespielten Weihnachtslieder-Medley, das die ersten Zuschauer schon zum Mitsingen inspirierte. Und richtig: Der Anspruch des Programms ist, ein rein deutschsprachiges Programm mit weihnachtlicher Musik zu präsentieren – zumal im Radio ja fast nur englische Songs erklingen, die deutsche Sprache aber auf eigene Art und Weise berührt. – Auch wenn die „echten Schneemänner erst später“ kamen, startete das Programm mit einer alten Conny-Froboess-Nummer „An der Ecke steht ein Schneemann“.

Einsatz traditioneller Musikinstrumente

Danach wurde dem überraschten Publikum der „Weihnachtsglöckchenkranz“ vorgestellt, ein Instrument, mit dem wirklich jedes Lies zum Weihnachtslied umfunktioniert werden kann – und richtig: Mit diesen „Sleigh Bells“, wie das Neudeutsch wohl heißt, klingt selbst „Smoke On the …. Weihnacht“ noch weihnachtlich. Mit diesem Instrument unterstützt, wurde auch die Erkennungsmelodie von „Lady Sunshine und Mr. Moon“ präsentiert.

Es sollte nicht bei dieser Hausmusik bleiben. Beispielsweise kramte Mr. Moon seine Blockflöte hervor, um (mehr oder weniger) virtuos den Weihnachtsklassiker „Weihnachtszeit und Kerzenschein“ zum besten zu geben (naaa… – welcher Schlagerklassiker diente da wohl als Vorlage?).

Auch Eigenkompositionen im Programm

Als Multiinstrumentalist beherrscht Oliver (Mr. Moon) aber auch das Keyboard, das er sich wohl selbst mal zu Weihnachten geschenkt hatte. Was er seiner Partnerin schenken möchte, wird in der Eigenkomposition „Ich weiß nicht, was ich dir schenken soll“ verraten. Im Laufe des Programms gab es noch ein paar weitere schöne eigene Titel des Duos („Frauen brauchen immer einen Hausfreund“ und als Zugabe „So wie bei Peter Alexander“). Von Peter Alexander wurde später auch dessen Klassiker „Ich weiß, was dir fehlt“ intoniert.

Nach dem „Weihnachtsglöckchenkranz“ macht das überraschte Ruhrgebietspublikum mit einem weiteren typisch österreichischen Instrument – oder besser gesagt: Instrumenten – Bekanntschaft: den „Alpenschellen“. Das sind (standesgemäß in „kleinen Sackerln eingepackte“) Glocken mit unterschiedlichen Tonhöhen. In echter Teamarbeit lassen Oliver und das Wattenscheider Publikum die Glocken „süßer Klingen“ als je zuvor.

Altbekannte Schlager mit neuen weihnachtlichen Texten

Auf unterschiedliche Weise kam auch das traditionelle Programm von Lady Sunshine und Mr. Moon zum Tragen – allerdings in geänderten weihnachtlichen Fassungen. So musste das Publikum auf Schlager wie „Am Sonntag will mein Süßer mit mir RODELN(!) gehen“, „Ein Baum, ein Weihnachtsbaum“, „Das kann doch einen SCHNEEMANN(!) nicht erschüttern“, „Veronika, ADVENT ist da“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf WEIHNACHT eingestellt“ nicht verzichten. Und dass der Schlager „Capri Fischer“ eigentlich mal als Weihnachtslied konzipiert war, lernen wir ganz nebenbei.

Traditionelle Weihnachtslieder liebevoll arrangiert

Aber auch die traditionellen Weihnachtslieder dürfen bei der Weihnachtsrevue nicht fehlen. Bei „Kommet ihr Hirten“ ist auch das Publikum gefragt, mitzusingen. „Leise rieselt der Schnee“ singt Lady Sunshine in einem sehr ungewöhnlichen Arrangement – mit einem interessanten „Orgelpunkt“ im Bass und zunächst recht minimalistisch instrumentiert, aber sehr schön anzuhören. Swingig und mit neuem Text kommt „O du fröhliche“ daher. Und mit „Gloria in Excelsis deo“ werden auch Freunde der Gospelmusik bedient.

Unterhaltung mit Haltung…

Weil Unterhaltung immer auch etwas mit Haltung zu tun hat, streuen Lady Sunshine und Mr. Moon immer auch nachdenkliche Aspekte in ihre Revue ein. Beispielsweise gibt es eine „Lesung“ über den Kampf des immer gigantischeren Weihnachtsaufwands, der betrieben wird. Kritik an denen, „denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war“, wird laut. Auch die etwas abgewandelte Weihnachtsgeschichte („das Weihnachtswunder“) regt zum Nachdenken an: Melancholisch werden Wünsche vorgetragen, die dazu führen können, dass die Welt eine bessere Welt werden könnte.

Veganer haben es nicht leicht…

Und da Lady Sunshine und Mr. Moon überzeugte Veganer sind, gehört natürlich auch dieser Aspekt in ihre Revue – aber nicht missionarisch, sondern augenzwinkernd. So erzählt uns Elisabeth, wie in Österreich auf Veganer eingegangen wird („statt des normalen Wiener Schnitzels gibt es für Vegetarier und Veganer ein Putenschnitzel“). Dass man als Veganer aber auch so sehr gut zurechtkommt, beweist Lady Sunshine mit Hilfe des Kinderliedes „Backe Backe Kuchen“, bei dem einige Zutaten für Veganer Tabu sind. Und wer behauptet, dass vegane Ernährung nicht gesund sei, dem sei ein Besuch des Programms von Lady Sunshine und Mr. Moon empfohlen – beide topfit, beide mit einer sportlichen Topfigur – und beide… Veganer.

Uneingeschränkte Empfehlung

Wer im Schlagersegment bisweilen haarsträubend schlechte Auftritte mitbekommt und schlecht vorbereitete Sänger erlebt, die entweder ihren Text vergessen oder den Ton nicht treffen (gerne auch beides), ist dankbar für ein Duo wie Lady Sunshine und Mr. Moon, die ihre Kunst ernst nehmen – ganz offensichtlich steckt sehr viel Vorbereitungsarbeit in ihren Programmen, viel Liebe zum Detail und Professionalität. Wir von den Schlagerprofis wünschen den beiden ein „noch“ größeres Publikum – gerade auch in Deutschland. Vielleicht wird der eine odere TV-Verantwortliche ja die überdurchschnittliche Qualität dieses Top-Duos erkennen – wir drücken die Daumen und danken für die nette Einladung in die Stadthalle Bochum-Wattenscheid.

Bild von Schlagerprofis.de

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